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Vererbung

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Die Vererbung ist in der öffentlichen Diskussion seit der Veröffentlichung des Buches Deutschland schafft sich ab durch Thilo Sarrazin wieder zu einem heißen Eisen geworden. Der Diskurs wurde vor allem über die Political correctness geführt und wenig über Sachargumente und nachprüfbares Wissen.

Aus dem Werk Die Emanzipation - ein Irrtum![1] des System­analytikers und Zukunfts­forschers Peter Mersch werden hier einige Gedanken­gänge zu dem Thema vorgestellt.

Erblichkeit

"Es kann heute kein Zweifel mehr daran bestehen, dass ein nennenswerter Teil des menschlichen Denkens, Fühlens und Verhaltens eine biologische Basis besitzt, die im Überlebens­kampf während der Mensch­werdung entstanden ist (vgl. Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Die Biologie des menschlichen Verhaltens - Grundriss der Human­ethologie, 1984). Auch bei der Intelligenz kann von einer erheblichen erblichen Komponente ausgegangen werden, wie die Zwillings- und Adoptions­forschung belegt. Was Intelligenz genau ist, ist umstritten.[2] Meist wird jedoch darunter verstanden, dass es sich zum einen um eine allgemeine Lern-, Denk-, Vorstellungs-, Erinnerungs-, und Problem­löse­fähigkeit handelt, und zum anderen um den Besitz von Kenntnissen aus bestimmten Gebieten (Experten­wissen). (Vgl. Gerhard Roth, Aus Sicht des Gehirns, 2003, S. 109)." (Ebd., S. 57).

"Die einschlägige Forschung nennt eine Zahl von 117 Paaren eineiiger Zwillinge, die zwischen 1937 und 1990 identifiziert wurden und entsprechenden Tests zur Verfügung standen, Gefunden wurde, dass die Intelligenz von getrennt auf­gewachsenen eineiigen Zwillingen mit einem Koeffizienten zwischen 0,67 und 0,78 korreliert. Dies bedeutet, dass ihre Intelligenz zwar nicht völlig gleich ist, aber doch eine beträchtliche Ähnlichkeit aufweist. Man muss dabei berücksichtigen, dass bei gemeinsam auf­gewachsenen eineiigen Zwillingen der Korrelations­koeffizient keineswegs 1 ist, wie man meinen könnte, sondern 0,86. Bei Tests an genetisch nicht­verwandten adoptierten Kindern und ihren Adoptiveltern fand man hinsichtlich der Intelligenz eine sehr schwache Korrelation von 0,1 oder darunter, während die Intelligenz von Eltern und ihren leiblichen Kindern, die von ihnen zur Adoption freigegeben und also nicht von ihnen erzogen wurden, eine mittelstarke Korrelation von 0,4 aufwies." (Ebd., S. 57).

"Was bedeuten diese vielfach bestätigten Resultate? Sie lassen erst einmal den Schluss zu, dass dasjenige, was man unter Intelligenz versteht, in einem erheblichen Maße angeboren ist, und dass die Umwelt­einflüsse dabei eine relativ geringe Rolle spielen - wie anders kann man sonst erklären, dass es kaum eine Korrelation zwischen der Intelligenz von Adoptiv­eltern und der ihrer Adoptiv­kinder gibt!" (Ebd., S. 57-58).

"Was Erziehung nach Ansicht von Experten hinzufügt, macht aus der Sicht der IQ-Statistik fünfzehn bis zwanzig Prozent der Gesamt­intelligenz aus. Dies mag gering erscheinen, bedeutet aber, dass zum Beispiel eine Person, die ohne jegliche geistige Förderung einen IQ von 90 aufweist und damit leicht "minder­bemittelt" wirken kann, bei intensivster Förderung auf einen IQ von 105 oder gar 110 kommen könnte und damit einen über­durch­schnittlich intelligenten, wenngleich im Normbereich liegenden Eindruck macht. Wir müssen dabei berücksichtigen, dass zwei Drittel aller Personen im IQ-Intervall zwischen 85 und 115 liegen und sich hier relativ kleine Veränderungen im Intelligenz­quotienten deutlich bemerkbar machen." (Ebd., S. 58).

"Die Größenordnung der erblichen Komponente an der Intelligenz ist nicht leicht abzuschätzen. Die verschiedenen Adoptions- und Zwillings­studien legen aber nahe, dass der genetisch bedingte Anteil in jedem Fall oberhalb 50 Prozent und möglicherweise sogar jenseits 70 Prozent liegt. Mit zunehmendem Alter scheint die Bedeutung des genetischen Anteils an der Intelligenz zuzunehmen. Scarr und McCartney erklären dies damit, dass Individuen im Laufe ihres Lebens immer mehr die Kontrolle über ihre Umwelt gewinnen und selbst­bestimmter werden. Hierdurch würden sich genetische Faktoren sukzessive stärker durchsetzen. (Vgl. S. Scarr / K. McCartney, How People make their own Environments, 1983). Diese These wird durch empirische Daten sehr gut gestützt. Genetische Scans lassen ebenfalls eine Verbindung von Genen mit der Intelligenz vermuten." (Ebd., S. 58).

