Jordan Peterson
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Jordan Peterson | |
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Geboren | 12. Juni 1962 |
Beruf | Psychologe |
URL | jordanbpeterson.com |
@jordanbpeterson |
Jordan Bernt Peterson (* 1962) ist ein kanadischer klinischer Psychologe und Professor für Psychologie an der Universität von Toronto.
Das politische Korrektheitsspiel
- Dr. Jordan B. Peterson[1] |
Inhaltsverzeichnis
Interview
Zitat: «Mit der "Bill C-16" werden Geschlechtsidentität und -ausdruck (engl. gender identity and gender expression) durch eine Ergänzung in der kanadischen Menschenrechtserklärung geschützt. Gerichte können zukünftig härtere Urteile fällen, wenn bewiesen werden kann, dass ein Verbrechen durch Vorurteile gegen diese Gruppen motiviert war. Das erscheint mir unschlüssig, da man Menschen, die einen ähnlichen Geschlechtsausdruck teilen, nicht als homogene Gruppe kategorisieren kann. Durch das Gesetz werden die kanadischen Bürger gezwungen, solche Pronomen zu verwenden, die so genannte nicht-binäre Menschen - also Menschen, die sich selbst weder als Mann oder Frau wahrnehmen - festgelegt haben. Wenn man die erwünschten Pronomen nicht verwendet, drohen einem hohe Strafen. Ich habe Bedenken gegen das Gesetz geäußert, weil ich dadurch meine Redefreiheit bedroht sehe und weil es meiner Meinung nach sehr gefährlich ist, solche Dinge gesetzlich vorzuschreiben. Mir erschloss sich nicht ganz, weshalb meine Äußerungen so viel Aufsehen erregt haben. Es lag wohl daran, dass ich mir ganz entschieden nicht den Mund verbieten lassen wollte. Mir ist mein Recht, frei reden zu können, sehr wichtig. Ich wollte es nicht beschränken lassen, ganz gleich, was passiert.
Daneben finde ich es problematisch, dass wir jetzt nur eine einzelne Sichtweise auf menschliche Identität im Gesetz stehen haben - insbesondere, was sexuelle Identität anbelangt. Die "Bill C-16" legt fest, dass das biologische Geschlecht, die Geschlechtsidentität, der Geschlechtsausdruck und die sexuelle Orientierung unabhängig voneinander variieren. Das tun sie aber nicht. Der Gesetzgeber diktiert damit, dass sexuelle Unterschiede ausschließlich das Ergebnis unterschiedlicher Sozialisierung oder individueller Entscheidungen sind. Biologische Faktoren spielen keine Rolle. Solch eine Sichtweise gesetzlich zu verankern, ist höchst bedenklich. Ich denke, dieses Gesetz wurde nur deshalb verabschiedet, weil jene Ideologen, die an so etwas glauben, die intellektuelle Auseinandersetzung längst verloren haben.
- Viele der so genannten "Social Justice Warriors" argumentieren folgendermaßen: "Als schwarzer Mann, schwarze Frau etc. bin ich der Auffassung, dass ...". Durch solche Aussagen signalisieren sie, zu einer bestimmten "Opfergruppe" zu gehören, und erhoffen sich so Glaubwürdigkeit. Manche dunkelhäutige Aktivisten wollen es Weißen sogar verbieten, über "schwarze Themen" zu sprechen, weil sie sich nicht in das Leben eines Dunkelhäutigen hineinversetzen könnten. Was denken Sie darüber?
