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Israelkritik

Aus WikiMANNia
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Hauptseite » Diskurs » Kritik » Israelkritik
Spruchband der Antifa:
Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik - Gegen den anti­semitischen Konsens [1]

Israelkritik ist ein tabu­belastetes und für die Kritiker mit großen Gefahren für ihre berufliche und soziale Existenz verbundenes Thema. In der Regel wird Kritik an der Politik des Staates Israel als Antisemitismus interpretiert und gewertet, und somit die Legitimation abgesprochen.

Pro und Contra

Zitat: «Wer Israel kritisiert, sollte genau darauf achten, was und in welchem Ton er es sagt - gerade als Deutscher. [...]

Wenn wir eine Debatte über die Politik Israels führen, sollten wir uns auch mit den bis zum Hass reichenden Vorurteilen im eigenen Land auseinandersetzen.» - Sebastian Hammelehle[2]

Zitat: «Wer - wie der israelische Botschafter - behauptet, dass jede Israel-Kritik Antisemitismus sei, gibt sich billiger Verteidigung für ein Land hin, dessen Existenz niemand absprechen darf - das aber selbst durch jahr­zehnte­lange Wegnahme von Lebens­raum und Unter­drückung der Palästinenser nicht ohne Tadel davon kommen darf.» - Dennis Riehle[3]
Zitat: «Ich habe Auschwitz[wp] nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.» - Heinz Galinski[wp][4][5][6][7]

Arnold J. Toynbee - 1969

Der britische Kulturphilosoph und Historiker Arnold J. Toynbee[wp] untersucht in einem Essay die Rechts­position des jüdischen Staates und der arabischen Länder im Nahost-Konflikt und schlägt eine eigene Lösung der immer gefährlicher werdenden Krise vor. Ein Auszug aus einem Artikel, der in der amerikanischen Zeitschrift Mid East erschien:

Zitat: «Die Einstellung der Israelis läßt sich etwa so umschreiben:

Wir sind Juden, die lebenden Repräsentanten des Stammes Juda, der zusammen mit den elf anderen Stämmen Israels im 13. Jahrhundert vor Christus fast ganz Palästina eroberte. Das von Juda okkupierte Gebiet blieb sieben Jahrhunderte lang in unserem Besitz, 587 vor Christus wurden wir jedoch von Nebukadnezar deportiert. Etwa 50 Jahre später kehrten wir zurück, und die nächsten 673 Jahre bewohnten wir Judäa ein zweites Mal, bis wir im Jahre 135 nach Christus von den Römern vertrieben wurden.

Unsere Rechte auf das Land Israel haben wir niemals aufgegeben. Wir haben immer gehofft, geglaubt und gefordert, dieses Land zurück­zu­erhalten. Nach weiteren 1783 Jahren gelang es uns 1918 tatsächlich, in unserem Land wieder Fuß zu fassen.

In einem halben Jahrhundert haben wir durch schwere, hingebungsvolle Arbeit, durch Tüchtigkeit und militärische Entschlossenheit unseren jetzigen Nationalstaat Israel aufgebaut und die Araber dreimal vernichtend geschlagen. Wir müssen einen eigenen Staat haben, denn seit das Römische Reich im 4. Jahrhundert christlich wurde, sind wir Im Westen von der Mehrheit der Christen diskriminiert und verfolgt worden.

Diese Verfolgung gipfelte in dem beispiellosen Völkermord, den die Deutschen, ein Volk des Westens, an uns begingen. Wir werden nicht zulassen, daß die Araber dasselbe Verbrechen hier in Israel verüben.