"Insgesamt ist die Erblichkeit allgemeiner Intelligenz so weit belegt, dass Riemann und Spinath kurz und prägnant zusammen­fassen: Wie diese Studie den Beginn der verhaltens­genetischen Untersuchung von Intelligenz markiert, beendet die heute als klassisch anzusehende Metaanalyse von Bouchard und McGue (1981) die empirische Suche nach der Antwort auf die Frage, ob allgemeine Intelligenz erblich ist, mit einem eindeutigen 'ja'." (Ebd., S. 58).

"Die grundsätzliche Erblichkeit der Intelligenz lässt sich aber auch unmittelbar evolutions­theoretisch plausibilisieren." (Ebd., S. 58-59).

"In der Evolutionsbiologie wurde lange darüber gestritten, ob erworbene Eigenschaften vererbt werden können (Lamarckismus). Die Frage war etwa: Kann das tägliche Strecken von Eltern­tieren bei der Nahrungs­aufnahme über viele Generationen hinweg bei der Verlängerung von Giraffen­hälsen eine Rolle gespielt haben? Diese Frage wird heute von den meisten Evolutions­biologen verneint. (Vgl. Ernst Mayr, Das ist Evolution, 2005, S. 197)." (Ebd., S. 59).

"Mit anderen Worten: Giraffenhälse sind über Generationen hinweg deshalb gewachsen, weil:

  • Elterntiere mit besonders langen Hälsen einen evolutionären Vorteil hatten (mehr Nahrung fanden und folglich mehr Nachwuchs bekamen) und
  • die Halslänge von Giraffen erblich ist, das heißt, zwischen Eltern und Kindern korreliert.

Das herausragende Merkmal des Menschen ist aber dessen Gehirnleistung beziehungsweise Intelligenz. (Vgl. Ernst Mayr, Das ist Evolution, 2005, S. 308ff.; Thomas Junker, Die Evolution des Menschen, 2006, S. 52ff.). So nahm die Größe des menschlichen Gehirns binnen 3 Millionen Jahren von 450 ccm auf nun ca. 1350 ccm zu. Dies ist analog zum Wachsen der Giraffenhälse nur erklärbar, wenn:

  • eine erhöhte Gehirnleistung im Laufe der Geschichte der Menschheit einen evolutionären Vorteil darstellte, der sich in einer vermehrten Zahl an Nachkommen ausdrückte und
  • Intelligenz beziehungsweise Gehirnleistung erblich ist, das heißt zwischen Eltern und Kindern korreliert.

Denn nehmen wir einmal an, ein Frühmensch hat ein Gehirn von 800 ccm wie alle anderen Männer in seinem Stamm. Allerdings ist er ganz besonders lernbegierig, so dass er den anderen Männern in der Jagd bald überlegen ist. Die daraus resultierende soziale Anerkennung drückt sich schließlich in einer erhöhten Zahl an Nachkommen aus. Die Annahme, ein Teil seiner Kinder könnte nun ein größeres Gehirn von zum Beispiel 850 ccm entwickeln, entspräche aber der allgemein als widerlegt geltenden Vermutung von der Erblichkeit erworbener Eigenschaften." (Ebd., S. 59).

"Evolutionstheoretisch ließe sich die Entwicklung dagegen wie folgt erklären: Alle Mitglieder eines Früh­menschen­stammes haben ein Gehirn von ca. 800 ccm Größe. Ein Kind wird aufgrund einer Mutation oder durch eine Vererbung mütterlicherseits mit einem Gehirn geboren, welches zu einer Größe von 850 ccm ausreift. Im Erwachsenenalter zeigt sich: Dieser Jäger ist geistig flexibler als seine Stammes­brüder, so dass er bald die Führung bei der Jagd übernimmt. Die hohe soziale Stellung drückt sich schließlich in einer erhöhten Zahl an Nachkommen aus, von denen ein erheblicher Anteil aus Vererbungs­gründen ebenfalls ein Gehirn mit einer Größe von 850 ccm oder mehr hat." (Ebd., S. 59-60).

"Ein Einwand könnte sein, dass Gehirngröße und Intelligenz nicht korrelieren müssen. Abgesehen davon, dass eine solche Korrelation im Rahmen der Menschwerdung auf jeden Fall vorhanden gewesen sein muss, scheinen auch Untersuchungen beim heutigen Menschen einen statistischen Zusammenhang zwischen Gehirngröße und Intelligenz zu bestätigen. (Vgl. Mens Health, Es kommt also doch auf die Größe an, 2005). Allerdings ist die Tatsache umstritten, zumal sich das Gehirngewicht bei Lebenden nicht sicher ermitteln lässt (die genannte Untersuchung erzielte ihre Ergebnisse mit Todkranken, deren Gehirn nach dem Ableben vermessen wurde). Wesentlich bedeutender für die Intelligenz scheint aber die allgemeine Verarbeitungs­geschwindigkeit des Gehirns zu sein. (Vgl. Gerhard Roth, Aus Sicht des Gehirns, 2003, S. 112; Siegfried Lehrl / Bernd Fischer, a.a.O., 1990). Auch für diese werden genetische Ursachen vermutet." (Ebd., S. 60).

"Ohne eine erhebliche erbliche Komponente bei der Intelligenzbildung dürfte sich die gesamte menschliche Gehirn­entwicklung kaum erklären lassen." (Ebd., S. 60).