- Hier zeigt sich ein gefährliches Problem innerhalb der radikalen Linken: Das Fundament ihrer Ideologie ist das Denken in Gruppenkategorien. Die radikale Linke betreibt Identitätspolitik. Sie wollen, dass man sich über seine Gruppenzugehörigkeit definiert. Dies ist eine fundamental anti-westliche Idee. Denn die Grundlage des Westens ist die Vorstellung, dass wir uns über unsere Individualität definieren. Man muss damit nicht einverstanden sein und kann sich natürlich auch über eine Gruppenzugehörigkeit definieren. Dann gibt es aber einige begriffliche Schwierigkeiten. Erstens, welche Gruppe? Das ist ein großes Problem, weil es immer mehr Gruppen gibt. Ist es das Geschlecht, die Geschlechtsidentität oder der Geschlechtsausdruck, über den man sich definiert? Oder doch Rasse, Intelligenz, Persönlichkeit, Hautfarbe, Ethnie oder Sprache? Man gehört immer zu vielen verschiedenen Gruppen. Das wird sehr schnell problematisch. Auch deshalb muss sich die Linke seit einer Weile mit dem Problem der Intersektionalität herumschlagen - also der Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen in einer Person. Und es gibt noch ein anderes Problem. Wenn zunehmend Menschen ihre Hautfarbe als bestimmende Identität wählen, bekommen Fragen der ethnischen Zugehörigkeit wieder stärkeres Gewicht. So können wir aktuell beobachten, wie sich die radikale Rechte in Amerika die radikale Linke zum Vorbild nimmt und selbst anfängt, identitätspolitisch zu argumentieren.
- Sind aber manche Gruppen nicht tatsächlich Opfer von Diskriminierung?
- Das Leben ist nicht leicht. Menschen werden von allen Seiten her bedrängt. Wir sind alle sowohl Opfer und Profiteure der Vergangenheit. Unsere Biologie macht uns zu verletzlichen Wesen. Das irdische Leben ist hart und die Gesellschaft ist tyrannisch. Die Frage ist nur, was man dagegen tut. Die Antwort ist nicht, sich als Opfer zu sehen, nach Tätern Ausschau zu halten und die eigene moralische Überlegenheit zu suggerieren. Opfersein ist ein kindlicher Zustand. Opfer sind nach Definition durch Fremdverschulden benachteiligt. Wenn das so ist, kann man den Schuldigen aufspüren und ihn dafür bestrafen. Die Linke ist ständig auf der Suche nach vermeintlichen Tätern. Ein enormer Teil ihrer Motivation besteht darin, Kategorien entmenschlichter Personen zu kreieren, an denen man sich rächen kann. So manifestiert sich das Ressentiment.» - NovoArgumente, Interview mit Jordan Peterson[2]
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Jordan Peterson debate on the gender pay gap, campus protests and postmodernism - Channel 4 News[wp] (16. Januar 2018) (Länge: 29:56 Min.)
Channel 4 Jordan Peterson Interview, my thoughts - Karen Straughan (24. Januar 2018) (Länge: 39:23 Min.)
Wie man mit schwierigen Menschen diskutiert - Jordan B. Peterson vs. Cathy Newman - Gunnar Kaiser (23. Januar 2018) (Länge: 66:32 Min.)
Milo Yiannopoulos REACTS And Breaksdown The Jordan Peterson-Cathy Newman Debate - Milo Yiannopoulos (22. Januar 2018) (Länge: 11:41 Min.)
Jordan Peterson zerlegt feministische Reporterin - Peter Frahm Coaching (20. Januar 2018) (Länge: 6:23 Min.)
Zitat: «Ich habe gerade innerhalb von nur 24 Stunden Hinweise auf drei Fernsehinterviews von erstaunlich schlechter Qualität erhalten, die allesamt nach dem Schema funktionieren: linksfeministische Feministin versucht Interviewgast, den sie rechts verortet, an den Karren zu fahren. Es zeigt sehr deutlich, wo die Medien inzwischen angekommen sind.
Das erste - halbstündige - Interview stammt vom Sender Channel 4, soweit ersichtlich ein britischer Sender, zwischen der Moderatorin und Feministin Cathy Newman[wp] und Jordan Peterson, einem kanadischen Professor für Psychologie und bekanntem Gender-Kritiker.