Die Auffassung der Araber dagegen möchte ich so beschreiben:

1918 waren 90 Prozent der Bevölkerung Palästinas Araber; Palästina gehörte uns, seit wir es im 7. Jahrhundert nach Christus dem Römischen Reich entrissen hatten. Ab 1918 wurde jedoch in das Herz der arabischen Welt ein militanter, aggressiver Fremdkörper hinein­getrieben - gegen unsere Proteste, mit Waffengewalt. Die zionistisch-jüdischen Eindringlinge bauten unter dem Schutz britischer Bajonette eine so starke eigene Truppe auf, daß sie unseren arabischen Streitkräften überlegen waren. Dann zogen sich die Briten aus Palästina zurück und überließen uns unserem Schicksal.

Wir mußten erleben, daß 900.000 Palästina-Araber gewaltsam ihres Eigentums beraubt, aus ihrer Heimat vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht wurden, die von Almosen leben. Wenn irgendein arabischer Palästina-Flüchtling versucht, heimzukehren und sein Eigentum in Besitz zu nehmen, wird er von den Israelis erschossen.

Die in der Heimat zurückgebliebenen Palästina-Araber werden von den Israelis, unter deren Herrschaft sie gefallen sind, als zweitklassige Staatsbürger behandelt. Das arabische Gebiet, das die Israelis gewaltsam an sich gerissen haben, trennt die arabische Welt in zwei Teile.

Das Verbrechen der Israelis an den Arabern ist schändlich, denn nicht die Araber waren es, die Juden mißhandelt hatten. Als wir Palästina eroberten, erlaubten wir den Juden, sich in Judäa anzusiedeln, was ihnen 500 Jahre lang verboten gewesen war.

Der Prophet Mohammed hat den Moslems im Koran befohlen, loyale Juden und Christen zu tolerieren und zu schützen. Wenn man bedenkt, was die Völker des Westens den Juden antaten, dann dürfen wir arabischen Moslems behaupten, das Gebot des Propheten eingehalten zu haben. Jetzt aber läßt man uns für die Verbrechen bezahlen, die ein westliches Volk an den Juden begangen hat. Es waren die Deutschen, die versuchten, die Juden auszurotten.

In den Augen des Westens mögen die Deutschen Verbrecher sein, aber da sie eben auch zum Westen gehören, haben sie uns gegenüber einen Vorteil. Wir Araber zählen nicht. Wir sind "Eingeborene", ein Teil der Fauna Palästinas, mehr nicht. Wir haben keine Menschenrechte.

Die Israelis dagegen finden im Westen Gehör, sie haben die Sympathie und die Unterstützung des Westens. Sie verfügen in westlichen Ländern durch Geld und Wähler­stimmen über Macht, und die haben wir Araber nicht.

Außerdem krankt der Westen, anders als wir Araber, an einem schlechten Gewissen den Juden gegenüber - eben wegen der Behandlung, die er ihnen früher angedeihen ließ. Deshalb möchte der Westen die Juden entschädigen, freilich nicht auf seine, sondern auf unsere Kosten.

Mit dieser Ungerechtigkeit werden wir Araber uns niemals abfinden. Die israelischen Eindringlinge sind der Stoßtrupp des westlichen Neoimperialismus in der arabischen Welt. Schon einmal haben wir Angriffe des Westens auf Palästina über uns ergehen lassen müssen. Damals waren es die Kreuzfahrer. Es ist uns gelungen, sie wieder zu vertreiben, wenn wir auch 200 Jahre dazu brauchten. Auch die Israelis werden wir wieder vertreiben, und sollte es noch so lange dauern.

Mein eigener Standpunkt lautet so:

Da die Palästina-Araber seit über 1300 Jahren in Palästina ansässig waren, haben sie das durch langjährigen Besitz erworbene Recht, weiterhin in Palästina zu leben und ihr Eigentum dort zu behalten. Der Anspruch der Juden auf rechtmäßige Wieder­besetzung Palästinas dagegen unterliegt dem Gesetz der Verjährung. Die Israelis sind nicht berechtigt, den Palästina-Arabern die Rückkehr in ihre Heimat zu verwehren und ihnen ihr Eigentum vorzuenthalten, wie sie es gegenwärtig tun.