"Unter der Annahme einer starken Korrelation der Intelligenz von Eltern und Kindern ist ... die beobachtete Entwicklung in einem durchlässigen Bildungssystem exakt zu erwarten. Sie ist ... Ausdruck der Erblichkeit von Intelligenz." (Ebd., S. 62).

Intelligenz und Wohlstand

"In ihrem Buch IQ and the Wealth of Nations (2002) stellen die Autoren Lynn und Vanhanen die These auf, der Wohlsstand eines Landes korreliere mit dem durch­schnittlichen Intelligenz­quotienten[wp] (IQ) der Bevölkerung. Auf Basis von Daten aus 81 Ländern eine Korrelation von 0,82 zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen des Landes und dem durch­schnittlichen IQ der Bevölkerung und eine Korrelation von 0,64 zwischen dem Wirtschafts­wachstum und dem IQ. Sie äußern die Vermutung, der durch­schnittliche IQ der Bevölkerung beruhe sowohl auf genetischen als auch Umweltfaktoren. So könne einerseits ein niedriger durch­schnittlicher IQ ein niedriges Brutto­sozial­produkt bewirken, als auch umegkehrt ein niedriges Brutto­sozial­produkt einen niedrigen durch­schnittlichen IQ. Wie nicht anders zu erwarten war, wurden die Autoren für die Vorlage ihrer Resultate zum Teil recht hart kritisiert, denn sie hatten ein Tabuthema berührt. Dabei sind ihre Resultate durchaus naheliegend:

  • Das demographisch-ökonomische Paradoxon behauptet einen weltweiten negativen Zusammenhang zwischen der ökonomischen Leistungs­fähigkeit eines Landes (seines Pro-Kopf-Einkommens) und der Fertilitätsrate.
  • Gleichfalls ist in vielen Ländern ein negativer Zusammenhang zwischen Bildungs­niveau und Kinderzahl zu beobachten. Das Bildungsniveau einer Person dürfte eng mit ihrem IQ korrelieren.

Aufgrund dieser beiden Relationen lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem durchschnittliche IQ der Bevölkerung und dem Pro-Kopf-Einkommen des Landes vermuten. Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte Länder mit ihren durch­schnittlichen IQs und Fertilitäts­raten. Offenkundig besteht auch ein negativer Zusammenhang zwischen IQ und Fertilitätsrate, was ebenfalls nicht überraschend ist. ... In jedem Fall sollten die ... vorgetragenen Ergebnisse ernst genommen werden, denn sie legen nahe, dass eine dauerhaft ausgeführte negative Selektion zu einem Abfall des durch­schnittlichen IQs der Bevölkerung führen kann und damit natürlich auch zu erheblichen Wohlstands­verlusten. Es ist nicht auszuschließen, dass dabei langfristig ein Gleich­gewichts­zustand auf niedrigerem Niveau erreicht wird. Denn mit dem Absinken des IQs und den Qualifikationen der Bevölkerung dürfte deren Fertilitätsrate gemäß dem demographisch-ökonomische Paradoxon sukzessive wieder ansteigen." (Ebd., S. 64-65).

Roms Untergang

"Eckart Knaul leitet viele demographische Prozesse aus einem von ihm selbst aufgestellten biologischen Massen­wirkungs­gesetz ab. (Eckart Knaul, Das biologische Massen­wirkungs­gesetz. Ursache vom Aufstieg und Untergang der Kulturen, 1985). Demzufolge könnte bereits eine zu hohe Bevölkerungsdichte zu gesellschaftlichen und demographischen Umstimmungs­prozessen führen. Frauen und Männer wurden sich im überfüllten Rom immer ähnlicher. Diese weitgehende Angleichung der Geschlechter ist vor allem ein natürliches Moment zur Minderung einer unerwünschten, über­schießenden Vermehrung. ... Dieses Phänomen zunehmender Ähnlichkeit zwischen den Geschlechtern finden wir auch in den großen Städten anderer Völker auf dem Höhepunkt ihrer Kultur. ... Die Männer gaben sich weitgehend feminin und trugen der damaligen Mode entsprechend lange Frauenkleider, während umgekehrt die Frauen in männliche Bereiche vordrangen. (Vgl. Eckart Knaul, Rom - Weltmacht biologisch gesteuert, 1977, S. 87 f.)." (Ebd., S. 67).

"Gemäß der Theorie Eckart Knauls handelte es sich also bei der Emanzipation der römischen Frauen um keine kulturelle Weiterentwicklung, sondern um einen biologisch bedingten Prozess zur Reduzierung der Geburtenrate in einem bereits völlig überbevölkerten Rom." (Ebd., S. 67).

