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Palästinenser

Der Begriff Palästinenser bezeichnet
- Bewohner der Region Palästina[wp],
- Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebieten[wp] oder
- Staatsbürger des Staates Palästina[wp].
Zitat: | «Die Massaker der Hamas[wp] und die Reaktionen darauf zeigen wie ein Kontrastmittel den Zustand des Westens. Nicht die Feier der Morde auf der Straße sind das Entscheidende - sondern ihre Verklärung durch eine selbstberauschte Intelligenzija.» - Tichys Einblick[1] |
Problematik der palästinensischen Nationsbildung
"So etwas wie ein palästinensisches Volk gibt es nicht." Als die damalige israelische Premierministerin Golda Meir[wp] im Juni 1969 in einem Interview mit der Sunday Times diese Worte aussprach, schien sie das klassische Feindbild für alle zu liefern, die Israel seither, wie etwa der Spiegel im September 1993, immer wieder eine "blindwütige Weigerung" attestieren, die Palästinenser als Volk anzuerkennen, um stattdessen weiterhin "starrsinnig die Realitäten" zu leugnen. Eines aber lässt das Nachrichtenmagazin wie die meisten anderen Kritiker der Politik des jüdischen Staates bei seinen publizistischen Attacken regelmäßig unerwähnt: Die Meinung der Ministerpräsidentin war keinesfalls eine spezifisch israelische. Sogar prominente Palästinenser äußerten immer wieder Ähnliches: "Ein palästinensisches Volk existiert nicht. Die Schaffung eines Palästinenserstaates ist nur ein Mittel, um unseren Kampf gegen den Staat Israel zugunsten unserer arabischen Einheit fortzusetzen", sagte beispielsweise Zuhair Muhsin[wp], seinerzeit immerhin Mitglied des Exekutivrates der PLO[wp], gegenüber der holländischen Zeitung Trouw im Jahr 1977. Und selbst Vertreter der Hamas[wp] geben zu, dass ein Palästina als politische oder administrative Einheit ein absolutes historisches Novum wäre: "Niemals in der Geschichte waren wir ein unabhängiger Staat", erklärte unter anderem ihr Sprecher Mahmoud Zahhar 2008 dem Economist. "Aber wir waren immer ein Teil eines arabischen und eines islamischen Staates."
Wer ist Palästinenser?Auf den ersten Blick mögen alle drei Zitate ähnlich klingende Aussagen enthalten. Doch zugleich enthalten sie unterschiedliche Antworten auf die Frage, was denn eine palästinensische Identität eigentlich sei und aus welchen unterschiedlichen Komponenten sie sich zusammensetze. Wenn beispielsweise Israels Premierministerin die Existenz eines palästinensischen Volkes bestreitet, dann geschieht dies nicht aufgrund eines latenten Rassismus oder purer Ignoranz. Vielmehr muss die Haltung von Golda Meir im Zusammenhang ihrer ganz spezifischen Wahrnehmung des Begriffs "palästinensisch" sowie ihrer eigenen Biographie verstanden werden. Denn streng genommen war auch sie einmal eine Palästinenserin. Schließlich firmierten die Bewohner der Region zwischen Mittelmeer und Jordan in den Jahren des britischen Mandats als "Bürger Palästinas". Eine im Jahr 1925 in Kraft getretene Verordnung machte aus jedem, der vormals als türkischer Staatsangehöriger auf diesem Gebiet gelebt hatte, automatisch einen Palästinenser. Diese Regelung galt unabhängig von der religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit der Person. Wer also als Jude bis 1948 aus Europa fliehen konnte und sich in Tel Aviv[wp], Jerusalem[wp] oder Haifa[wp] niederließ, wurde so per Gesetz ebenfalls zum Palästinenser. Es waren die Briten, die sowohl eine jüdische als auch eine arabische Selbstverwaltung förderten. Aus ganz pragmatischen Erwägungen heraus erhielten die Bewohner des Mandatsgebiets einen Pass und damit jene Form von Staatsbürgerschaft im westlichen Sinne, die zweifelsohne für sie eine identitätsstiftende Rolle spielte. Im Gegenzug für die leistungsfähige Infrastruktur, die die britische Verwaltung damals aufbaute, wurden Loyalität und die Befolgung der Gesetze eingefordert. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen bedeutete für die jüdischen Bewohner des britisch kontrollierten Territoriums die Etikettierung als "palästinensisch" das Normalste von der Welt: Ihre englischsprachige Zeitung hieß Palestine Post und die von Juden betriebene Brauerei "Palestine Brewery". Die Allgegenwart dieses Begriffs im jüdischen Leben vor 1948 ließ auf arabischer Seite damals sogar die Vermutung aufkommen, dass der Gebrauch des Wortes "Palästina" Teil einer zionistischen Verschwörung sei, weil er im Gegensatz zu den eigenen panarabischen Ambitionen stand und als Versuch verstanden wurde, die anvisierte "große arabische Nation" zu spalten. Aber mit der Ausrufung des Staates Israel und der jordanischen und ägyptischen Besetzung all jener Landstriche, auf denen laut UN-Teilungsplan von 1947 ein arabischer Staat hätte errichtet werden sollen, verschwand auch das britische Konstrukt der palästinensischen Staatsangehörigkeit wieder. Für jemanden wie Golda Meir war es somit längst Geschichte, denn die Araber, die vormals auf diesem Gebiet gelebt hatten, waren entweder jordanische oder israelische Staatsbürger. Oder aber sie lebten als Flüchtlinge im Libanon, in Syrien und Ägypten, deren Regierungen den Angehörigen dieser Gruppe bis zum heutigen Tag die Bürgerrechte verweigern. Während das Haschemitische Königreich versuchte, auf der Westbank eine jordanische Identität zu implementieren, schuf der jüdische Staat die israelisch-arabische Identität, beides mit zweifelhaftem Erfolg. Die Idee des NationalstaatsSelbst die arabischen Bewohner der Region hätten auf die Frage "Was bist du eigentlich?" lange Zeit bestimmt nicht mit "Palästinenser" geantwortet. Denn ursprünglich standen mehrere Identitäten zur Auswahl. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein konkurrierten tradierte osmanische[wp] oder großsyrische[wp] Modelle miteinander, die darüber hinaus durch arabische, islamische oder auch christliche Elemente angereichert waren. Dazu kamen noch lokale Besonderheiten wie etwa die Zugehörigkeit zu einer der herrschenden Familien des Landes, etwa zu den Clans der Nashashibis, der Husseinis oder Khalidis und Hadis. Diese Aspekte waren für die arabischen Bewohner mindestens ebenso prägend wie der Herkunftsort Hebron, Nablus oder Jaffa. Aus all diesen Gründen ist es nahezu unmöglich, vor dem Jahr 1948 ein bestimmtes Ereignis als konstituierend für den palästinensischen Nationalismus anzugeben, der sich gleichzeitig mit anderen identitätsstiftenden Ideologien wie dem Panarabismus[wp] und dem Islamismus[wp] entwickelte. Der amerikanisch-palästinensische Historiker Rashid Khalidi[wp], selbst Sprössling einer der prominentesten Familien der Region, verortet die Anfänge einer spezifisch "palästinensischen Identität" in der Spätphase des Osmanischen Reichs sowie am Beginn der britischen Herrschaft. Damals gründeten Araber aus Palästina zahlreiche politische Clubs, die ersten in Damaskus und Paris, später dann auch im Land selbst. Gerade durch den Machtverlust Konstantinopels infolge der Niederlage im Ersten Weltkrieg sowie der Grenzziehung durch die Mandatsmächte verlor das osmanische Modell aber rasch an Bedeutung und Attraktivität. Es entstand ein politisches Vakuum, das sich mit Gruppierungen füllen sollte, die primär zunächst einmal in Opposition zu den von Frankreich und Großbritannien geschaffenen neuen Herrschaftsverhältnissen standen und neue nationale Ideologien vertraten. Ein erster Höhepunkt dieser Entwicklung war die Ausrufung des syrisch-arabischen Staates unter Emir Faisal[wp] unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Damit war die Idee eines modernen arabischen Nationalstaats Realität geworden, wenn auch nur kurzfristig, weil Frankreich den Ambitionen Faisals und seiner Gefolgsleute rasch ein Ende bereitete. Doch die Resonanz auf die Proklamation eines arabischen Staates war gewaltig, insbesondere in Palästina. Zahlreiche gebildete Araber unterzeichneten Resolutionen an die europäischen Siegermächte, um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen, fortan als Bürger des neuen syrischen Staates anerkannt zu werden. "Wir betrachten Palästina als einen Teil des arabischen Syrien und nichts anderes", hieß es beispielsweise auf dem ersten palästinensisch-arabischen Kongress in Jerusalem im Jahr 1919. Zugleich zeigen die frühen organisatorischen Ansätze, dass die palästinensische