Man muß die beiden von den Juden erhobenen Forderungen sorgfältig auseinanderhalten. Ihr Wieder­gutmachungs­anspruch gegenüber den Deutschen (soweit es für Massenmord überhaupt eine Wieder­gut­machung geben kann) ist völlig berechtigt.

Daß die Juden geltend machen, sie hätten Anspruch auf einen eigenen Staat, weil sie im Westen verfolgt und ausgerottet wurden, ist keineswegs unbillig. Aber dann hätte man ihnen als jüdische Heimstätte deutsches Gebiet, zum Beispiel das Rheinland, und nicht arabisches Gebiet geben müssen. England und Amerika hätten nicht Palästina eine Last aufbürden dürfen, die unvermeidlich die bereits gespannten Beziehungen der Juden und Araber verschärfen mußte.

Der Anspruch der Juden, nach 1783 Jahren wieder rechtmäßige Besitzer Palästinas zu werden, unterscheidet sich grundsätzlich von ihrem Anspruch gegenüber Deutschland und ist nicht so gut begründet. Er war nur insofern berechtigt, als er nicht mit den Rechten der Palästina-Araber kollidierte.

Die Juden haben durchaus das Recht auf einen freien Zugang zu dem in Palästina gelegenen Gebiet des alten Königreichs Juda. Aus religiösen Gründen sind sie berechtigt, in Judäa ihren ständigen Wohnsitz zu nehmen. Sie durften auch, sofern die arabischen Einwohner damit einverstanden waren, von arabischen Grundeigentümern Land kaufen und auf ihm jüdische Bauern ansiedeln; dabei war allerdings die Bedingung einzuhalten, daß die jüdische Einwanderung nicht die arabische Bevölkerung überwucherte.

Aber die Juden waren nicht berechtigt, Palästina durch militärische Gewalt an sich zu reißen und dessen arabische Einwohner entweder als Staatsbürger zweiter Klasse zu behandeln oder sie zu vertreiben, ihnen die Rückkehr zu verwehren und ihnen ihr Eigentum vorzuenthalten.

Die Existenz des Staates Israel und die Präsenz des israelischen Volkes sind jetzt Tatsachen, die sich nicht mehr aus der Welt schaffen lassen. Mehr noch: Könnten sie aus der Welt geschafft werden, dann würde es neue Massen von Flüchtlingen geben, diesmal israelischen Flüchtlingen. Trotzdem würden wir alle, wenn wir Araber wären, Israel gegenüber dasselbe empfinden wie die Araber.

Die Lösung des arabisch-israelischen Konflikts stößt auf zwei große Hindernisse: die mangelnde Bereitschaft der Araber, anzuerkennen, daß die Gründung des Staates Israel und sein Aufbau innerhalb der Grenzen des Waffen­stillstands von 1949 eine vollendete Tatsache ist, der sich auch die Araber beugen müssen, und das gegenwärtige Elend der Palästina-Ära - her.

Die beiden Hindernisse bedingen einander; solange sie nicht überwunden sind, wird der Konflikt andauern. Freilich sind weder die Israelis noch die Araber in erster Linie für diesen Konflikt verantwortlich.

Die Verantwortung tragen vielmehr drei Völker des Westens: die Briten, die Deutschen und die Amerikaner. Die westlichen Nationen sind daher mehr als andere verpflichtet, eine Aussöhnung der Israelis und der Araber dadurch zu erleichtern, daß sie Mittel für eine gerechte Entschädigung der Palästina-Araber finden, die von den Flüchtlingen selbst und von der arabischen Welt insgesamt als angemessen empfunden wird und die zugleich weder die Existenz noch die Sicherheit Israels bedroht.

Nach drei arabisch-israelischen Kriegen muß es jetzt unbedingt zwischen Israel und den arabischen Staaten zu einer dauerhaften Friedensregelung kommen. Sie darf jedoch den Kontrahenten nicht aufgezwungen werden.