Mir fällt es da sehr penetrant auf, dass sie ihm nicht nur immer wieder ins Wort fällt, sondern auch ständig versucht, ihm Aussagen in den Mund zu legen, die er nicht gesagt hat, und etwas zu unterstellen, was nicht stimmt. Sie interviewt da nicht ihn, sondern hält einen Dialog mit ihrem imaginären Feindbild, also letztlich nur mit sich selbst. Er wehrt sich aber. So unterstellt sie etwa, dass er nur für Männer schreibe und nur Männer ihm zuhörten, was freilich nicht stimmt, aber nicht in ihr politisches Weltbild passt.
Ich finde den Interviewstil ganz schrecklich, und man muss sich dabei auch mal ihre verbissene Mimik anschauen. Sie ist weit überfordert damit, einen echten Menschen und nicht nur einen imaginären und ihrer Wunschvorstellung eines optimal-bösen Gegners entsprechenden zu interviewen.
Sie sagt, er würde wilde Pauschalisierungen betreiben, und er sagt, dass er klinischer Psychologe ist, das also erforscht. Sie zieht absurde Schlussfolgerungen (niedriger Frauenanteil in Vorständen, also würden Frauen dominiert.) Gender Pay Gap: Sie versucht ihn einfach niederzuschreien. Er sagt, dass es den Gender Pay Gap so nicht gibt, weil es viele andere Ursachen gäbe. Sie macht daraus die Behauptung, es spiele keine Rolle, ob Frauen repräsentiert seien. Und so weiter. Sie sagt, es kommt gar nicht darauf an, warum Frauen weniger Geld bekommen, das sei einfach kategorisch "not fair". Und man merkt auch, dass sie überhaupt nicht inhaltlich, sondern nur in Phrasen, antrainierten Begriffen, und politischen "Gewissheiten" redet.
Sie versucht permanent, beide Seiten des Interviews zu spielen. Sie übergeht, was er sagt, und kommt dann mit "Are you saying that..." und macht daraus geschlossene Fragen, die er nicht in seinem Sinne beantworten kann. "Are you saying that gender equality is not desirable?" Sagt er ja, ist er ein Frauenunterdrücker. Sagt er nein, müsste er sich vorhalten lassen, dagegen zu arbeiten. Der muss richtig kämpfen, um darzustellen, dass die Frage falsch ist. Ein richtig dreckiger Interview-Stil.
Dazu wimmelt es in ihren Vorhaltungen von Unlogik und Denkfehlern. Beispielsweise fordert sie, dass Frauen das gleiche Gehalt bekommen müssten, wenn sie den gleichen Job machen. Wie gut sie ihn machen, kommt darin nicht vor.
Ein Gespräch ist da nicht möglich. Sie hört das und nur das, was sie hören will, egal, ob er es gesagt hat. Vor allem - und da verfehlt sie ihren Job völlig - geht es ihr nicht darum, was er sagt und glaubt, sondern ihm einzunageln, was sie sagt und glaubt. Ein Interview, das sich um den Moderator dreht, ist verfehlt.
Und bei 23:00 kriegt er sie damit auch dran. Aber achtet auf die Mimik und die überhebliche Arroganz.» - Hadmut Danisch[3]
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Jordan Peterson on influencing the "Google memo" - Rebel Media (12. August 2017) (Länge: 4:12 Min.) (James Damore, Google)
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Sorting Yourself Out - Jordan Peterson und Stefan Molyneux (30. Juli 2017) (Länge: 69:00 Min.)
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Jordan Peterson responds to MGTOW backlash (8. Mai 2017) (Länge: 3:44 Min.) (Jordan Peterson antwortet dem MGTOW-Gegenschlag)
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The Architecture of Belief - Jordan Peterson und Stefan Molyneux (12. Februar 2017) (Länge: 90:42 Min.)
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Biblical Series I: Introduction to the Idea of God (16. Mai 2017) (Länge: 158:29 Min.) (Religion)[4]
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Reconciling Science and Religion (Dec 1, 2016) (Länge: 42:40 Min.)[5]
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Scientific Truth VS Religious Truth - Dr Jordan Peterson on JRE (28. November 2016) (Länge: 22:59 Min.)
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Jordan Peterson defines Religion - Paul VanderKlay (April 12, 2018) (Länge: 28:09 Min.)