Identität in ihren Ursprüngen vor allem ein Projekt der Eliten des Landes war, die sich in ihren Konzepten wiederum an den westlichen Nationalismus anlehnten. Aber auch die politische Orientierung an einem großsyrischen Staat verlor rasch an Attraktivität und wurde in späteren Jahren nur noch von palästinensischen Splittergruppen wieder aufgegriffen, die wie der eingangs erwähnte Zuhair Muhsin auf der Gehaltsliste des Assad-Regimes standen. Zugleich formierten sich erste rudimentäre Ansätze eines neuen nationalen Selbstverständnisses als Reaktion auf die jüdische Zuwanderung. "In dem Moment, in dem der Zionismus[jw] zu einer wichtigen politischen Kraft in Palästina wurde, hatte er auch in einem gewissen Maße Anteil an der Definition der palästinensischen Identität", formuliert es Khalidi noch etwas verhalten. Deutlicher wird der dezidiert antizionistische Soziologe Baruch Kimmerling: "Die jüdische Nationalbewegung hatte beinahe soviel Anteil an der Erschaffung des palästinensischen Volkes wie beim Aufbau des Staates Israel." Spätestens mit den kollektiven Erfahrungen von Niederlage und Flucht im Rahmen des Unabhängigkeitskrieges[wp] von 1948 sowie des Sechs-Tage-Krieges[wp] von 1967 war die palästinensische Identität aber zur Realität geworden. Mutter PalästinaAngesichts dieser doch relativ kurzen Historie der Palästinenser als solche ist es bemerkenswert, dass ihre "Identität" bereits in der Palästinensischen Nationalcharta aus dem Jahre 1968 als "einzigartig" und "ewig" proklamiert wird. Per Geburt wird man automatisch zum Palästinenser, vorausgesetzt der Vater ist einer. Eine palästinensische Mutter alleine reicht nicht aus, um diesen Status zu erhalten. "Palästina ist das Heimatland des arabischen palästinensischen Volkes, es ist ein unteilbarer Bestandteil des arabischen Heimatlandes, und das palästinensische Volk ist ein integraler Bestandteil der arabischen Nation", heißt es in der Charta weiter. Die Diktion von damals war eindeutig dem dominanten Panarabismus geschuldet, und wohl nur im Zusammenhang der arabischen Nation scheint die Formulierung "ewig" hier Geltungskraft zu besitzen. Auffällig ist nicht nur, dass Palästina wie in unzähligen anderen Resolutionen oder Statements wieder einmal als ein hybrides Gebilde beschrieben wird. Einerseits soll tatsächlich ein eigenständiger Staat diesen Namens entstehen, andererseits wird er zugleich als rechtlich nicht konkret definierter Teil einer viel umfassenderen und mächtigeren "arabischen Nation" bezeichnet, die darüber hinaus auch noch eine Fiktion darstellt. Ebenfalls auffällig ist der Gebrauch einer stark biologistischen und femininen Metaphorik in den früheren Dokumenten der palästinensischen Nationalbewegung. Darin wird die zionistische Besiedlung als "Vergewaltigung" bezeichnet. Das Land selbst erscheint dadurch als "weiblich" und nimmt gegenüber seinem Volk gleichsam die Rolle einer Mutter ein: "Das palästinensische Volk wurde in Palästina geboren", heißt es in der palästinensischen Unabhängigkeitserklärung aus dem Jahr 1988. Zudem mutieren Märtyrertod und Selbstopferung zu wichtigen Bestandteilen der palästinensischen Identität, und das schon lange, bevor der suizidale Terror als Waffe gegen Israel entdeckt und eingesetzt wurde. Ein hundertprozentiger Palästinenser kann nur sein, wer kämpft und sich dabei opfert. "Jede Niederlage der Palästinenser wird dabei als ein Triumph dargestellt, oder zumindest als heroischer Akt gegen alle Widrigkeiten. In ihrer Geschichte haben sie immer gegen eine Konstellation von Feinden kämpfen müssen, die schrecklich, übermächtig und unüberwindbar zugleich war", schreibt Rashid Khalidi. "Aus dieser Perspektive ist es natürlich wenig überraschend, dass sie zwangsläufig besiegt wurden." Der Historiker spricht deshalb von einem Narrativ des Triumphs in der Niederlage, auf dessen Grundlage ein gesellschaftlicher Konsens entstanden sei, der den ständigen Kampf und die Selbstopferung zu einer Frage der Ehre und des nationalen Stolzes erhob. In den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Gemeinsamkeiten der Bewohner des Landes noch über Kultur und Sprache bestimmt. Das mag insbesondere der überdurchschnittlich starken Präsenz christlicher Araber in allen Unabhängigkeitsbewegungen der Region geschuldet sein, die im Konzept des Nationalstaates einen Weg zu genau der gesellschaftlichen Akzeptanz und Gleichstellung erkannten, die ihnen traditionell aufgrund ihres Dhimmi-Status verwehrt war. Auf den ersten "Palästinensischen Kongressen", aus denen später das Arabische Exekutivkomitee hervorgehen sollte, welches die arabischen Interessen gegenüber der Mandatsmacht vertrat, wurde beispielsweise die Forderung laut, eine Art Nationalversammlung zu schaffen, die nur "von den Arabisch sprechenden Menschen, die Palästina bis zum Ausbruch des Krieges bewohnt haben", gewählt werden dürfe. Die Partizipation von Juden an einer derartigen Vertretung war damit von Anbeginn der palästinensischen Unabhängigkeitsbestrebungen niemals vorgesehen. Doch bereits in den zwanziger und dreißiger Jahren setzten eine Islamisierung und eine Panarabisierung des erst noch im Entstehen begriffenen palästinensischen Nationalismus ein, die sich auch für die Araber vor Ort als verhängnisvoll erweisen sollte. Verkörpert wurden diese Entwicklungen durch Hadj Amin al-Husseini, der von der Mandatsverwaltung zum Mufti von Jerusalem ernannt wurde. Der spätere Verbündete Hitlers und Mussolinis nahm bereits in den dreißiger Jahren gleichsam alles vorweg, was die palästinensische Nationalbewegung insbesondere nach 1967 negativ auszeichnen sollte: mangelnde demokratische Strukturen, Nepotismus[wp] und grassierende Korruption sowie ein beinahe untrügliches Gespür für die Wahl regelmäßig falscher Bündnispartner. Das neue Reich der GläubigenSo erließ der Mufti im Jahr 1935 eine Fatwa[wp], die das Land Palästina als ein Territorium definierte, das von Allah und allen Rechtgläubigen den Muslimen vor Ort in Treuhänderschaft übergeben wurde. Damit verboten sich per se jegliche Konzession und jeder territorialer Kompromiss. Auf Basis dieses islamischen Rechtsgutachtens wurden sowohl die von den Vertretern der jüdischen Bevölkerung akzeptierten Teilungspläne der Peel-Kommission aus dem Jahre 1937 wie auch der UN-Teilungsplan von 1947 abgelehnt. Die Folgen sind bekannt. Das zugleich vom Mufti angeführte Arab Higher Committee[wp], das gewissermaßen den Nukleus der palästinensischen Nationalbewegung darstellte, diente ihm dabei als Plattform zur Ausübung seines Machtstrebens. Religiöse Führung und säkularer Nationalismus gingen damals eine mörderische Symbiose ein, die mitunter bereits an Zustände in den palästinensischen Autonomiegebieten zu Lebzeiten Arafats[wp] oder dem von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen der Gegenwart erinnern. "Nur diejenigen Araber, die dem Mufti treu ergeben waren, durften einflussreiche Posten bekleiden, und in den von Mufti-Banden kontrollierten Gebieten wurden Scharia-Gerichte eingeführt. Jeder Widerstand wurde im Keim erstickt, und Abweichler wurden liquidiert", beschreibt der Historiker Klaus Gensicke das Terror-Regime des Gottesmannes, dem Palästina eigentlich ohnehin viel zu klein war. Vielmehr sah er sich bereits als Herrscher eines zukünftigen großarabischen Reiches, das er mit deutscher und italienischer Hilfe zu errichten hoffte. Zugleich begründete der Mufti die Tradition einer islamischen Agitation, deren Terminologie bis heute Bestand hat: Die jüdische Einwanderung wurde als gewaltsames Eindringen in die reine und tugendhafte islamische Gesellschaft dargestellt, wobei den "Ungläubigen" die Rolle zukam, wahlweise der Korruption, dem Imperialismus oder dem Kommunismus Vorschub zu leisten. Das Leben des einfachen Fellachen, des palästinensischen Bauern, den die Moderne in Gestalt des Zionismus bedrohe und seiner Lebensgrundlagen beraube, wird hier bereits geradezu zum Fetisch erhoben. In der späteren Propaganda der PLO avanciert dieser Typus dann vollends zur nationalen Ikone. In den dreißiger Jahren wurde ebenfalls zum ersten bewaffneten Dschihad[wp] gegen Briten und Juden aufgerufen. Scheich Izz ad-Din al-Qassam[wp], dessen Initiator, war bereits ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. Denn schon während