Es muß ein Abkommen ausgehandelt werden, das von beiden Kriegsparteien akzeptiert wird, nicht nur auf dem Papier, sondern aufrichtig, ohne inneren Vorbehalt. Nur ein solcher Friedensschluß kann zu einer Aussöhnung und zur Zusammenarbeit beider Parteien führen.

Israel müßte seine Aufrichtigkeit durch einen Verzicht beweisen. Es sollte eindeutig alle Ansprüche auf Gebiete jenseits der Waffenstillstandslinie von 1949 fallenlassen (was selbstverständlich die Räumung aller jenseits dieser Linie liegenden Territorien bedeutet, die im Juni 1967 besetzt worden sind), und es sollte aktiv bei der Entschädigung und der endgültigen Rückführung der arabischen Palästina-Flüchtlinge mitwirken.

Jeder einzelne Flüchtling, dem die Repatriierung nach Israel angeboten wird und der ihr zustimmt, wird mithelfen, Feindschaft in Freundschaft zu verwandeln. Die arabischen Staaten müßten ihre Aufrichtigkeit dadurch beweisen, daß auch sie die Rückführungsaktion aktiv unterstützen und es unterlassen, die Flüchtlinge als politische Faustpfänder oder als potentielle Unterwanderer zu benutzen.

Eine solche Lösung liegt auch im Interesse aller Menschen der Welt, denn solange der arabisch-israelische Konflikt andauert, kann es jeden Augenblick seinetwegen zu einem Zusammenstoß zwischen den USA und der Sowjet-Union kommen, der zu einem dritten, atomaren Weltkrieg führen könnte. Die Welt kann es sieh einfach nicht mehr leisten, diesen Konflikt weiterschwelen zu lassen.

Doch seit 1948 befindet man sich in einer Sackgasse. Die arabischen Palästina-Flüchtlinge und die arabischen Staaten haben erklärt, sie wollten den israelischen Fremdkörper wieder abstoßen. Daß die Araber sich weigern, den Staat Israel als Dauer­einrichtung zu akzeptieren, ist menschlich verständlich. Aber es ist auch menschlich verständlich, daß die Israelis ihrerseits, solange die Araber auf ihrem Standpunkt verharren, nicht Maßnahmen erwägen, mit denen das Unrecht wieder­gut­gemacht werden könnte, das sie den Palästina-Arabern angetan haben.

Andererseits werden die Araber, solange das Unrecht an den Palästina-Flüchtlingen nicht wiedergutgemacht wird, bei ihrem Entschluß bleiben, die Israelis wieder zu vertreiben, so wie sie in der Vergangenheit die Kreuzfahrer wieder vertrieben haben.

Das ist der Circulus vitiosus, aus dem man herauskommen muß. Man kann jedoch diesem Teufelskreis entfliehen, denn es ist eine Regelung möglich, die auf Konzessionen der Araber und der Israelis basiert. Diese Konzessionen sollten jedoch gleichzeitig zugestanden werden:

Die Araber müßten erklären - aufrichtig, ohne inneren Vorbehalt -, daß sie sich mit dem Fortbestehen des Staates Israel jetzt abfinden und nicht mehr die Absicht haben, ihn zu zerstören - vorausgesetzt, den arabischen Flüchtlingen widerfährt Gerechtigkeit. Im gleichen Zug müßten die Israelis - ebenfalls ohne inneren Vorbehalt - einräumen, daß sie den Palästina-Arabern großes Unrecht zugefügt haben, das sie jetzt wieder­gut­machen werden - vorausgesetzt, die Existenz Israels wird von den Palästina-Arabern und den arabischen Staaten wirklich als endgültig anerkannt.

Eine allgemeine Aussöhnung ist offensichtlich erst dann zu erreichen, wenn es gelingt, die Flüchtlinge außerhalb Israels und die in Israel selbst lebenden Araber mit der Existenz des jüdischen Staates zu versöhnen.