Reden
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James Damore and his Google Memo on Diversity - Jordan B Peterson (9. August 2017) (Länge: 51:10 Min.) (James Damore, Google)
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Censorship on Campus - Taking the lead on freedom of expression (Manning Centre Conference vom 23.-15. Februar 2017 in Ottawa) (Länge: 54:27 Min.)
Why You Have To Fight Postmodernism (23. Mai 2017) (Länge: 12:01 Min.)
- Why You Have To Fight Postmodernism, RealClear Politics am 5. Juni 2017
Äußerungen
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The Truth About Europe Mass Migration (26. Juni 2018) (Länge: 12:09 Min.) (Migration)
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Jordan Peterson - Truth About ISLAM And The Muslim World - 2018 Lafayette Q&A (21. April 2018) (Länge: 5:13 Min.) (Islam)
Gespräche
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Jordan Peterson: "There was plenty of motivation to take me out. It just didn't work" - British GQ (30. Oktober 2018) (Länge: 102:14 Min.)[6]
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Jordan Peterson: From the Barricades of the Culture Wars - The Aspen Institute (Aspen Ideas Festival: 26. Juni 2018) (Länge: 92:03 Min.)
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Jordan Peterson - Full Address and Q&A - Oxford Union (24. Juni 2018) (Länge: 75:50 Min.)
- 00:55-11:10 Min.: Über Hierarchien
- 11:55-18:35 Min.: Über Political correctness
- 19:00-26:55 Min.: Über Wahrheit (Friedrich Nietzsche[wp], 25:25 Min.)
- 29:05-38:45: Min.: Über den Ursprung des Sinns (Religion, Werte, Friedrich Nietzsche[wp], Sigmund Freud[wp], Carl Jung[wp])
- 39:50-: Min.: Über Gefahr auf beiden Seiten: Pathology order and pathology chaos. We have discussions about separating the wheat from the chaff. Discussions are substitutes for fighting and death, and this is better even if somebody feels offended.
- 57:30:-64:14 min.: Über Freie Rede und Hassrede. Das Problem mit der Regulierung der "Hassrede" ist sehr einfach.... wer definiert Hass? (59:17 Min.)
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Jordan Peterson and Ben Shapiro: Frontline of Free Speech - The Rubin Report[wp]: Jordan Peterson and Ben Shapiro[wp] (January 31, 2018) (Länge: 101:11 min.)
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Alienating young men is deeply sad (UK-Interview am 15. Januar 2018) (Länge: 5:39 Min.) (Die bitteren Tränen von Jordan Peterson: "Die Entfremdung junger Männer ist zutiefst traurig")
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Modern Times - Camille Paglia und Jordan Peterson (22. Oktober 2017) (Länge: 103:03 Min.) (Englisch)
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Google Memo: Aftermath - Jordan Peterson und Stefan Molyneux (14. August 2017) (Länge: 78:09 Min.)
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James Damore and his Google Memo on Diversity - Jordan B. Peterson (9. August 2017) (Länge: 51:10 Min.) (James Damore, Google)
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Die Denkfehler der Gleichmacher - Wahrheitsbewegung (18. Mai 2017) (Länge: 51:10 Min.) (Deutsche Untertitel)
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Jordan B. Peterson is Right About The Feminist Lie (11. Mai 2017) (Länge: 9:39 Min.) (Feminismuskritik)
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Jordan Peterson on Islamophobia - Rebel Media (2. März 2017) (Länge: 3:48 Min.) (Islamophobie)
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The Architecture of Belief - Jordan Peterson und Stefan Molyneux (12. Februar 2017) (Länge: 90:42 Min.) (Religion)
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Interview with Dr. Jordan B. Peterson - Free Speech & Social Justice - Jordan Peterson und Roaming Millennial (2. November 2016) (Länge: 59:07 Min.) (Wahrheit)
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My Chat with Psychologist Jordan Peterson - Gad Saad (11. Oktober 2016) (Länge: 72:12 Min.)