des osmanisch-italienischen Krieges[wp] um das heutige Libyen hatte der radikale Prediger Italien den Heiligen Krieg erklärt, was jedoch ohne größere Folgen geblieben war. Der Scheich war weit weg, und Konstantinopels Einfluss in Nordafrika war sowieso im Schwinden begriffen. Anders dagegen in Palästina. Die von Izz ad-Din al-Qassam nicht nur spirituell angeleiteten terroristischen Zellen verübten zahlreiche Gewaltakte gegen die jüdische Zivilbevölkerung, gegen Vertreter der britischen Mandatsmacht sowie alle echten und vermeintlichen Kollaborateure. Nach dem Tod des Scheichs im Jahr 1935 wurde er zum Heros der palästinensischen Nationalbewegung und zum Namensgeber der Raketen[wp], die heute immer wieder von Gaza auf israelisches Gebiet abgefeuert werden. Der Umstand, dass er eigentlich in Syrien geboren wurde, bestätigt die Bedeutung des Islam als einigendes Band und liefert ein Indiz dafür, dass der Kampf um Palästina fortan nicht länger allein Sache der Palästinenser war, sondern alle Muslime mit einbeziehen sollte. Der Islam durchbrach also nicht nur die traditionellen sozialen Grenzen zwischen Fellachen und Effendi oder Landbewohnern und Städtern in der arabischen Gesellschaft in Palästina, sondern er mobilisierte seine Anhänger auch über die Grenzen hinaus. Daraus sollte sich das Engagement der in Ägypten beheimateten Muslimbruderschaft[wp] ableiten, die in den vierziger Jahren in Gaza und anderen Orten im Mandatsgebiet aktiv zu werden begann. Mythologien des UrsprungsGenau diese Islamisierung der Nationalbewegung verursachte zahlreiche Brüche nicht nur im Kontext des palästinensischen Geschichtsverständnisses, sondern ebenfalls bei der Konstruktion einer "palästinensischen Identität". Denn plötzlich galt es, die Universalität des Islam und den Partikularismus des Nationalstaatsgedankens unter einen Hut zu bringen. Wenn etwa die Palästinenser heute ihre Herkunft von den Kanaaniter und Jebusitern ableiten, dann ist dieser behauptete Zusammenhang reichlich problematisch. Schließlich handelt es sich bei den beiden Stämmen, die zu biblischen Zeiten das Land besiedelten, nicht um Araber und erst recht nicht um Muslime. Das Ganze entpuppt sich rasch als der Versuch, eine mythologische Kontinuität zu erfinden, deren Bezugspunkte älter seien als die israelitische Besiedlung, um auf diese Weise einfacher die jüdischen Ansprüche leugnen und abweisen zu können. Zwar müssten einer islamistischen Bewegung wie der Hamas, die alle Relikte aus vorislamischer Zeit im Regelfall als "Jahiliya" – also als aus einer "Epoche der Unwissenheit und Dunkelheit" stammend – verdammt, solche konstruierten Traditionen eigentlich ziemliche Schwierigkeiten bereiten. "Aber genauso wie der Prophet des Islam zu seiner Zeit behauptete, dass Abraham der erste Muslim gewesen sei, machen die Palästinenser heute die Kanaaniter zu ihren Vorfahren", beschreibt der Islamwissenschaftler Raphael Israeli von der Hebräischen Universität in Jerusalem diesen Umdeutungsprozess. Selbst im panarabischen Zusammenhang sind Kanaaniter und Jebusiter kaum vereinbar. Doch in der arabischen Welt ist das Jonglieren mit Identitäten nichts Ungewöhnliches und gehört beinahe schon zum guten Ton. Völlig problemlos etwa schlugen Nasser und Sadat eine Brücke zwischen ihrer Präsidentschaft und den Glanzzeiten der Pharaonen, die natürlich ebenfalls weder Araber noch Muslime waren. Tunesiens Machthaber bemühten zu ihrer Selbstlegitimation die Phönizier, und auch Iraks Diktator Saddam Hussein wollte sein Schreckensregime veredeln, in dem er sich propagandistisch als Neuauflage von Mesopotamiens Herrscher Hammurabi in Szene setzte. "Insbesondere im Kampf gegen den Kolonialismus wirkt der Islam identitätsstiftend", erklärt der Anthropologe und Nationalismusforscher Ernest Gellner[wp]. Damit mag er Recht haben, gerade am Beispiel des Machtzuwachses der Hamas lässt sich jedenfalls beobachten, wie der Islam sich immer stärker zur dominanten Komponente einer palästinensischen Identität entwickelt hat. Doch wenn eine Nationalbewegung und der Islam fusionieren, stellt sich sehr schnell eine gewisse Ambivalenz ein. Diese Doppeldeutigkeit lässt sich nicht nur für die Jahre vor 1948 konstatieren, sondern ebenfalls in der Gegenwart. Denn die Islamisten können mit dem Konzept des Nationalstaates im Regelfall so gut wie gar nichts anfangen. Genauso ist auch die Äußerung des Sprechers der Hamas, Mahmoud Zahhar, gegenüber dem Economist zu verstehen: Das Projekt der Hamas sprengt die Dimensionen eines gewöhnlichen bürgerlichen Staates, der von Menschenhand geschaffen wird. Man selbst definiert sich nur als Teil eines großen Ganzen, und das ist von Allah allein geschaffen und determiniert. Selbstverständlich ist daher auch für die Propagandisten der Hamas, die ein Ableger der Muslimbruderschaft ist, das Ziehen von nationalen Trennungslinien in der arabischen Welt nichts als westliches Teufelswerk, oder, wie es der ägyptische Ideologe des Islamismus, Sayyid Qutb[wp], 1966 formulierte, "spirituelle Dekadenz". Ganz ähnlich argumentierte übrigens bereits Zahhars Vorgänger Ibrahim Ghawsha: "Niemals gab es in unserer arabischen und islamischen Geschichte Grenzen." Gleichzeitig beschuldigte er seine Rivalen von der PLO, die palästinensische Identität zu stark in den Vordergrund zu stellen und auf diese Weise nationalen Partikularinteressen Vorschub zu leisten. Gemäß der Ideologie der Hamas haben sich diese gefälligst den weit gewichtigeren arabischen und islamischen Bindungen unterzuordnen. Deshalb kommt dem Nationalstaat dieser Ideologie zufolge bestenfalls die Bedeutung einer Etappe auf dem Weg zu einem fiktiven supranationalen Gemeinwesen zu, in dem allein die Scharia die Rechtsnormen bestimmt. Allerdings möchte man auf den Nationalismus als mobilisierende Kraft trotzdem keinesfalls verzichten. Wie diese Quadratur des Kreises funktionieren kann, führte Hassan al-Banna[wp] bereits in den dreißiger Jahren in Ägypten vor. Schließlich konnte selbst der Gründer der Muslimbruderschaft den am Nil weit verbreiteten Nationalismus nicht einfach ignorieren. Also deutete er kurzerhand die Religion als Quelle einer wahren Liebe zur Heimat um, für die es sich auf jeden Fall zu kämpfen und zu sterben lohne. Doch bei der Adaption solcher mythologischen Erklärungsversuche müssen die palästinensischen Islamisten innovativer als andere sein. Während die Apologeten eines Gottesstaates in Syrien und Ägypten mit dem Hinweis auf die großartige Rolle ihrer Heimatländer in der Vergangenheit neben allem Universalismus gleichfalls einen ausgeprägten Lokalpatriotismus an den Tag legen können, haben die Palästinenser Schwierigkeiten, mit einer derart glamourösen Historie aufzuwarten, da es sie als ethnische oder nationale Einheit schließlich nie gegeben hat. Da kann nur die religiöse Mythologisierung des Stammesgebietes Palästina Abhilfe schaffen. Das gesamte Territorium wird zum Heiligen Land erklärt, das innerhalb der islamischen Welt eine ganz besondere Rolle spiele, weil hier den religiösen Überlieferungen zufolge die erste Begegnung zwischen Gott und den Menschen stattgefunden habe. Auch das funktioniert nicht ohne Verrenkungen, weil im eigentlichen islamischen Sinne nur Jerusalem heilig sein kann. Die arabische Bezeichnung "al-Quds", zu Deutsch "Die Heilige", interpretiert die Bedeutung der Stadt in genau diesem Sinne. "Der Begriff ›Heiliges Land‹ wurde erstmals im Koran im Zusammenhang mit den Juden erwähnt (Sure al-Ma’ida: 21), und zwar als Moses zu den Kindern Israels über ihren Einzug dort sprach", schreibt Meir Litvak, Islamwissenschaftler am Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies. Er weist auch darauf hin, dass die Hamas inhaltlich an die Fatwa des Muftis aus dem Jahr 1935 anknüpft, worin Palästina zum Eigentum der gesamten islamischen Nation deklariert wird. Gemäß dieser Formel haben selbst die Palästinenser kein Recht, über das Land zu verhandeln, weder in der Gegenwart noch in der Zukunft. Die Grenzen des Heiligen LandesBemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sowohl die Führer der Hamas als auch die der PLO von einem Palästina sprechen, das vom Jordan bis zum Mittelmeer reichen soll und ihren ideologischen Vorstellungen entsprechend eine gleichsam naturwüchsige historische und politische