Wären die Israelis sicher, daß die Araber innerhalb Israels nicht als "Fünfte Kolonne" gegen sie benutzt werden, dann könnte Israel sie als Staatsbürger erster Klasse behandeln und auch zumindest eine Anzahl Flüchtlinge wieder aufnehmen. Voraussetzung ist also die israelische Gewißheit, daß die Araber es ernst meinen, wenn sie sich verpflichten, den Staat Israel nicht mehr zerstören zu wollen.

Entscheidend aber bleibt, daß Israel unter dieser Voraussetzung möglichst viele arabische Flüchtlinge wieder hereinläßt, sie tunlichst in ihren alten Wohnsitzen ansiedelt und ihnen ihr Eigentum zurückgibt oder, wenn das nicht möglich ist, ihnen neue Wohnsitze und neuen Grundbesitz von gleichem Wert in Israel gibt.

Wenn das bisher unüberwindliche politische Hindernis aus dem Weg geräumt wäre, ließen sich in Israel mit Hilfe der modernen Technik nicht nur die jetzt dort ansässigen Israelis und Araber, sondern auch die arabischen Flüchtlinge versorgen. Mit rentablen Methoden wird man bald dem Meerwasser Salz entziehen können, und dann werden sich Wüsten in fruchtbares Land verwandeln.

Die ideale Lösung wäre die Repatriierung aller Flüchtlinge. Damit käme man am sichersten zu einer Aussöhnung, denn an Palästina hängt jedes Volk, das einmal dort gelebt hat, mit allen Fasern seines Herzens.

Die Sehnsucht der Juden, nach Palästina zurückzukehren, ist seit ihrer ersten Vertreibung im Jahre 587 vor Christus immer lebendig geblieben, und dasselbe empfinden heute die Palästina-Araber. Als ich im Gazastreifen zu ihnen sprach, konnte ich mir vorstellen, wie es den Juden unter Nebukadnezar ergangen war, als sie an den Wassern Babylons saßen und weinten.

Dennoch ist es unwahrscheinlich, daß viele der heutigen arabischen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren wollen; eine Rückkehr würde für die Flüchtlinge bedeuten, von Israelis regiert zu werden, mögen die Rückkehrer auch als vollgültige Staatsbürger behandelt werden. Ebenso unwahrscheinlich ist es offenbar, daß die Israelis bereit wären, alle arabischen Flüchtlinge wieder aufzunehmen, selbst wenn sie überzeugt wären, die Rückkehrer seien keine "Fünfte Kolonne.

Deshalb werden viele, vielleicht die meisten arabischen Palästina-Flüchtlinge anderswo angesiedelt werden müssen. Würde es möglich sein, ihre Zustimmung zu dieser zweitbesten Lösung zu gewinnen?

Das hängt davon ab, ob sich ein Gebiet für sie finden läßt, in dem sie sich dauernd niederlassen können. Entscheidend wird sein, ob man ihnen anstelle der jetzigen Flüchtlings­existenz im Gazastreifen - einem armen, mit Lagern überfüllten Land ohne Zukunfts­aussichten für Flüchtlinge - befriedigende Chancen eröffnen kann.

Der Erfolg des Unternehmens wird auch davon abhängen, ob die notwendigen Gelder für die angemessene Entschädigung des Flüchtlings­eigentums in Israel, für die Umsiedlung und für ein erst­klassiges Schulsystem beschafft werden können. Außerdem haben die Flüchtlinge Anspruch auf eine ansehnliche Entschädigung für ein 20jähriges unmenschliches Vertriebenen­dasein.

Die Gelder zu beschaffen, wäre nicht schwierig. Die ganze Welt wäre gern bereit, draufzuzahlen, wenn sie damit den Nahost-Konflikt beenden könnte. Umfangreiche Fonds werden sowohl für die Umsiedlung als auch für das Schulsystem nötig sein.