Vorträge
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Speech in the Netherlands - About Identity (19. Januar 2018) (Länge: 30:53 Min.) (Identität)
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Identity politics and the Marxist lie of white privilege (3. November 2017) (Länge: 151:43 Min.) (Weiße Privilegien, Linke Ideologie, Postmodernismus)
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Postmodernism and Cultural Marxism (6. Juli 2017) (Länge: 43:48 Min.) (Postmodernismus, Kulturmarxismus)
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How Women Rate Men (1. Juli 2017) (Länge: 4:23 Min.) (Wie Frauen Männer beurteilen)
- Political Correctness and Postmodernism, IdeaCity am 16. Juni 2017
Political Correctness and Postmodernism - ideacity (16. Juni 2017) (Länge: 27:52 Min.) (Political correctness, Postmodernismus)
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Sort Yourself Out And Make It Manifest In The World (14. Juni 2017) (Länge: 8:00 Min.) (Finde dich selbst und bekenne es in der Welt)
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Roughly Speaking (1. Juni 2017) (Länge: 1:13 Min.) (Grob gesagt)
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Jordan Peterson - Entschuldigung an MGTOW (9. Mai 2017) (Länge: 2:13 Min.)
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How Males and Females Select Partners (18. Mai 2017) (Länge: 7:08 Min.) (Die Partnerwahl von Männern und Weibern)
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Western Women (4. Mai 2017) (Länge: 13:13 Min.) (Westliche Frauen) (Jordan Peterson discusses the lives of women in the western world with relation to genetics, social structures, the political spectrum, and personality traits.)
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What Women Want (24. März 2017) (Länge: 4:43 Min.) (Was Frauen wollen)
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Maps of Meaning 9: Patterns of Symbolic Representation - Jordan B Peterson (29. März 2017) (Länge: 136:50 Min.)[7]
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Pickup Your Suffering And Bear It (12. März 2017) (Länge: 8:05 Min.) (Nehme dein Leid auf dich und ertrage es)
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Freedom of Speech - or - Political Correctness - North York Civic Center Council Chambers (22. Januar 2017) (Länge: 52:58 Min.) (The Profound Battle That Began When They Arrested Pronouns) (Political correctness)
- Auszug:
Jordan Peterson on Marxism, Socialism and Postmodernism (Länge: 11:34 Min.) (Kommunismus, Sozialismus, Postmodernismus)
- Auszug:
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Why Jordan Peterson Still Believes In God (30. Dezember 2016) (Länge: 7:45 Min.) (Warum Jordan Peterson immer noch an Gott glaubt)
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A history lesson for political radicals (21. November 2016) (Länge: 29:07 Min.) (Peterson discusses ideological possession, communism, concentrations camps, Alexander Solzhenitsyn's The Gulag Archipelago and existentialism.)
Werke
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Maps of Meaning: The Architecture of Belief[ext], Routledge, 1999 (402 Seiten) (PDF-Version mit Bildern im Mai 2002)
Über Peterson
Zitat: «Peterson entwarf ein Modell nach dem wir in der wirklichen Welt handeln. Er geht davon aus, dass selbst die präziseste Beschreibung der materiellen Wirklichkeit keine Handlungsanweisung an sich darstellt. Insbesondere wissenschaftliche Erkenntnisse können nie der Auslöser für eine menschliche Aktion oder gar moralisches Handeln sein. Vielmehr ist der Auslöser des menschlichen Handelns eine Funktion unseres Dopaminsystems im Gehirn. Wenn man also in einem Zustand ist den man als schlecht (bis zu unerträglich) empfindet, tut man etwas um in einen besseren (idealen) Zustand zu kommen. Falls das was man tut Erfolg hat, d.h. man kommt durch seine Aktionen in einen besseren Zustand, dann schüttet das Gehirn Dopamin[wp] (Neurotransmitter, auch Glückshormon genannt) aus und man fühlt sich gut/besser. Eine erfolgreiche Handlung bestätigt das im Hirn vorhandenen Weltbild; eine erfolglose Handlung lässt einen sein Weltbild leicht verändern; viele erfolglose Handlungen erschüttern das Weltbild und man fällt ins Chaos.