Einheit darstellt. Dabei unterschlagen sie, dass genau diese Entität das Produkt der britischen Mandatspolitik aus den zwanziger Jahren gewesen ist. Plötzlich sollen die im Namen des als verbrecherisch verabscheuten Imperialismus gezogenen, vermeintlich willkürlichen Grenzen von damals die Grenzen des Vaterlandes von morgen abgeben, für dessen Errichtung gegebenenfalls der Märtyrertod gestorben werden muss. Und genau wie die PLO, die zuvor auf religiöse Motive wie die Bedeutung der al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zurückgegriffen hatte, um ihren Anhängern ein Identitätsangebot bereitzustellen, in dessen Namen gegen den zionistischen Feind mobilisieren werden konnte, beginnen nun auch die islamistischen Gruppen, sich munter am Arsenal nationaler Symbole wie der Flagge oder kämpferischer Logos zu bedienen. Der Religion entlehnte Begriffe wie "Jihad" oder "Shahid" für die als "Märtyrer" zu Tode gekommenen Mitglieder der jeweiligen Gruppierungen benutzten mittlerweile sowieso längst beide Strömungen. Kreativität ist ebenfalls gefragt, wenn es im Zusammenhang islamisierter Identitäten um die Rolle der nicht islamischen Bewohner des Landes geht. "Auch wenn sie einem anderen Glauben angehören, sind Christen aufgrund ihrer Zivilisation und ihrer Kultur Muslime", lässt die Hamas hierzu verlauten. Gerechtigkeit und Frieden zwischen Muslimen, Christen und Juden kann es ihr zufolge nur dann geben, wenn der Islam die herrschende Kraft ist und die Gesellschaft dominiert. Was das konkret bedeutet, wissen die christlichen Palästinenser nur zu gut. In Scharen verlassen sie das Land, insbesondere, seit die Islamisten in Gaza, aber auch in der Westbank eine politische Konstellation geschaffen haben, in der eine palästinensische Identität faktisch nur noch als Teil einer islamischen zugelassen ist. Und genau dieser Ansatz, den reinen nationalen Bezugsrahmen zu erweitern und in einen universellen einzubinden, scheint sich als eines der größten Hindernisse für eine Einigung zwischen Israel und den Palästinensern zu erweisen. Denn schließlich läuft es dem Lösungsansatz von zwei Nationalstaaten auf dem Gebiet westlich des Jordans zuwider: Während die vordergründig säkulare PLO noch von einer Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Zionisten sprach und sich allenfalls als eine von vielen nationalen Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt verstanden hat, mit denen man gemeinsam gegen Imperialismus und Kolonialismus kämpfe, radikalisierte die Hamas diesen Kampf im Laufe der Jahre zu einem Krieg der Muslime gegen die Juden. Das erklärt die offen antisemitische Diktion der Charta der Hamas, die unverhohlen nahelegt, dass Gewalt nicht allein gegen israelische Staatsbürger legitim sei. Und weil sie sich selbst als integralen Bestandteil der arabischen und islamischen Welt begreifen, sehen sie in den Israelis ebenfalls keine Nation, sondern lediglich eine religiös-ethnische Gruppierung oder nur die Angehörigen einer Konfession, die selbstverständlich keinerlei legitimen Anspruch auf das von ihnen reklamierte Heilige Land anmelden könnten. Sollten die Vereinten Nationen[wp] demnächst allen Ernstes beschließen, einen unabhängigen Staat Palästina anzuerkennen, wäre der Kampf der Palästinenser gegen die Juden also keineswegs beendet, nur weil es nun neben dem jüdischen eben auch noch einen palästinensischen Staat gäbe. Im Gegenteil erhielte dieser Kampf dadurch eine nationalstaatliche Basis. Viel Gutes wäre von einem solchen Beschluss also gewiss nicht zu erwarten. Bestenfalls schreibt Shlomo Sand ein neues Buch mit dem Titel "Die Erfindung des palästinensischen Volkes". |
– Ralf Balke[2] |
Palästinensischer Siedlerkolonialismus
Mit fast einzigartiger Vehemenz wird der Begriff "Siedlerkolonialismus" als Argument gegen Israel als Staat verwendet. Aber die Tatsache, dass die Juden die indigene Bevölkerung der südlichen Levante[wp] sind, lässt sich leicht beweisen. Im Gegensatz dazu belegen historische und genealogische Beweise, dass die Palästinenser im Wesentlichen von drei Hauptgruppen abstammen: muslimische Invasoren, arabische Einwanderer und zum Islam konvertierte Angehörige der lokalen Bevölkerung. Die Eroberung des byzantinischen Palästina durch die Muslime im 7. Jh. (u. Z.) ist ein Musterbeispiel für Kolonialismus, wie auch die spätere Immigration, insbesondere während des 19. und 20. Jahrhunderts unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches[wp] und des Britischen Weltreiches[wp]. Dass die Palästinenser diesen Begriff auf die Juden und den Zionismus[wp] anwenden, ist nicht nur ironisch, sondern auch gar nicht hilfreich.
Einer der modernen akademischen Grundpfeiler ist die Idee der Siedlerkolonialismus. Sie behauptet, dass bestimmte Gesellschaften dadurch entstehen, dass Siedler entweder direkt durch oder mit Zustimmung einer imperialen Macht in einem fremden Territorium angesiedelt werden. Diese Kolonisten dominieren und/oder vernichten dann die indigene Bevölkerung. Sie entwickeln usurpatorische Kulturkonzepte, die die Eingeborenen aus historischen, literarischen und anderen Narrativen eliminieren. An erster Stelle für Beispiele werden oft die USA, Kanada, Australien und Neuseeland, Südafrika und Südrhodesien sowie Israel genannt. Das grenzkoloniale Argument gegen Israel postuliert, dass der Zionismus ein imperiales Mittel der Briten war (oder, als Alternative, dass der Zionismus das Britische Weltreich manipuliert hat), dass die Juden eine fremde Bevölkerung darstellen, die in Palästina angesiedelt wurde, um das Land zu usurpieren und die Menschen zu vertreiben, und dass Israel einen physischen, symbolischen und kulturellen "Genozid" an den Palästinenser begeht. Laut diesem Argument ist Israels "Siedlerkolonialismus" ein "strukturierter Prozess, und nicht ein Ereignis" und basiert auf einem "Vermächtnis einer grundsätzlichen Gewalttätigkeit", das bis zum ersten Zionistenkongress[wp] 1879 oder sogar noch weiter zurückreicht. Indem der Zionismus dadurch mit zwei Formen einer unauslöschbaren ursprünglichen Sünde durchtränkt ist, ist gewaltsamer Widerstand gegen Israel legitimiert und jede Form von Kompromiss oder sogar Verhandlung ist "unangebracht und verlogen, denn ein 'Dialog' wird den asymmetrischen Status quo nicht lösen". Diese Auffassung steht jedoch in diametralem Widerspruch zur historischen Wirklichkeit des Nahen Ostens. Unter den vielen Begriffen, die von den Palästinensern missbraucht und pervertiert wurden, steht der gegen Israel erhobene Vorwurf des "Genozids" an erster Stelle für eklatanteste Vermessenheit und für doppelte Verleumdung und Abscheulichkeit. Die Anschuldigung des Siedlerkolonialismus verdient besondere Aufmerksamkeit, nämlich aus drei Gründen: weil sie erst vergleichsweise spät von den Palästinensern aufgegriffen wurde, wegen ihrer weiten Verbreitung unter Akademikern und wegen ihrer offensichtlichen und ironischen Falschheit. Die Idee von Juden als "Siedlerkolonialisten" lässt sich leicht widerlegen. Es gibt zahlreiche Belege, die zeigen, dass Juden eigentlich die indigene Bevölkerung der südlichen Levante sind. Die historische und jetzt auch genetische Dokumentation verortet Juden dort bereits vor 2000 Jahren, und es gibt unumstrittene Beweise für die kontinuierliche Siedlungsgeschichte von Juden in der Region. Daten, die die kulturelle und genetische Kontinuität von lokalen und globalen jüdischen Gemeinden belegen, sind ebenfalls zahlreich. Die Beweise waren dermaßen zahlreich und unbestreitbar - selbst für antike Historiker und Autoren von religiösen Texten, von denen einige judenfeindlich waren -, dass an eine Abkoppelung der Juden von der südlichen Levante als angestammtem Siedlungsgebiet nicht einmal zu denken war. Die Juden sind die indigene Bevölkerung. Und was die imperiale Unterstützung betrifft: Die zionistische Bewegung begann mit Siedlungsaktivitäten während der Zeit des Osmanischen Reichs, das sich im besten Fall zurückhaltend gegenüber den Juden zeigte, und dem die Vorstellung einer jüdischen Souveränität unangenehm war. Das Britische Weltreich seinerseits bot anfangs Unterstützung in Form der Balfour-Deklaration[wp], aber während seiner Mandatsherrschaft (1920 bis 1948) schwankte die Unterstützung für den Zionismus. Der Aufbau der Infrastruktur