"Durch die Enge in der menschenüberfüllten Stadt, in welcher jeder Zuwachs eine unerträpliche Belastung sowohl für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft darstellte, verlor die Frau ihre eigentliche Lebensaufgabe als Mutter und Erzieherin der Nachkommen. Sie war also gezwungen, sich eine neue Aufgabe zu suchen, einen neuen Wirkungskreis zu schaffen, der außerhalb von Haus und Familie lag. Dazu musste sie sich erst einmal aus der Manus-Ehe, die eine völlige Abhängigkeit vom Mann bedeutete, lösen. Neben der sexuellen und wirtschaftlichen Emanzipation entwickelte sich auch die Rechtsprechung für die Frau immer günstiger, bis schließlich die völlige Gleichberechtigung der Geschlechter hergestellt und die Frau auf allen Gebieten ganz mündig, frei und ungebunden geworden war und sich noch darüber hinaus politisch betätigte. Bei Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.) wie Sueton (70-140) lesen wir von Frauen­vereinen als selbständige Einrichtungen zur Vertretung gemeinsamer Interessen. Auf dem Quirinal wurde sogar ein Sitzungssaal für den Frauensenat eingerichtet. ... Das neue Eherecht hatte die Natur der altrömischen Ehe gänzlich geändert. Durch die gesetzliche Gütertrennung (sine manu) war die Frau der Bevormundung des Mannes weitgehend entzogen. Diese Minderung der Autorität des Ehemannes schwächte natürlich auch seine Stellung gegenüber den Kindern. Väter konnten ihre Töchter nicht mehr zu einer Heirat zwingen. Die freie Zustimmung und Willenserklärung des Mädchens war jetzt zu ihrem Vollzug unbedingt erforderlich. Das Mädchen trat frei in die Ehe und lebte gleichberechtigt mit ihrem Gatten. Die römische Frau war ebenbürtig und unabhängig. Zwischen beiden Geschlechtern bestand eine geistige, wirtschaftliche und moralische Gleichberechtigung.(Vgl. Eckart Knaul, Rom - Weltmacht biologisch gesteuert, 1977, S. 90 ff.)." (Ebd., S. 67-68).

"Diese Beschreibung allein dürfte aber das spezifische Fertilitätsverhalten der römischen Oberschicht kaum erklären können, denn es waren ja gerade die über deutlich mehr Wohnraum verfügenden Eliten, die ihre Nachwuchs­zahlen reduzierten und nicht das ganz besonders eng wohnende "einfache Volk". Gleiches ist heute in vielen großen Metropolen zu beobachten: Während die gebildeten Schichten häufig nur eine sehr geringe Zahl an Nachkommen haben, sind die Geburtenraten in den dicht­besiedelten Armutsvierteln dagegen vergleichsweise hoch." (Ebd., S. 68). "Daneben scheint es im alten Rom bereits zu den auch in modernen Gesellschaften bekannten Individualisierungs­prozessen gekommen zu sein." (Ebd., S. 68).

"Mit den Schlagworten 'Sein Leben leben' und 'Auch ich bin ein Mensch' wurden damals zahlreiche Forderungen begründet sowie gleichzeitig die vielen Verfehlungen und Unkorrektheiten entschuldigt. (Vgl. Eckart Knaul, Rom - Weltmacht biologisch gesteuert, 1977, S. 95)." (Ebd., S. 68). "Ferner gab es damals wohl so etwas wie einen Wohlfahrtsstaat, der für das materielle Wohl aller sorgte. Eckart Knaul sieht hierin unter anderem den Grund für den fehlenden Ehrgeiz der nach­wachsenden Generationen und insbesondere der Armen, die aufgrund des Nachwuchsmangels der Eliten entstehenden personellen Defizite mittels eigener Anstrengungen auszugleichen. Auch sei es hierdurch zu einer starken Vermehrung bei den Armen und einem erheblichen Zuzug von ausländischen Arbeit­nehmern gekommen." (Ebd., S. 69).

"Als nun sehr viele Familien reich geworden waren, wurde Rom zu einem Wohlfahrts­staat, der sich verpflichtet fühlte, für seine weniger vom Glück begünstigten Bürger zu sorgen. Doch diese staatliche Wohlfahrt verhindert das Training und die Entwicklung nachwachsender Intelligenzen, verhindert die Erneuerung der Eliten, dieser für das Wohl eines jeden Staatsgefüges ausschlag­gebenden Führungs­schicht. In dem römischen Wohlfahrts­staat brauchte sich der Arme ebenso wenig für sein tägliches Brot, für seine Vergnügungen und seine Freizeit­unter­haltungen zu plagen wie der Reiche. ... Doch einen dauerhaften Verlust geistiger Eliten kann sich kein Volk leisten, auch wenn es anfangs für einige Zeit noch wenig auffällt, dass die befähigten Führungskräfte immer mehr durch bequeme Schönredner und Phantasten ersetzt werden. So grub sich der römische Wohlstands- und Wohlfahrts­staat selbst sein Grab, wobei der Niedergang gleichzeitig noch durch die negativen Auswirkungen einer enormen Vermehrung potenziert und durch den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte beschleunigt wurde. (Vgl. Eckart Knaul, Rom - Weltmacht biologisch gesteuert, 1977, S. 140f.)." (Ebd., S. 69).

"Es geht hier nicht darum, den stellenweise etwas moralisch-pessimistischen Argumentationen Eckart Knauls zu folgen, sondern in erster Linie darum, die wesentlichen Ereignisse zu registrieren, die für den Untergang Roms mitverantwortlich gemacht werden können, als da sind:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Geringe Nachwuchszahlen bei den Eliten
  • Hohe (im Vergleich zu den Reichen! Anm. HB) Geburtenraten bei den Armen
  • Zuzug von ausländischen Arbeitnehmern
  • Wohlfahrtsstaat
  • Individualisierungstendenzen

Ähnliches weiß auch Ralph Bollmann zu berichten, obwohl er aus den gleichen Fakten dann ganz andere Schlüsse zieht." (Ebd., S. 69).