Der Mensch als Problemlöser
Wenn man sich in einem Ist-Zustand befindet, der nicht erträglich ist, und einen erträglichen Soll-Zustand anstrebt, dann plant man bestimmte Handlungen, orientiert am existierenden Weltbild, und führt diese nacheinander aus. Jeder Schritt, der ein vorhergesagtes Ergebnis produziert, bestätigt die Aussicht auf Besserung, erhöht die Freude und die Hoffnung es zu schaffen. Der vorher geplante Pfad wird weiter beschritten, bis der Soll-Zustand erreicht ist.
Unser Weltbild ist aber nicht immer ganz richtig, denn - wie in Teil 1 beschrieben[ext] - ist unsere Perzeption nicht nur physiologisch eingeschränkt, sondern limitiert sich selbst durch Fokussierung. Man bekommt also nicht immer mit was sonst noch so um einen herum passiert. Diese Umwelt kann aber dazu führen, dass unsere Aktionen scheitern, das Ergebnis eines Schrittes also zu unvorhergesehenen Ereignissen führt. Man fühlt sich durch das Scheitern bedroht/gefährdet und bekommt Angst. Wenn man seine Fehl-Wahrnehmung der Welt als solche erkennt, kann man sein Weltbild anpassen und einen alternativen, neu angepassten Weg einschlagen, mit dem man zum Soll-Zustand kommt.
Manche Externalitäten stellen aber nicht nur das Weltbild im Kleinen in Frage, sondern eine ganze Reihe von kleinen Weltbildern. Sie sind derart katastrophal, dass man den Sinn seines bisherigen Lebens und seine eigene Existenz in Zweifel zieht. Man kommt in einen chaotischen Zustand, in dem sämtliche bisher genutzte Vorhersage-Modelle nicht mehr funktionieren. Das bisherige Weltbild desintegriert. Aus dem Zustand des Chaos kommt man nur heraus, wenn man das Unbekannte sorgfältig erforscht und sich ein neues Weltbild zusammenbaut, neue Vorhersage-Modelle entwickelt, bei dem das Handeln wieder zum gewünschten Ergebnis führt.
Angst ist keine angelernte Reaktion, sondern eine angeborene, ganz normale Standardreaktion auf ALLES Neue. Die Exemplare unserer Spezies, und ihrer Vorgänger-Spezies, die keine Angst hatten als es im hohen Grass oder Baum raschelte, wurden halt von der Schlange oder dem Leoparden gefressen, und sind damit aus dem Genpool ausgeschieden. Nicht die Angst ist erlernt, sondern das Gefühl der Sicherheit ist erlernt, dadurch dass wir etwas als Normalzustand erfahren haben, was im vertrauten Umfeld nicht zu Tod, Leid, Schmerz führt. Diese Etablierung von Sicherheit, das vereinbarte Wohlverhalten innerhalb einer Gruppe, das Befolgen von Regeln, das ist ein wichtiger Schritt einer Zivilisation.
Eine urzeitliche Gruppe von Jägern und Sammlern, die einem anderen Stamm begegnete und keine Angst hatte, keine Vorkehrungen traf, unvorsichtig war, wurde meist von diesem anderen Stamm ausgelöscht. Wenn sie Angst bekamen, dann z.B. weggingen (auswanderten), oder sich auf Verteidigung einstellten, oder den anderen Stamm vertrieben, dann konnten sie überleben.
Genau die selbe natürliche Reaktion haben viele Deutsche, wenn sie mit "anders zivilisierten Ausländern" konfrontiert werden. Die Teddybären-Werfer, die links-grünen Idealisten, die Träumer welche an die humanistische Integration der so genannten "Schutzsuchenden" glauben, die sind unfähig ihr altes Weltbild an die neuen Umweltbedingungen anzupassen. Die sind zwar etwas verwirrt, dass das alles nicht so reibungslos klappt wie es (angeblich) geplant war, aber die haben immer noch keine Angst. Die befinden sich noch in der oberen linken Blase der Grafik und denken, mit einigen wenigen Anpassungen wird das schon zum gewünschten Soll-Zustand führen. Diejenigen die schon Angst haben (die pöhsen pöhsen "Rechten"), wissen dass wir uns schon im Zustand des Chaos befinden, unser Weltbild ganz neu anpassen müssen, um zu überleben.