Wer von den Palästina-Arabern weiterhin in einer eng verbundenen Gemeinschaft leben will, könnte unter Umständen in dem nordöstlich des Euphrat gelegenen Teil Syriens angesiedelt werden. Dieses fruchtbare Gebiet ist bisher nur dünn bevölkert. Die Felder werden dort zu einem großen Teil mit Regenwasser bewässert; zudem legen Syrien und der Irak gemeinsam am Euphrat einen Stausee an, der Überschwemmungen verhindern und zugleich der Bewässerung dienen soll.

Ebenso wichtig ist es, für die arabischen Palästina-Flüchtlinge erstklassige Schulen bereitzustellen. Unter den jetzigen widrigen Umständen konnten nur wenige eine höhere Schulbildung erwerben, doch gerade sie haben bewiesen, daß die Palästina-Araber ein geistig hoch begabtes Volk sind.

Alle Länder der Welt können die Beilegung des arabisch-israelischen Konflikts dadurch fördern, daß sie den Palästina-Arabern, deren Begabung erwiesen ist, weit die Tore öffnen. Dennoch ist es psychologisch wichtig, daß die Israelis, wenn die Araber einmal wirklich Frieden mit ihnen geschlossen haben, bei der Entwicklung der oben angedeuteten Pläne die Initiative ergreifen und die notwendigen Geldmittel beschaffen.

Vor allem die Israelis müssen Großmut und Vorausschau zeigen. Wer drei Kriege verloren hat, wird besonders verbittert und empfindlich sein. Die Israelis sollten der Stimme ihres weisen und noblen Landsmannes Magnes Gehör schenken, der immer wieder sagte, ohne den guten Willen der Araber werde Israel keine dauerhafte Basis finden.»[8]

Literatur

The Ethnic Cleancing of Palestine (2006)
  • Petra Wild: Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung. Zur Zukunft eines demokratischen Palästinas., Promedia 2015, ISBN 3-85371-386-6[9]
  • Moshe Zuckermann[wp]: Israels Schicksal. Wie der Zionismus seinen Untergang betreibt., Promedia 2014, ISBN 3-85371-375-0
  • Shlomo Sand[wp]: Die Erfindung des Landes Israel. Mythos und Wahrheit., List Taschenbuch 2014, ISBN 3-548-61204-0; Originaltitel: Matai ve'ekh humtzea Erez Israel?
  • Petra Wild: Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina. Der zionistische Siedler­kolonialismus in Wort und Tat., Promedia 2013, ISBN 3-85371-355-6[10]
  • Evelyn Hecht-Galinski[wp]: Das elfte Gebot: Israel darf alles. Klartexte über Antisemitismus und Israel-Kritik., TZ-Verlag 2012, ISBN 3-940456-51-9
  • Moshe Zuckermann: Die Angst vor dem Frieden. Das israelische Dilemma., Aufbau Verlag 2010, ISBN 3-351-02717-6
  • Ilan Pappe[wp]: The Ethnic Cleansing of Palestine, Oneworld Publications 2006, ISBN 1-85168-467-0
    • deutsch: Die ethnische Säuberung Palästinas, 3. Aufl. 2007, Zweitausendeins 2007, ISBN 3-86150-791-9 (Übers. Ulrike Bischoff); Haffmans & Tolkemitt 2014, ISBN 3-942989-86-7
  • Noam Chomsky: The Fateful Triangle: The United States, Israel and the Palestinians., South End Press 1983, Neuausgabe 1999
    • deutsch: Offene Wunde Nahost. Israel, die Palästinenser und die US-Politik., Europa Verlag 2002, ISBN 3-203-76014-2, 2013, ISBN 3-203-76017-7 (Übers. Michael Haupt)