half dem Jischuw enorm, aber die politische Unterstützung für die jüdische Immigration und Niederlassung, wie sie vom Völkerbunds-Mandat vorgesehen war, nahm mal zu, mal ab, bis sie bekanntlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ganz zurückgezogen wurde, folglich kann von einem "Siedlerkolonialismus" nicht die Rede sein. Ironischer Weise kann das Gleiche nicht über die palästinensischen Araber gesagt werden. In einer jüngsten Untersuchung von Pinhas Inbari wurde die Geschichte Palästinas überprüft (Der Name "Palästina" leitet sich von dem römischen Begriff Palaestina[wp] ab, der im Jahr 135 u. Z. als kollektive Strafe für das jüdische Volk wegen der jüdischen Revolte[wp] als neuer Name der Provinz eingeführt wurde). Er überprüfte insbesondere den Ursprung der Traditionen von palästinensischen Volksstämmen, die sich noch heute als Abkömmlinge von Einwanderern aus anderen Ländern betrachten. Inbaris Untersuchung zeigt, zusammen mit vielen anderen Informationsquellen, die er nicht behandelt, dass die modernen Palästinenser in der Tat von zwei Herkunftsgruppen abstammen: Konvertiten von indigenen vor-modernen Juden und Christen, die sich den islamischen Invasoren unterwarfen, und arabischen Volksstämmen aus dem Nahen Osten, die zwischen der Spätantike und den 1940er Jahren in die südliche Levante migrierten. Die am besten dokumentierten Ereignisse sind die islamischen Eroberungen des 7. Jahrhunderts und ihre Folgen sowie die Zeit des späten Osmanischen Reichs und des Britischen Mandats. Sogar so berühmte Beispiele wie der palästinensische Verhandlungsführer Saeb Erekat, der groteskerweise behauptet: "Ich bin der stolze Sohn der Kanaaniter, die 5.500 Jahre bevor Joshua, der Sohn des Nun, die Stadt Jericho niederbrannte, dort lebten" führen ihre tatsächliche Abstammungslinie auf den Stamm der Howeitat[wp] zurück, der aus dem Gebiet des heutigen Saudi-Arabien in dasjenige des heutigen Jordanien migrierte. Das seltene Zugeständnis des Hamas-Ministers Fathi Ḥammad, dass "die Hälfte der Palästinenser Ägypter und die andere Hälfte Saudis sind", entspricht da eher der Wahrheit. Ganz im Sinne von Inbari kann hier nicht behauptet werden, dass "es keine Palästinenser gibt", denen daher auch keine politischen Rechte inklusive Selbstbestimmung und Staat zustehen. Das wäre sowohl unlogisch als auch moralisch falsch. Die Palästinenser haben das Recht, sich nach ihrem eigenen Verständnis zu definieren, und die Israelis sollten mit ihnen im guten Glauben verhandeln. Was die Palästinenser aber nicht behaupten können, ist dass sie die indigene Bevölkerung Palästinas und dass die Juden Siedlerkolonialisten sind. Palästinensische Genealogien, aus denen hervorgeht, dass ihre eigenen Stämme aus dem Gebiet außerhalb der südlichen Levante stammen, sind Prima-facie-Beweise für die arabische Grenzkolonisation. Und während Narrative der arabischen Eroberungen des byzantinischen Palästina und Nordafrika keine historisch zuverlässigen Geschichtsquellen darstellen, sind sie ein deutlicher ideologischer Ausdruck von Siedlerkolonialismus. In den Jahren 634 bis 637 u. Z. eroberten muslimische Armeen unter dem Kalifen Umar[wp] die gesamte Levante, bevor sie 638 nach Armenien und Anatolien einfielen und 639 in Zypern. Die darauffolgende Islamisierung und Arabisierung der Levante war ein langer und komplexer imperialer Prozess, der eine Reorganisation der Region in Verwaltungsprovinzen, die Einführung neuer sozialer Kategorien für die Besteuerung und Kontrolle, die Ansiedlung von Siedlern, die Neuverteilung des Bodenbesitzes in Siedlungen sowie die Förderung der Konversionen zum Islam zur Folge hatte. Im Laufe der Jahrhunderte migrierten andere Siedler und wurden zu Kolonisationszwecken angesiedelt, darunter allein im 19. Jahrhundert Ägypter, die vor Muhammad Ali[wp] in den späten 1820er bis in die 1840er Jahre flohen bzw. angeworben wurden. Ferner sind auch sehr viele Tschetschenen[wp], Tscherkessen[wp] und Turkmenen[wp], die in den 1860er Jahren nach der Eroberung des Nordkaukasus und Zentralasiens durch Russland ins Osmanischen Reich geflohen, teilweise in der Levante angesiedelt worden. Im selben Jahrhundert immigrierten auch Angehörige verschiedener Beduinenstämme, Algerier, Jemeniten und Angehörige anderer Volksgruppen nach Palästina. Was die moderne Immigration betrifft, hätte Inbari sehr wohl auf die gut dokumentierten Bevölkerungszunahmen, die aus den Volkszählungen im Britischen Mandatsgebiet Palästina[wp] im Zeitraum zwischen 1922 und 1931, hervorgehen, hinweisen können, die durch illegale Einwanderung, ausgelöst durch die Entwicklung der Infrastruktur und Wirtschaft in dieser Region, hervorgerufen wurde. Einer Schätzung zufolge entfielen 37 % des Anstiegs der ethnisch arabischen Bevölkerung im Zeitraum von 1922 bis 1931, was über 60.000 Personen entspricht, auf illegale Immigration. Eine andere Untersuchung zeigt, dass von 1932 bis 1946 weitere 60.000 illegale männliche Immigranten nach Palästina gelangten, zusammen mit unzähligen Frauen, die sie als Bräute importierten. Später hat sich eine große Zahl von arabischen Arbeitskräften, die zwischen 1940 und 1945 im Zuge kriegswirtschaftlicher Maßnahmen von der Mandatsmacht angeworben wurde, dort niedergelassen. Um es nochmals festzuhalten, diese Argumente gehen nicht in das Argument über: "ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land", oder zu der Behauptung, dass das osmanische Palästina "leer" war, als die zionistische Bewegung entstand. Es war tatsächlich bevölkert, wenn auch sehr ungleichmäßig, aber diese Herkunftsgruppen sind in den vorhergehenden Jahrhunderten in das Land immigriert. Und dieser Prozess beschleunigte sich genau wegen der zionistischen Bewegung und der Britischen Mandatsherrschaft. Die palästinensische Kolonialisierung fand - ironischerweise - unter der Ägide eines muslimischen und christlichen Imperiums statt. Und schließlich gibt es das Problem des eigenen palästinensischen ethno-nationalen Bewusstseins und dessen Beziehung zur Kolonialisierung. Behauptungen einer eigenen palästinensischen ethnischen Identität, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, sind nicht überzeugend. Stattdessen kam die Idee dazu als Elite-Konzept in der Zeit unmittelbar vor und insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg auf, die in Konkurrenz zu viel stärker gefestigten und resilienteren Stammes- und Religionsidentitäten stand. Die ideologische Nationalisierung der Allgemeinbevölkerung erfolgte graduell im Laufe der darauffolgenden Jahrzehnte, und wurde zum Teil durch tragische Ereignisse angetrieben, für die die eigenen Eliten die Verantwortung trugen, darunter der "Arabische Aufstand"[wp] von 1936 bis 1939, die Ablehnung des Teilungsplans im Jahr 1947, der israelische Unabhängigkeitskrieg[wp] von 1948/49 und die darauffolgende, eher lokale Zerstreuung von Flüchtlingen bis in die 1950er Jahre. Palästinensischer Nationalismus und Identität sind weitgehend reaktiv und sekundär, und weisen darauf hin, dass grenzkoloniale Identität in erster Linie eine Stammes- und Religionsidentität, wobei letztere per Definitionem imperial ausgerichtet war. Im 19. und 20. Jahrhundert konnte sich das mythomotorische Konzept der "zeitlosen" Palästinenser konsolidieren. In der früheren Phase war dies ein Tropus der europäischen Orientalisten: die Palästinenser als lebende "Fossilien", die die Lebensweise der Bibel spiegelten. Das wurde später aus strategischen Gründen von den Palästinensern selbst adaptiert, um der von der zionistischen Bewegung initiierten Rückkehr der Juden in deren historische Heimat ein politisches und kulturelles Gegenkonzept entgegenzustellen. Diese Verwendung war vielleicht verständlich, wenn auch ironisch. Aber sie erreicht eine reductio ad absurdum in Erekats Behauptung, Vorfahren zu haben, deren Ursprung bis ins Jungpaläolithikum zurückreichen. Somit sind es die Palästinenser, die selbst die Siedlerkolonialisten sind, und nicht die Juden oder gar die Zionisten. Verändert sich durch diese Erkenntnis irgendetwas? Welchen Nutzen erbringt die wissenschaftliche Widerlegung eines handlungsstrategischen Narratives der Gegenseite für die Friedensverhandlungen? Der praktische Nutzwert für die politische und diplomatische Verständigung ist indes eindeutig als gering zu beurteilen. Aber langfristig gesehen wird es notwendig sein, dass sowohl Palästinenser als auch Israelis bestimmte empirische Realitäten akzeptieren. Eine davon ist, dass die Ablehnung Israels im Kern nicht eine Funktion des palästinensischen Nationalismus und ethnischer Identität ist, sondern eine islamistische fundamentaloppositionelle Position gegenüber jüdischer Eigenstaatlichkeit und Souveränität. Eine weitere Tatsache ist, dass auf eine tendenziöse Kategorie wie jene des "Siedlerkolonialismus", die ironischerweise den palästinensischen Anspruch auf einen Status als indigenes Volk konterkariert, zugunsten einer faktengemäßen Auswertung der Geschichte verzichtet werden sollte. |