Wenn sich der Tod, das Leid, der Schmerz objektiv erhöhen, dann ist die normale menschliche Reaktion, diesen unerträglichen Zustand wieder in einen Normalzustand zurückzufahren, in dem man sich nicht dauernd in Angst befindet, sondern wieder das Gefühl der Sicherheit hat. Ein latenter Angstzustand belastet den ganzen Körper ungemein, alle Wahrnehmungssysteme laufen auf Hochtouren, wir sind kaum noch in der Lage zu fokussieren um eine alltägliche Tätigkeit zu erledigen. Je länger das Chaos andauert, desto höher wird die Gefahr ernsthaft zu erkranken, da der Körper den Stress nicht mehr aushält. Einen Weg aus dem Chaos zu finden ist keinesfalls garantiert; man kann im Chaos auch untergehen und sterben - was keineswegs eine Ausnahme ist.
Unsere emotionale Steuerung basiert mindestens genauso auf der Sicherheit und Vorhersehbarkeit des sozialen Umfelds, wie auf psycho-biologischen "inneren" Faktoren (wie Ego, Persönlichkeit). Eine akzeptable soziale Ordnung ist die Voraussetzung für die eigene psychische Stabilität.
Betrachten wir nun mal einen streng muslimisch erzogenen jungen Mann, der als Flüchtilant in Deutschland untergekommen ist. Dessen Weltbild, sei es aus Syrien oder dem Sudan, ist in weiten Bereichen völlig unvereinbar mit dem Weltbild der Deutschen. Das meiste was er auf Basis seiner alten Muster und Erfahrungen hier tut führt nicht zum Erfolg. Er kommt aus seinem unerträglichen Ist-Zustand (ohne Arbeit, ohne Frau, ohne Status, usw.) nicht zu seinem Soll-Zustand, wenn er die alten Strategien weiter anwendet. Jetzt kann man denen, die willig sind sich zu ändern, mit Integrationskursen auf die Sprünge helfen, so dass sie sich an das deutsche Weltbild anpassen und eine Chance auf Erfolg haben. Das nützt aber nur was bei Leuten die sich ändern wollen. Die meisten Flüchtilanten wollen das aber gar nicht, die wollen einen Soll-Zustand, der aussieht wie Syrien oder Somalia, nur mit weniger Todesangst, Leid und Schmerz. Wenn diese nun auf eine deutsche Zivilisation treffen, die mit dem eigenen Ist-Zustand derart unzufrieden ist, dass sie "Deutschland verrecke" auf Plakate schreiben, dann rechnen die sich gute Chancen auf die Durchsetzung ihres Weltbild aus.
Der Zustand des Chaos manifestiert sich im "Clash of Civilizations"[wp] derzeit in Europa. Es ist völlig offen wie das zukünftige Weltbild der Europäer aussehen wird, und ob die heutigen Europäer den Kampf überleben.» - Luisman's Blog[8]
Einzelnachweise
- ↑ The Political Correctness Game (SJW Game) - Jordan B. Peterson, reddit.com (Punkt 9 wurde hinzugefügt)
- ↑ Interview mit Jordan Peterson: Identitätspolitik ist eine fundamental anti-westliche Idee, NovoArgumente am 31. Oktober 2018
- ↑ Hadmut Danisch: Drei schlechte Fernsehinterviews, Ansichten eines Informatikers am 18. Januar 2018
- ↑ Lecture I in my Psychological Significance of the Biblical Stories series from May 16th at Isabel Bader Theatre in Toronto. In this lecture, I describe what I consider to be the idea of God, which is at least partly the notion of sovereignty and power, divorced from any concrete sovereign or particular, individual person of power. I also suggest that God, as Father, is something akin to the spirit or pattern inherent in the human hierarchy of authority, which is based in turn on the dominance hierarchies characterizing animals.