Einzelnachweise

  1. Quelle: Bündnis gegen Israelkritik NRW auf Facebook
  2. Sebastian Hammelehle: Antisemitismus oder Israel-Kritik? Ein deutsches Problem, Der Spiegel am 23. Juli 2014
  3. Dennis Riehle: Israel-Kritik ist kein Antisemitismus, Die Freie Welt am 28. Juli 2014
  4. "Ghetto ist heute ein gebräuchlicher Begriff": Evelyn Hecht-Galinski kritisiert Zentralrat der Juden, Deutschlandfunk am 9. März 2007
    Anreißer: Evelyn Hecht-Galinski[wp] im Gespräch mit Doris Simon
    Auszug: "Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich habe mir das Lebensmotto meines Vaters zu Eigen gemacht: Ich habe Auschwitz[wp] nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen."
  5. Muslim-Markt interviewt Evelyn Hecht-Galinski - Autorin des Buches "Das elfte Gebot: Israel darf alles", Muslim-Markt am 25. März 2012
  6. Youtube-link-icon.svg KenFM im Gespräch mit: Evelyn Hecht-Galinski (17. Juli 2014) (Länge: 62:24 Min.)
    Evelyn Hecht-Galinski[wp] ist die Tochter von Heinz Galinski[wp]. Dessen Motto lautete: "Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen", und lebt in seiner Tochter weiter. Frau Hecht-Galinski ist eine engagierte Menschenrechts­aktivistin. Für sie gehört die Möglichkeit, sich einzumischen, zu den entscheidenden Rechten in einer Demokratie, aber eben auch zur ersten Bürgerpflicht, wenn man als einzelner erkennt, dass sich die eigene Regierung an Terror, Propaganda und Kriegs­hetze beteiligt. Sei es solo oder im Schatten einer Supermacht.
  7. Heinz Galinski versus Evelyn Hecht-Galinski, Mission Impossible - Operation Thunderbolt am 6. August 2012
    Anreißer: Während der Jahrzehnte seiner Zentralrats­leitung war die unverbrüchliche Solidarität mit Israel für Heinz Galinski[wp] eine Selbstverständlichkeit. "Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen", erwiderte Galinski, wenn Kritiker seinen Schulterschluss mit Israel hinterfragten. Zu Beginn der 1980er-Jahre verwahrte sich Heinz Galinski entschieden gegen die maßlose deutsche Kritik am Libanon-Feldzug Israels. Die Ziele der PLO unterscheiden sich kaum von denen der Himmlerschen SS, so Heinz Galinski damals. Mit seiner Haltung zu Israel und zum Rechtsextremismus in Deutschland machte sich Heinz Galinski nicht nur Freunde. Einem Paketbomben-Anschlag entkam er 1975 unverletzt. [...] Die völlig entgegen­gesetzten Ansichten vertrat und vertritt Heinz Galinskis Tochter Evelyn Hecht-Galinski[wp]. Sie missbraucht seit Jahren den Namen ihres Vaters, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen Israel zu agitieren und die Werbetrommel für Israel-Boykott-Maßnahmen zu rühren.
  8. Sebastian Hammelehle: Man hätte den Juden das Rheinland geben sollen, Der Spiegel am 17. März 1969
  9. Siehe auch Wikipedia: Einstaatenlösung, Zionismus
  10. Moshe Zuckermann[wp]: Buchrezension: Israels Palästinenserpolitik, Süddeutsche Zeitung am 5. Juni 2013
    Anreißer: Für den Soziologen Moshe Zuckermann[wp] von der Universität Tel Aviv betreibt Israel seit Jahrzehnten ein Okkupations­regime gegen die Palästinenser. Doch besonders in Deutschland verweigere man sich dieser Realität. Deshalb preist Zuckermann Petra Wilds Beschreibung des Leids der Palästinenser - und warnt zugleich vor deftigen historischen Parallelisierungen.
    Auszug: Petra Wild hat ein wichtiges Buch geschrieben. Wichtig ist dieses Buch nicht so sehr, weil es Unbekanntes, Ungewusstes bietet. Alles, was darin an empirischem Material zusammen­getragen, analysiert und gedeutet wird, konnte schon seit Langem von jedem, der es wollte, gewusst werden.

Querverweise

Netzverweise