– Alex Joffe, Archäologe und Historiker[3][4] |
Rechtfertigungstennis und moralische Äquivalenz
Zitat: | «Die deutlichsten Worte kamen von Nicht-Journalisten. Ric Keller[wp], Kandidat aus Florida für einen republikanischen Sitz, erklärte am 12. Oktober 2000 an einer Wahlversammlung: "Für mich sind Palästinenser niedriger als Teichschlamm." Der ehemalige Erziehungsminister William Bennett[wp] hielt am 14. Oktober in einer Rede fest: "Es gibt keine moralische Äquivalenz zwischen Israel und den Palästinensern. Letztere sind eine Nation der Gewalt und des Terrorismus, Israel dagegen steht für Demokratie und Frieden[wp]."»[5] |
Zitat: | «Irgendwie artet der Versuch, die Dinge zu ordnen, in einem Rechtfertigungstennis für den Wahnsinn aus, der im Nahen Osten die letzten sechs Jahrzehnte dominiert hat und in der unfassbaren Barbarei gipfelt, den wir derzeit beobachten können. Nicht zuletzt sind wir als Beobachter aus der Ferne, Teilhaber eines Medienkriegs, der vor allem das Schicksal der Kinder ausbeutet. Wie ich eingangs erwähnte, finde ich die vielen toten Kinder furchtbar, ach, das alles macht mich betroffen. Aber Emotionen sind selten gute Berater, wenn man versucht, die Dinge zu ordnen.
Und vielleicht ist Gaza eines der Dinge, die sich nicht aus der Ferne ordnen lassen, egal, wie tief man gräbt. Ich versuchte es und öffnete die Büchse der Pandora[wp]. Jedes Mal, wenn ich zu verstehen glaubte, weshalb die Palästinenser so fühlen, entdeckte ich etwas, das meine Sympathie in Richtung Israel lenkte. Und andersherum. Und dann klappte ich meinen Macbook zu, weil Sympathien das letzte sind, was man beim Begreifen eines Konfliktes zu Rate ziehen sollte. Ich betreibe mit indub.io einen Blog, in dem ich mich mit vielen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetze. Zu vielen Sachverhalten meine ich mir nach stundenlangen Recherchen eine Meinung oder gar einen Standpunkt erlauben zu können. Aber was Gaza, was Israel und die Palästinenser betrifft, bin ich mit meinem Latein am Ende. Mein Wortschatz geht in diesem Fall über ein "Ich finde das alles total grausam und ich wünsche mir Frieden für alle" nicht hinaus. Weil jede Tür, die ich während meiner Recherchen öffnete, nur noch mehr aufzeigte, dass es bei dieser Geschichte unmöglich scheint, einen gemeinsamen Nenner, einen Frieden zu finden.» - Misha Anouk[6] |
Die Ramallah-Show
Anmerkungen zu einer Leserzuschrift.
Ja. Sowas ist mir auch schon aufgefallen, denn auf YouTube findet man so einige Videos über Palästina und den Gaza-Streifen, bei denen man sich dann schon fragt, worüber die sich eigentlich beschweren.
Sieht besser aus als so manche Gegend in den USA - oder Berlin. Eigentlich könnte man es da doch aushalten. Kulturgebiet PalästinaWie gut könnte es denen gehen, wenn die sich mit den Israelis einfach vertragen, den ganzen Bomben- und Raketenscheiß bleiben und gemeinsam einen auf Kultur und Touristik machen würden. Das wäre doch der Brüller, gerade mit deren historischem Hintergrund. Vor allem, wenn sie sich auch noch mit den Ägyptern zusammenraufen könnten. Die große Bibelshow für Gläubige und Ungläubige aller Art, mit Pyramiden, Kamelen, Pharaonen, Moses, Jesus, Wellness, Pool, Orangen, Feigen, Datteln, Sonnenliegen, Museen, Restaurants, Klamotten, Bildung, Baden im toten Meer, und so weiter. Die könnten sich dumm und dämlich verdienen, sanieren bis zur Oberkante, kein Streit, kein Krieg, keine Toten, super leben, topmodern. Und Jordanien ist ja auch nicht doof und hat enorm viel zu bieten. Die könnten die absolute Wahnsinnsshow anbieten, drei oder vier Wochen, einmal von Ägypten[wp] bis Petra[wp]. Die haben da wohl den wertvollsten touristischen Schatz der Welt. Aber Streitsucht und Religion, die Rudelmechanik, haben wieder mal mehr Macht als die Ratio, der Verstand. Irgendwie scheint das im menschlichen Gehirn evolutionär fest verankert zu sein, dass er einen Gegner braucht, den er bekriegen kann. Sie schaffen nichts als Streit und Krieg. Man kann doch nicht anders, als sie zu den dümmsten Völkern der Welt zu zählen. CharakterbeschreibungEs erinnert mich an ein Gespräch mit einem Palästinenser. Als ich damals im Studentenwohnheim HaDiKo in Karlsruhe wohnte (noch heute melden sich Leser bei mir, die auch da gewohnt haben, wie früher, mit ihrer Zimmernummer), hatten wir da auch viele Palästinenser. Auf dem Flur hatte ich einen, der ein sehr, sehr netter Mensch war (den sie dann nach einem Familienbesuch nicht mehr aus Palästina ausreisen ließen, weil sie Ingenieure selbst brauchten). Der Rest war - vorsichtig ausgedrückt - sehr schwierig. Nicht so schwierig wie die Iraner, aber sehr schwierig. Streitsüchtig, unverschämt, aufbrausend, laut, rücksichtslos, egozentrisch, arrogant, unangenehm, überheblich, teils gewaltaffin. Spuckten anderen gern ins Gesicht. Konnten wenig oder nichts, hielten sich aber stets für die Besseren. Als ich schon einige Zeit nicht mehr da wohnte, traf ich mich zufällig mit einem, den ich eigentlich ob solchen Verhaltens auch nicht mochte, mit dem ich aber halbwegs klargekommen war, weil er sich etwas gemäßigt hatte, auf einem Supermarktparkplatz zusammen, und er sprach mich an, als ob ich ein guter Freund wäre, ob er mich mal vertraulich etwas fragen könnte. Ja, sagte ich, ein paar Minuten hätte ich. Nur aus Höflichkeit. Er wollte von mir wissen, warum die Deutschen eigentlich so schlecht auf die Palästinenser zu sprechen seien und auf Distanz blieben, wo sie doch diese armen, gequälten Opfer seien und nur etwas Anerkennung wollten. Da habe ich dem mal einen erzählt, wie sie sich benehmen, was sie da abziehen, dass sie sich wie Kotzbrocken aufführen, ständig Geschrei, Gewalt und Vorwürfe, dass man mit ihnen eigentlich nicht zusammenleben will, dazu dann München 1972[wp], die Landshut[wp], dazu noch Arafat[wp], Hamas[wp] und Videos von kleinen Kindern mit Bombengürteln und so weiter. Wie sie eigentlich darauf kämen, dass irgendwer sie mögen könnte, besonders die Deutschen. Dazu noch, dass sich Deutschland einfach aus historischen Gründen nun als proisraelisch versteht und man schon sehr, sehr ungebildet und ignorant sein müsse, wenn man das einfach ausblende und glaube, Deutschland würde und könnte sich auf die Seite Palästinas schlagen können. Sie würden niemals Anerkennung bei Deutschen finden, solange sie sich nicht wenigstens mal halbwegs zivilisiert zu benehmen lernten und mal mit diesem ganzen Bomben- und Gewaltscheiß aufhören würden. Der stand da wie vom Schlag getroffen und glotzte mich an. Es dauerte eine Weile, aber er widersprach mir nicht, sondern sagte, dass er jetzt merkt, dass das Gründe hat und nicht willkürlicher Hass ist, und bedankte sich noch, dass ich ihm das mal offen und ehrlich gesagt hätte, denn normalerweise erführen sie das ja gar nicht, warum man sie nicht mag. Er meinte aber auch, es sei für sie nicht möglich, sich zu ändern. Kritisch ist daran natürlich, dass sie im linken Spektrum hier gewaltaffine Freunde fanden und finden - Nationalsozialisten, RAF[wp], Grüne... | ||
– Hadmut Danisch[8] |
Deutschland
Sonnenallee
Zitat: | «"Wer Kalkutta zu sich holt, der hilft nicht Kalkutta, der wird selbst Kalkutta." - Peter Scholl-Latour
Und wer Gaza zu sich holt, der hilft nicht Gaza, der wird zu Gaza, und zwar schneller als ihm lieb ist.» - Dr. Markus Krall[9] |
Palästinenser in Deutschland
Deutschland ist bekannt für seine hohe Steuerlast. Wenn man sich näher anschaut, was mit diesem eingetriebenen Geld gemacht wird, kann man nur staunen. Durch meine Tätigkeit als Erziehungsbeistand gewann ich Einblicke in eine syrische Familie.