- ↑ This clip is taken from the Joe Rogan Experience podcast #877 with Jordan Peterson (https://youtu.be/04wyGK6k6HE), also available for download via iTunes & Stitcher (http://bit.ly/2fEMRNn).
- ↑ As part of our 30th-anniversary dissection of masculinity, Helen Lewis interrogated controversial Canadian academic and bestselling author Jordan Peterson about the patriarchy, #MeToo, the alt-right, gay parenting, fascist ideologies, his all-beef diet and much more...
- ↑ Auszug:
Every young woman needs to see this! (30. April 2017) (Länge: 14:46 Min.)
- ↑ Jordan B. Peterson verstehen (Teil 2), Luisman's Blog am 8. September 2017
Netzverweise
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Jordan Peterson (Der Artikel wurde zuerst in WikiMANNia am 17. Juli 2017 angelegt, in der deutschen Wikipedia erst am 13. August 2017.)
- Webpräsenz: jordanbpeterson.com
- YouTube: Jordan B Peterson
-
Dr. Jordan Peterson über die Nöte junger Männer - MaMMoNMaGaZiN (20. Februar 2018) (Länge: 5:39 Min.)
- Bernhard Lassahn:
- Krieg der Gender-Sterne in Kanada, AchGut-Blog am 4. August 2017
- Eine Art Liebeserklärung: Der neue Sokrates, AchGut-Blog am 17. Juli 2017
- Tamara Wernli[wp]: Transphobisches Stück Scheisse!, AchGut-Blog am 13. Juli 2017
-
Jordan B. Peterson is Right About The Feminist Lie - BastiatReport (11. Mai 2017) (Länge: 9:39 Min.) (Feminismuskritik)
- Faktum-Magazin:
- Jordan Petersen: The Left, the truth and the 'right' not to be offended, 25. Januar 2018
- Grob übersetzt:
- Die Linke, die Wahrheit und das "Recht" sich nicht angegriffen zu fühlen
- "Professor [Jordan Petersen] verblüfft den Interviewer, indem er eine unbequeme Beobachtung über die postmoderne Linke macht: Jede Aussage muss nicht nur an ihrem Wahrheitsgehalt gemessen werden, sondern auch daran, ob sie potentielle Opfer beleidigen kann."
- Dem modernen Bessermenschen ist es wichtiger, niemanden zu verletzen als die Wahrheit zu sagen. Gefühle emotional gestörter Menschen werden wichtiger als die Wahrheit.
- Grob übersetzt:
- Der Psychologe und Kämpfer für die Meinungsäußerungsfreiheit Dr. Jordan Petersen über den möglichen Intelligenzquotienten von Donald Trump, Faktum-Magazin am 23. Januar 2018 (Intelligenzquotient)
Jordan Peterson - Donald Trump's IQ (7. August 2017) (Länge: 3:05 Min.)
- Jordan Petersen: The Left, the truth and the 'right' not to be offended, 25. Januar 2018
- Joshua Philipp und Rosemarie Frühauf: Woher kommen die Denkverbote? Psychologie-Prof. erklärt die neue Verpackung des Kommunismus, Epoch Times am 26. Juli 2017, aktualisiert: 28. Januar 2018 (Die Denk- und Diskussionsverbote unserer Tage haben ihren Ursprung in der "Postmoderne". Deren Denken prägt Intellektuelle weltweit und bestimmt heute unsere Gesellschaft. Ein Psychologieprofessor klärt auf.)
- Über Jordan Peterson
- Luisman's Blog: Jordan B. Peterson verstehen - Teil 1, Teil 2, 4.+8. September 2017
- Roland Kopp-Wichmann: Dieses Buch von Jordan Peterson empfehle ich allen frustrierten Männern, Der Persönlichkeits-Blog am 13. Februar 2018