"Mit Bedacht hatte der römische Geschichtsschreiber Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr.) diese Episode überliefert. Zu seinen Lebzeiten war die demographische Frage eines der großen Themen der Politik. Ihren praktisch-politischen Niederschlag fand diese Debatte in der Ehegesetzgebung des Augustus. Der erste Princeps erließ bereits im Jahr 18 v. Chr. ein ganzes Bündel einschlägiger Gesetze. Besonders bekannt wurde die Lex Papia Poppaea nuptialis aus dem Jahr 9 n. Chr. Die Vorschriften, die nicht wörtlich überliefert sind, setzten im Kern auf den in der heutigen Familienpolitik geläufigen Mix von Anreiz und Sanktionen - wenn auch mit brachialeren Methoden. Väter von mindestens drei Kindern sollten bei der Vergabe öffentlicher Ämter bevorzugt, die Mütter im Falle ihrer Verwitwung von der sonst üblichen Unterstellung unter einen Vormund befreit werden. Auf der anderen Seite wurde für die 25- bis 60-jährigen Männer wie für die 20- bis 50-jährigen Frauen eine Ehepflicht dekretiert. Unverheiratete und Kinderlose durften ihr Vermögen nicht mehr frei vererben, sondern mussten es zu beträchtlichen Teilen an die Staatskasse abführen. Dass Augustus mit Staats­ämtern lockte und mit Vermögens­strafen drohte, deutet bereits darauf hin, an welche gesellschaftliche Gruppe sich die Gesetze in erster Linie richteten. Nicht Kinderlosigkeit im Allgemeinen war das Ärgernis, sondern die mangelnde Zeugungs- und Gebär­freudigkeit der römischen Oberschicht. "Ehe- und Kinderlosigkeit", klagte Mommsen, "griffen vornehmlich in den höheren Ständen immer weiter um sich." Die Verantwortung für den "schimmernden Verfall dieser Zeit" schob er in erster Linie auf die "Emanzipation der Frauenwelt". ... Mit ähnlicher Tendenz wird im Deutschland der Gegenwart die Kinderlosigkeit von Akademikerinnen und Akademikern beklagt - und gleichzeitig die vermeintlich ungehemmte Vermehrungs­freude der Unterschicht verurteilt. Diesem Missstand soll in jüngster Zeit ein neues "Familiengeld" abhelfen, das besonders Besser­verdienenden zugute kommt. Dabei haben Altertumsforscher mit Blick auf Rom zutreffend bemerkt, dass eine bloße Selbst­rekrutierung der Oberschicht gar nicht wünschenswert ist. Erst die geringe Kinderzahl altrömischer Senatoren oder moderner Akademiker gibt dem Nachwuchs aus unteren Gesellschafts­schichten Raum für die eigene Karriere. So betont der Berliner Historiker Alexander Demandt, "dass Regeneration gewöhnlich über den sozialen Aufstieg erfolgt, der durch die Kinderarmut in den gehobenen Kreisen begünstigt wird. Klagen über Nachwuchsmangel kommen gewöhnlich aus der Oberschicht, die fürchtet, ihre Privilegien an Nachrücker abtreten zu müssen. "So führt die Demographie-Debatte letztendlich zur Pisa-Debatte zurück: Nicht um eine Steigerung der Geburtenrate geht es in erster Linie, sondern um die Gewährleistung sozialer Aufstiegschancen." (Ralph Bollmann, Lob des Imperiums - Der Untergang Roms und die Zukunft des Westens, 2006, S. 81ff.)." (Ebd., S. 70-71).

"Den Rückgang der Geburtenraten in den gebildeten Schichten hält Bollmann für eine zwangsläufige Folge eines zunehmenden Wohlstandes und der damit einhergehenden rückläufigen Sterblichkeit, auf die höhere Schichten eher reagieren als sozial schwache Bevölkerungskreise." (Ebd., S. 71).

"Die niedrige Geburtenrate in großen Teilen der westlichen Wohlstandszone ist historisch keineswegs so einzigartig, wie es die erregte Debatte unserer Tage nahe legt. Schon der Historiker Julius Beloch (1854-1929) stellte in seinem grundlegenden Werk über die "Bevölkerung der griechisch-römischen Welt" 1886 fest, dass sich eine Abnahme der Geburtenzahl" heute wie im Altertum mehr oder weniger in allen Kulturstaaten" zeige. Sie sei "zum großen Teil ein Korrelat der abnehmenden Sterblichkeit" - und damit "eine Erscheinung, die mit Notwendigkeit eintreten muss, sobald ein Volk eine gewisse Stufe des Wohlstandes und der Bildung erreicht". Darum trete sie "unter den höheren Schichten der Bevölkerung eher ein als unter denen, die eben wegen des Mangels an dieser Vorsorge Proletarier[wp] heißen." (Vgl. Ralph Bollmann, Lob des Imperiums - Der Untergang Roms und die Zukunft des Westens, 2006, S. 84f.)." (Ebd., S. 71).