Kürzlich schaute ich ein Straßeninterview aus der Türkei im Internet an. Zumeist werden die so genannten "Deutschländer" (Almanci) interviewt, also die Türkeistämmigen, die in Deutschland leben. Normalerweise loben diese die Türkei in den Himmel, für das, was geschaffen wurde. Ab einem Zeitpunkt denkst du, dass du in einer Parallelwelt leben musst, wenn alles in der Türkei so toll ist und in Deutschland sch.... Dieses Mal waren zwei Selbstständige vor der Kamera, beide aus Stuttgart. Was sie von sich gaben, hatte Hand und Fuß, das war Deutschland. Über allem stand die Kernaussage: Besser du tötest in Deutschland jemanden, als Steuern zu hinterziehen. Bei Mord würde man 15 Jahre Maximum bekommen und nach fünf Jahren wegen guter Führung rauskommen, nicht so aber bei Steuerhinterziehung. Sofort fragte einer der beiden, den anderen: "Wie hieß der von FC Bayern München?" "Uli Hoeneß?" "Ja, der. Stell dir Ali Koç[wp] in der Türkei vor. Er ist ebenfalls der Präsident einer Fußballmannschaft und gehört zum Koç-Konglomerat[wp] (Erkl.: reichste Familie der Türkei). Meinst du, der könnte aus irgendeinem Grund im Knast landen?" "Wegen Steuern schon mal gar nicht." Tatsächlich werden die Reichsten der Reichen in der Türkei, was Steuerzahlungen angeht, von irgendwelchen Popstars überholt, weil diese wiederum zu ehrlich sind oder nicht wissen, wie sie um die Steuerzahlungen herumkommen. Deutschlands Reichtum führten sie nur darauf zurück, dass die Finanzämter hinter den Steuern her wären. Beide bestätigten, dass über die Hälfte von dem, was sie verdienten, beim Staat landen würde. Klatsch, Tratsch und frei erfundene Gerüchte Ich möchte ein Beispiel dafür anbringen, wohin die Steuergelder unter anderem fließen. Ich bin stundenweise als Erziehungsbeistand für deutsche und ausländische Familien tätig. Die Flüchtlingsfamilie, die ich bis vor Kurzem durchs Leben begleitete, besteht aus fünf Kindern zwischen 5 und 18 Jahren und den Eltern. Die Kinder können gut Deutsch, aber die Eltern kaum. Sie sind damals im Rahmen der "Wir schaffen das!"[wp]-Kampagne, die bis heute andauert, nach Deutschland gekommen. Sie stammen aus Palästina und sind über Syrien, die Türkei, von dort mit dem Boot über Italien, und dann auf dem Landweg bis nach Deutschland gelangt. Neugierig wie ich bin, fragte ich: "Warum Deutschland?" Der Vater ergriff das Wort und antwortete auf Deutsch: "Deutschland, besser, besser, viel Geld." Irgendwie war die Familie gut beraten worden. Der älteste Sohn zog sofort aus, als er vor einem Monat 18 wurde. Ab da war er nicht mehr im Familienverbund. So konnte sein Verdienst, weil er als einziger arbeitete, nicht mehr dem Familieneinkommen dazugerechnet werden. Da er nicht genug verdient, wird seine Miete vom Staat übernommen. Die restlichen Familienmitglieder können somit aus dem Vollen schöpfen. Summa summarum kostet die Familie irgendwelche deutschen Staatssäckel an die 5.000 Euro im Monat und das seit "Wir schaffen das!" Da ich hauptsächlich einen der Söhne coachen musste, weil er sich ständig in Diebstahlfälle verwickelte, wollte ich mal einen Dolmetscher hinzuziehen, um mit dem Vater eins zu eins sprechen zu können. Zwar übersetzten die Kinder immer wieder und sicher auch richtig, aber in den Vater würde man sicher besser hineinschauen können, wenn ein Dolmetscher übersetzen würde. Als ich das Wort "Dolmetscher" erwähnte, wurden die Eltern unruhig. Sie schauten sich an und sagten beide, wieder im perfekten Deutsch: "Nein, nein!" Zuerst konnte ich mir keinen Reim drauf machen, zumal wir uns dann viel besser verstehen würden. Der Vater war nicht zu beruhigen, so, als ob ich den Dolmetscher augenblicklich kommen lassen könnte. Dabei ist das eine lange Prozedur. Ich muss das zuerst bei der Stadt beantragen und die Termine des Dolmetschers mit der Familie abstimmen. Einer der Söhne übersetzte mir die Bedenken seines Vaters. Die Arabischsprechenden in der Stadt wären so gut vernetzt untereinander, dass die Probleme der Familie sich wie ein Lauffeuer verbreiten würden. Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht, bei den Türken ist das nicht anders. Klatsch, Tratsch und frei erfundene Gerüchte zu streuen, kenne ich irgendwoher. "Was denken Sie über die Juden und Israel?" Also musste ein Dolmetscher aus 100 Kilometer Entfernung kommen. Die Stadt hat mir diesen organisiert. Eigentlich wollte ich nicht mehr, aber man bestand beim Jugendamt darauf, dass es besser sei, einmal alle fünf oder sechs Wochen einen Dolmetscher mit dabei zu haben. Kostenpunkt, mit Anreise und so weiter, knapp 700 Euro pro Treffen. Nach meiner Einschätzung völlig unnötig, vielleicht einmal und dann ist gut. Das Treffen mit dem Dolmetscher und der Familie fand statt. Eigentlich traute der Vater dem Dolmetscher aus einer entfernteren Stadt auch nicht. Viel mehr als sonst habe ich nicht erfahren. Eine Frage brannte mir aber auf der Zunge und das, seitdem ich den Fall übernommen hatte. "Sie kommen aus Palästina. Was denken Sie über die Juden und Israel?" Dass ich mich mit dieser Frage in Gefahr bringen würde, hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können. Doch plötzlich hatte ich die Familie und den Dolmetscher gegen mich. Zuerst redeten alle gleichzeitig und erregt auf Arabisch, sodass ich auf einmal feststellte, dass wenn es um Israel und die Juden geht, man plötzlich Arabisch verstehen kann. Der Dolmetscher übersetzte mir lediglich einige wenige der Nettigkeiten, die vorgebracht wurden, die aber schon reichten, um das Ganze zu verstehen. Mit Gegenargumenten pro Juden und pro Israel zu kommen, hätte nichts gebracht. Der Dolmetscher fragte mich, wie ich dazu stehen würde. "Das fragen Sie mich, nachdem ich gesehen und gehört habe, wie Sie dazu stehen?" Ich habe mich verabschiedet und den Fall abgegeben. Die Befürchtung des Familienvaters, dass der Dolmetscher aus unserer Stadt die Gerüchteküche anfeuern würde, übertrug er jetzt auf mich. Seitdem gibt man mir nur noch Fälle von Familien, die nicht aus der Nahost-Arena stammen. Wie kann man nach sieben Jahren in Deutschland solch einen Hass gegen die Juden und Israel warmhalten? Wenn man bedenkt, dass eines der Kinder zweijährig nach Deutschland kam und zwei weitere hier geboren wurden, wird die Sache noch heikler. Denen muss man diesen Hass hier eingeimpft haben, zumal sie genau wie der Dolmetscher und die Eltern verbal gegen mich schossen. Ich komme auf die Feststellung der Türken vom Straßeninterview zu Beginn des Beitrages zurück. Deutschland muss weiter hinter den Steuern her sein und die Arbeitenden und Selbständigen schröpfen, damit diese völlig nutzlosen Gelder ausgegeben werden können. Nicht integrierbare Familien ein Leben lang unterhalten und für sie zu sorgen... Das ist Deutschland und das ist dumm. Zum Ende zitiere ich den Familienvater: "Deutschland, besser, besser, viel Geld!" |
– AchGut-Blog[10] |
Deutschland und Palästinenser
Es wird uns zwar ständig eingehämmert, dass Linke "antifaschistisch" sind, jeden, der nicht ihrer Meinung ist, als "Nazi", "rechtsextrem", "antisemitisch" brandmarken, aber ich habe schon länger den Verdacht, dass die heutigen Linken, die "Antifa", in Wirklichkeit so eine Art Auftragsnachfolger der Nazis sind, dass sie die Vernichtung der Juden weiterführen. Denn unübersehbar ist, wie eng die Verbindung zu Palästinensern ist, und spätestens seit dem Anschlag auf die olympischen Spiele[wp] 1972, der RAF[wp] und der Entführung der Landshut[wp] ist klar, dass es eine enge Verbindung zwischen der RAF, Linken in Form der damaligen DDR und den Palästinensern gibt. Ich habe neulich das Buch "Terrorismus-Lügen: Wie die Stasi im Untergrund agierte" gelesen, in dem beschrieben wird, wie die RAF mit dem Nahen Osten verbandelt war und bei den Palästinensern ausgebildet wurde.
Und dahinter steckte zentral die DDR mit der Stasi. Im Prinzip dieselben Leute, die hier auch weiterhin ihr Unwesen treiben. Es ist deshalb anzunehmen, auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheint, dass der heutige linke Komplex das Geschäft der Nazis fortführt, wenn auch deutlich leiser und langsamer, und das ganze Geschrei von Antifa und gegen Nazis und so weiter nur der Tarnung und Bekämpfung anderer Meinungen dient. Es wird aufzuklären sein, wieviele der beträchtlichen Gelder, die Deutschland und die EU an die Palästinenser überwiesen haben, in den Kauf von Waffen gegangen sind. An der Situation, dass sich Deutschland vor den Karren der Palästinenser spannen lässt, hat sich auch im dritten Deutschland nichts geändert. |
– Hadmut Danisch[11] |
Hamas in Deutschland
Leser fragen - Danisch weiß es auch nicht.
Ein Leser fragt an:
Weiß ich nicht. Aber um es mit den Worten einer der großen Philosophinnen und Staatslenkerinnen unserer Zeit zu sagen, die zur Verantwortung zu ziehen auch niemand auf die Idee kommt: "Nun sind sie halt da." "Wir schaffen das!"[wp] "Der Islam gehört zu Deutschland!" Es gibt Leute, die beides allerdings andersherum sehen: Die schaffen uns. Und Deutschland gehört jetzt zum Islam. Harren wir also der Dinge, die da noch kommen werden. Wie immer empfehle ich einen Vorrat an Popcorn und Chips, muss jetzt aber dringend mal klären, ob die auch halal sind. Zur Beruhigung möchte ich die Worte einer anderen großen Philosophin und politischen Koryphäe hinzufügen, wonach der "Rechtsextremismus die größte Gefahr für die demokratische Grundordnung" sei - die Gefahr gehe von Islamophoben, von den Rassisten und Fremdenfeinden, den Nazis aus. Diskussionen über die Frage, ob sie damit vielleicht sogar in dem Sinne recht hätte, dass jene Antisemiten "rechts" und fremdenfeindlich sind, das Zerstörungswerk der Nazis fortführen, und unsere Politik vielleicht gar nicht links, sondern rechter als rechts ist, und unsere derzeitige Bundespolitik voll NSDAP-tauglich wäre, verbieten sich hier vollends. Sonst wird einem das Konto gekündigt. Quality is a myth. | ||
– Hadmut Danisch[13] |
Einzelfälle
Geistig verwirrt - wie immer
Der Messermörder im Zug ist Palästinenser. Und, wie immer, Trommelwirbel: Die Deutsche Presse-Agentur berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte.[14] Immer sind die psychisch krank, und immer weiß man es sofort, innerhalb von Stunden. Ich komme mir dann immer vor wie William Shatner[wp] in "Miss Undercover"[wp], wo sie alle "World Peace" sagen (müssen).[15] |
– Hadmut Danisch[16] |
Hamas
Zitat: | «Die Hamas ist so etwas wie eine bewaffnete Caritas-Bewegung, die islamische Tugenden praktiziert. So sind islamische Bewegungen auch in anderen Ländern groß geworden.» - Peter Scholl-Latour[17] |
Palästinserstaat
Zitat: | «Das ganze Gequatsche über die Schaffung eines Palästinserstaates für völlig unsinnig. Es gibt doch gar keinen Raum für einen Palästinserstaat.» - Peter Scholl-Latour[18] |
Einzelnachweise
- ↑ Twitter: @TichysEinblick - 24. Okt. 2023 - 10:08 Uhr
- ↑ Ralf Balke:
- Die Geschichte Palästinas: Gottesstaat im Heiligen Land, Jungle World am 29. September 2011
- Anreißer: Warum die Gründung eines palästinensischen Staates eine Gefahr für Israel bedeuten würde, erklärt sich aus einem Blick in die Geschichte Palästinas.
- Gottesstaat im Heiligen Land, Hagalil am 3. Oktober 2011
- Die Geschichte Palästinas: Gottesstaat im Heiligen Land, Jungle World am 29. September 2011
- ↑ Alexander H. Joffe (* 1959) ist Archäologe und Historiker des Nahen Ostens. Joffe wuchs in Newton, Massachusetts auf, schloss sein Studium 1981 an der Cornell University mit einem BA in Geschichte ab und erhielt einen MA und einen Ph.D. in Near Eastern Studies von der University of Arizona im Jahr 1991.
- ↑ Alex Joffe, Archäologe und Historiker: Palästinensischer Siedlerkolonialismus, Israelitische Kultusgemeinde Wien am 3. September 2017
- ↑ Richard Anderegg: Streit in den USA über Unruhen im Nahen Osten: Amerikanischer Araberhass[archiviert am 30. Dezember 2004], Schweizerzeit am 27. Oktober 2000
- ↑ Misha Anouk: Gaza ist kein Bolzplatz: Warum ich mich aus Diskussionen um den Nahostkonflikt zurückziehe, indub.io am 23. Juli 2014
- ↑ Gesamtbevölkerung von Palästina, statista.com
- ↑ Hadmut Danisch: Die Ramallah-Show, Ansichten eines Informatikers am 25. Oktober 2022
- ↑ Twitter: @Markus_Krall - 15. Okt. 2023 - 20:48 Uhr
- ↑ Ahmet Refii Dener: "Deutschland, besser, besser, viel Geld", AchGut-Blog am 28. April 2023
- ↑ Hadmut Danisch: Der linke Neo-Antisemitismus, Ansichten eines Informatikers am 8. Oktober 2024
- ↑ Twitter: @FrankenDemo - 8. Okt. 2023 - 10:51 Uhr
- ↑ Hadmut Danisch: "Was machen wir jetzt mit denen?", Ansichten eines Informatikers am 18. Oktober 2023
- ↑ Brokstedt: Messerattacke in Zug von Kiel nach Hamburg - Was über Täter und Motiv bekannt ist, Kieler Nachrichten am 26. Januar 2023
- ↑
World Peace (Länge: 0:52 Min.)
- ↑ Hadmut Danisch: Geistig verwirrt - wie immer, Ansichten eines Informatikers am 26. Januar 2023
- ↑ Scholl-Latour: "Wir erleben die Stunde der Wahrheit", Stern am 26. Januar 2006
- ↑
Peter Scholl-Latour über den Gaza-Krieg Hamas (Palästinenser # Israel) (17. Oktober 2013) (Länge: ab 8:38 Min.) (Es wird in der Sendung "naund2009" eingeblendet, was auf einen Bezug auf Operation Gegossenes Blei[wp] hindeuten könnte.)
Netzverweise
Meinung eines Saudi über Palästinenser, 3:21 Min.
Krieg im Nahen Osten - Michael Lüders[wp] (18. Oktober 2023) (Länge: 65:20 Min.)
Peter Scholl-Latour über den Gaza-Krieg Hamas (Palästinenser # Israel) (17. Oktober 2013) (Länge: 21:05 Min.) (Peter Scholl-Latour)
- Die Ursprünge des Hamas/Israel-Konflikts (Judge Andrew Napolitano im Gespräch mit Scott Ritter[wp]), Judging Freedom am 11. Oktober 2023
- GLR Wertperspektive auf Odysee:
- Palästinenser/Israel-Konflikt - Das Lagerdenken näher untersuchen, 13. Oktober 2023, 29:47 Min.
- Palästinenser/Israel-Konflikt - Wahre Ursache sind psychische Störungen (Wahn, Fanatismus, Projektion), 12. Oktober 2023, 29:35 Min.
- Palästinenser/Israel-Konflikt - Die Sperre im eigenen Kopf, 11. Oktober 2023, 32:00 Min.
- Palästinenser/Israel-Konflikt - Klare Sicht und Lösungsoptionen, 9. Oktober 2023, 17:50 Min.