Weitergabe genetischer Erfolgsmerkmale

Die Weitergabe genetischer Erfolgsmerkmale erfolgt über den Mann. Tatsächlich kann man feststellen, dass Männer häufiger von genetischen Mutationen betroffen sind als Frauen, was möglicherweise auf die männliche XY-Chromosomen-Asymmetrie zurückzuführen ist.[3]

Zitat: «Im Y-Chromosom äußert sich die Fähigkeit der Evolution, dass nicht alles nur x-beliebig sei.» - Moveman[4]

Stellt man sich nun in einem Gedanken­experiment vor, ein Mensch habe durch eine genetische Mutation die Gabe erhalten, durch zehnminütiges, äußerst konzentriertes Handauflegen Krebs zu heilen. Die Mutation wäre erblich, sodass im Mittel 50 Prozent seiner Nachkommen über die gleichen Fähigkeiten verfügten. Zu beachten ist: Es handelt sich hierbei um ein Merkmal, welches ausschließlich sozial nutzbar ist, in der freien Natur (im Rahmen der natürlichen Selektion) aber keine unmittelbaren Vorteile bietet.

Drei Fälle können unterschieden werden:

  1. Die Person ist eine Frau.
    Vermutlich würde die Frau ihre Bestimmung darin sehen, möglichst viele Krebskranke zu heilen. Sie würde zwar viel Geld verdienen, aber kaum Zeit für eigene Kinder haben. Gegebenenfalls würde sie kinderlos bleiben. In der nächsten Generation wäre die genetische Mutation wahrscheinlich bereits wieder verschwunden.
  2. Die Person ist ein Mann in einer patriarchalischen Gesellschaft.
    Der Mann würde ebenfalls seine Bestimmung darin sehen, möglichst viele Krebskranke zu heilen. Er würde viel Geld verdienen, eine Ehefrau, viele Freundinnen und viele Kinder haben. In der nächsten Generation gäbe es wahrscheinlich bereits fünf oder mehr Menschen mit der gleichen genetischen Mutation.
  3. Die Person ist ein Mann in einer gleichberechtigten Gesellschaft.
    Der Mann würde gleichfalls seine Bestimmung darin sehen, möglichst viele Krebskranke zu heilen. Er würde zwar viel Geld verdienen, aber kaum Zeit für eigene Kinder haben, da er für jedes Kind die Hälfte der Familienarbeit zu leisten hätte. Gegebenenfalls würde er kinderlos bleiben. In der nächsten Generation wäre die genetische Mutation wahrscheinlich bereits wieder verschwunden.

Dieser Befund ließe sich so interpretieren, dass die Natur dem weiblichen Teil den Hauptteil der Fortpflanzungsarbeit zugewiesen hat, ist eine Hauptaufgabe des männlichen Geschlechts, die Evolution zu beschleunigen und für eine möglichst rasche Anpassung an den Lebensraum zu sorgen[3], das heißt, die Evolutions­fähigkeit zu verbessern.[5] Es ist folglich von Vorteil, wenn das männliche Geschlecht stärker von Mutationen betroffen ist, denn dann können ungünstige Mutationen leichter "eliminiert" und günstige gefördert werden, und zwar alles auf ganz natürliche Weise.[6][7] Es könnte ein Großteil des menschlichen Intellekts auf genau diese Weise entstanden sein.[8] Dann wäre das männliche Geschlecht so etwas wie ein "Turbolader" der Evolution, denn es unterliegt aufgrund der aus seiner Sicht knappen weiblichen Ressourcen einem erhöhten Selektionsdruck, und zwar selbst dann, wenn der Lebensraum nicht begrenzt ist.[9]


Auch wenn intelligente Männer gleichzeitig vor allem an intelligenten Frauen interessiert sind, denn aus den Nachkommen sollte ja mal etwas werden, so ist die geistige Weiterentwicklung einer patriarchalisch organisierten Population selbst dann möglich ist, wenn die Intelligenz der Frauen nicht mit der ihrer Partner korreliert.

Man stelle sich dazu eine Population vor, deren Menschen über drei verschiedene Intelligenz­niveaus verfügen: Hoch, mittel und niedrig, wobei jeweils genau ein Drittel (= 33,33 Prozent) der Männer und Frauen hoch, mittel oder niedrig intelligent sind. Hohe Intelligenz entspräche einem Intelligenzquotienten (IQ) von 130, mittlere einem IQ von 100 und niedrige einem von 70.

Ferner sei angenommen, ein Kind erbe mit einer jeweils 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit entweder die Intelligenz des Vaters oder der Mutter. Mit einer 40-prozentigen Wahrscheinlichkeit erlange das Kind seine Intelligenz dagegen durch eine zufällige Mutation. Es habe dann anteilsmäßig eine beliebige sonstige Intelligenz. Mit anderen Worten: Mit einer weiteren 13,33-prozentigen Wahrscheinlichkeit sei das Kind aufgrund einer Mutation hoch-, mittel- oder niedrig­intelligent.

Für diese fiktive patriarchalische Gesellschaft stelle man sich nun weiter vor, Männer wählten aus der Gesamtheit der Frauen eine Partnerin aus, ohne deren geistige Kompetenzen vorher zu kennen. Da sich in unserem Modell die individuelle Fertilität einer Frau ausschließlich an den ökonomischen Möglichkeiten ihres Ehemannes orientiert, der berufliche Erfolg von Männern aber in keinem Zusammenhang zu den geistigen Kompetenzen ihrer Ehefrauen steht, würden folglich Frauen mit hoher, mittlerer und niedriger Intelligenz durchschnittlich gleich viele Kinder pro Person in die Welt setzen, beispielsweise genau zwei.

Bei den Männern sähe das etwas anders aus. Intelligente und damit häufig beruflich erfolgreiche Männer könnten sich mehr Kinder als andere Männer leisten. Sie würden durchschnittlich 2,2 Kinder pro Person haben. Männer mit mittlerer Intelligenz kämen durchschnittlich auf zwei Kinder pro Kopf und Männer mit niedriger Intelligenz lediglich auf 1,8.[10]

Die nächste Generation hätte dann die folgende Intelligenz­verteilung:

Intelligenz Verteilung bei Kindern
Hoch 34,33 Prozent
Mittel 33,33 Prozent
Niedrig 32,33 Prozent
Abb. 1: Intelligenzverteilung nächste Generation: Patriarchalische Gesellschaft

Die nächste Generation wäre durchschnittlich intelligenter als die vorangegangene. Hatte die Elterngeneration noch einen durchschnittlichen IQ von 100, so ist dieser bei der Folgegeneration bereits auf 100,6 angestiegen.

In modernen, der Gleichberechtigung der Geschlechter unterliegenden Gesellschaften streben sowohl Männer als auch Frauen nach gesellschaftlichen Positionen oder beruflichem Erfolg. Haben sie schließlich eine gute und sichere berufliche Stellung erreicht, können sie an eine Familiengründung denken. Meist sind beide Partner dann aber schon ein wenig älter.[11]

Aufgrund der hohen Opportunitätskosten von Kindern bekommen Frauen dann umso weniger Kinder, je beruflich qualifizierter sie sind, denn für sie steht ja bei einer Familiengründung beruflich und finanziell am meisten auf dem Spiel. Außerdem haben sie dann meist besonders wenig Zeit für Familienarbeit. Denn gerade karriereorientierte Frauen müssen in qualifizierten Berufen gleich viel in ihre Ausbildung und ihre Arbeit investieren, wie kinderlose Frauen oder Männer. Sie konkurrieren also direkt mit anderen, die durch keinerlei Familienarbeit in der Ausübung ihres Berufes eingeschränkt sind. Dies gilt selbst dann, wenn sich beide Elternteile die Familienarbeit paritätisch teilen, und eine optimale Betreuungsinfrastruktur vorhanden ist. In diesem Fall würden sich auch für die beteiligten Männer nennenswerte Opportunitätskosten für weitere Kinder einstellen, da die Familienarbeit sie genauso wie ihre Frauen am Ausbau ihrer Karriere hindern würde.

All diese Zusammenhänge sind empirisch und theoretisch sehr gut abgesichert. Ein Überblick über die dazugehörigen demografischen Theorien und ihre Begründungen findet sich etwa im Artikel Fertilitätstheorien.

Als Alternative zu unserer obigen patriarchalischen Population stelle man sich eine "gleichberechtigte" Gesellschaft vor, bei der die Frauen umso weniger Kinder bekommen, je qualifizierter sie sind. Wir nehmen also zum Beispiel an, Frauen mit hoher Intelligenz würden durchschnittlich 1,8 Kinder pro Person haben, Frauen mit mittlerer Intelligenz zwei, und Frauen mit niedriger Intelligenz immerhin 2,2.

Das generative Verhalten der Bevölkerung orientierte sich nun also sehr stark am sozialen Erfolg der Frauen. In patriarchalischen Gesellschaften war das - wie wir gesehen haben - genau umgekehrt. Für die Männer kämen unter solchen Bedingungen zwei unterschiedliche generative Verhaltensweisen in Betracht. In einem ersten Modell würden sie sich unabhängig von ihrer Intelligenz mit einer beliebig intelligenten Partnerin verbinden und dann im Durchschnitt zwei Kinder pro Person haben. Und in einem zweiten Modell würden sie sich bevorzugt mit gleich­qualifizierten Frauen verbinden und dann natürlich genauso viele Kinder wie ihre Partnerinnen haben.[12] Aber auch ganz unabhängig davon, wären bei einer sehr starken Geschlechterangleichung Männer ganz ähnlich zu betrachten wie Frauen. Konkret hieße das: Männer mit hoher Intelligenz hätten dann 1,8 Kinder pro Person, Männer mit mittlerer Intelligenz zwei und Männer mit niedriger Intelligenz 2,2.

In der nächsten Generation stellten sich dann die beiden folgenden Intelligenz­verteilungen ein:

Intelligenz Verteilung bei Kindern
Hoch 32,33 Prozent
Mittel 33,33 Prozent
Niedrig 34,33 Prozent
Abb. 2: Intelligenzverteilung nächste Generation: Gleichberechtigung der Geschlechter
Intelligenz Verteilung bei Kindern
Hoch 31,33 Prozent
Mittel 33,33 Prozent
Niedrig 35,33 Prozent
Abb. 3: Intelligenzverteilung nächste Generation: Gleichberechtigung + Bildungshomogamie

Der Anteil der Personen mit niedriger Intelligenz nähme in beiden Modellvarianten mit Gleichberechtigung der Geschlechter von Generation zu Generation zu, während immer weniger Menschen über eine hohe Intelligenz verfügten. Bei einer angenommenen Bildungshomogamie bei Paaren oder IQ-Korrelation unter Ehepaaren, aber auch einer starken Angleichung der Geschlechter, wäre diese Entwicklung ganz besonders markant.

Umgerechnet in IQs ergäbe sich das folgende Bild: In der ersten Modellvariante hätte die nächste Generation einen durch­schnittlichen IQ von 99,4, bei der zweiten (realistischeren) Modellvariante sogar nur noch einen von 98,8.[9]

Trivia

  • "In der Lerntheorie[wp] von Skinner[wp] aus den 1970er Jahren hat man auch postuliert, alles wäre anerzogen und es gäbe keine Vererbung."

Einzelnachweise

  1. Peter Mersch: Die Emanzipation - ein Irrtum! Warum die Angleichung der Geschlechter unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird, Books on Demand 2007, ISBN 3-8370-0088-5
  2. Wikipedia: Kritik am Intelligenzbegriff
  3. 3,0 3,1 Zechner, U./Wilda, M./Kehrer-Sawatzki, H./Vogel, W./Fundele, R./Hameister, H.: A high density of X-linked genes for general cognitive ability: a run-away process shaping human evolution? In: Trends Genet 17 (2001), S. 697-701
  4. WGvdL-Forum (Archiv 2): Moveman am 16. Januar 2009
  5. C. v. d. Malsburg: Ist die Evolution blind? In: Küppers, Bernd-Olaf (Hrsg.): Ordnung aus dem Chaos: Prinzipien der Selbst­organisation und Evolution des Lebens. München 1987, S. 269-279
  6. Mithilfe eines separaten männlichen Geschlechts kann somit das Mutations­fenster der Art (innerhalb derer die Art lebensfähig bleibt) weiter ausgeschöpft werden, allerdings auch nur dann, wenn die Männchen stärker von Mutationen betroffen sind als die Weibchen und sie den deutlich höheren potenziellen Fortpflanzungs­erfolg besitzen.
  7. Karl Olsberg führt dazu aus: "Man kann den Zusammenhang zwischen Mutationsrate und Evolutions­fortschritt mathematisch analysieren. Dies haben Ingo Rechenberg (...) und seine Mitarbeiter schon in den siebziger Jahren getan. (...) In vielen Fällen ist die Mutationsrate optimal, wenn 20 Prozent der Nachkommen besser an die Umwelt angepasst sind als ihre Eltern, 80 Prozent jedoch schlechter. (...) Der Grund liegt darin, dass es einen mathematischen Zusammenhang zwischen der Schrittweite der Mutationen und dem Anteil 'schlechter' Mutationen gibt. Man kann also die Schrittweite nur vergrößern, wenn man einen höheren Anteil nachteiliger Mutationen in Kauf nimmt." (K. Olsberg: Schöpfung außer Kontrolle: Wie die Technik uns benutzt, Berlin 2010, S. 56f.) Eine optimierte Lösung in der Hinsicht stellt offenkundig die Getrennt­geschlechtlichkeit dar: Männlich = hohe Mutations­schrittweite + Selektion, weiblich = niedrige Schrittweite.
  8. G. F. Miller: Die sexuelle Evolution. Partnerwahl und die Entstehung des Geistes, Heidelberg 2001
  9. 9,0 9,1 Peter Mersch: Irrweg Gleichheitsfeminismus. De-Evolution durch gesellschaftsweite Angleichung der Geschlechterrollen.
  10. Entsprechende Fertilitätsunterschiede lassen sich für die gesamte Geschichte der Menschheit nachweisen (vgl. L. L. Betzig: Despotism and Differential Reproduction. A Darwinian View of History, New York 1986; E. Voland: Grundriss der Soziobiologie, Heidelberg 2000, S. 89f.; R. L. Hopcroft: Sex, status, and reproductive success in the contempory United States, In: Evolution and Human Behaviour, 27 (2006), S. 105).
  11. Für den sehr kurzen Zeitraum, der unter solchen Verhältnissen für den Aufbau einer beruflichen Karriere und die Gründung einer Familie bleibt, wurde in der Fachliteratur der Begriff "Rushhour des Lebens" geprägt (vgl. etwa H. Bertram, W. Rösler, N. Ehlert: Nachhaltige Familienpolitik. Zukunftssicherung durch einen Dreiklang von Zeitpolitik, finanzieller Transferpolitik und Infrastrukturpolitik, Berlin 2005). In patriarchalischen Gesellschaften besteht - wie beschrieben - eine vergleichbare "Rushhour" nicht, da Männer praktisch bis ins hohe Alter zeugungsfähig sind, ihnen also sehr viel mehr Zeit zum Aufbau einer beruflichen Karriere bleibt. Auch dieser Umstand zeigt, dass mit der gesellschaftlich angestrebten Angleichung der Geschlechterrollen massiv in die menschliche Biologie eingegriffen wird. Hierdurch werden Probleme geschaffen, die dann ins Visier der Familien- und Geschlechterforschung geraten, obwohl sie eigentlich gar nicht sein müssten.
  12. Das zweite Modell dürfte aufgrund der festgestellten Bildungshomogamie bei Paaren (Eggen, Bernd/Rupp, Marina (Hrsg.): Kinderreiche Familien. Wiesbaden 2006, S. 56) oder der Korrelation der IQs bei Ehepaaren (Bouchard TJ/McGue M: Familial studies of intelligence. A review, In: Science, 212 (1981), S. 1055-1059) das aktuelle Paarungsverhalten in modernen Gesellschaften realistischer widerspiegeln.