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Forum Soziale Inklusion

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Forum Soziale Inklusion
Forum Soziale Inklusion - Logo.png
Beschreibung Webseite
Sprachen deutsch
Online seit 2012
Status Aktiv
Weitere Infos
Betreiber Gerd Riedmeier
URL forum-social-inclusion.eu

Das Forum Soziale Inklusion e.V. war Mitorganisator des 1. Deutschen Gender-Kongresses.

Im Dezember 2020 wurde bekannt, dass der Verein im Jahr 2021 400.000 Euro aus dem Etat des Frauenministeriums bekommen soll. Das ist sehr wenig im Vergleich zu dem, was beispielsweise der Verband der Allein­erziehenden bekommt, der proaktiv gegen eine Gleichberechtigung von Trennungs­vätern Widerstand leistet.[1]

Veranstaltungen

  • Geschlechterpolitische Tagung in Kloster Seeon am 6.-7. November 2021[2]


Gleichheit in der realen Politik

Zitat: «Der kleine gemeinnützige Verein "Forum Soziale Inklusion" wird im gerade beschlossenen Haushalt des Familien­ministeriums mit 400.000 Euro gefördert werden. Er setzt im Unterschied zu vielen etablierten Gruppen der Geschlechter­politik auf eine Kooperation anstatt auf Konfrontation zwischen den Geschlechtern, und so hat er auch entschiedene politische Gegner. Ein irritierend selbst­verständliches Zusammenspiel von Politikerinnen, Journalistinnen, scheinbar unabhängigen Aktivisten und Lobbyistinnen hat nun das Ziel, diesen Verein möglichst nachhaltig zu diskreditieren. [...]

Die Wut auf den kleinen Verein basiert darauf, dass er nun 400.000 Euro aus den Mitteln des Familien­ministeriums bekommen soll. Das beendet eine Situation, in der Gelder des Ministeriums ausschließlich an Organisationen geflossen sind, in denen spezifische Belange von Jungen oder Männern entweder unwichtig sind oder - wie beim Allein­erziehenden­verband - sogar bekämpft werden.» - Lucas Schoppe[3]

Das SPD- und Frauen-geführte Bundes­familien­ministerium verweigert (weiter) die Auszahlung der vom Bundestag bewilligten 400.000 Euro Förderung an den Verein FSI.

Forum Soziale Inklusion e. V. (FSI) beantragte am 17. Dezember 2020 beim zuständigen Bundes­ministerium die Auszahlung von institutioneller Förderung in Höhe von 400.000 Euro für 2021 - unter Bezugnahme auf die erfolgte Bewilligung durch den Deutschen Bundestag in der Haushalts­debatte vom 10.12.2020.

Die Leiterin von Abteilung 4 Gleichstellung im BMFSFJ, Daniela Behrens[wp], verweigerte jedoch in ihrem Schreiben vom 4. Januar 2021 die Auszahlung und verneinte die Bewilligung einer "institutionellen Förderung". Das verwunderte, bestätigten doch diverse Bundestags­abgeordnete (m/w), u.a. von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke in den Medien, dass die bewilligten Gelder als institutionelle Förderung gedacht waren.

FSI widersprach der Ablehnung und verwies auf den "Einzelplan 17 - Titel 684 26 Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Träger und für Aufgaben der Gleichstellungs­politik" sowie auf die Verstetigung der Bewilligung für die Folgejahre durch den Bundestag.

Erneut verweigerte Frau Behrens die Auszahlung in ihrem Schreiben vom 11.01.2021.

Als "Akt des guten Willens" stellte FSI daraufhin einen Antrag im Rahmen von Projekt­förderung über den gleichen Betrag. Zur Klarstellung verwies FSI auf die Tatsache, dass die Bewilligung der jährlichen Förderung des Vereins FSI in Höhe von 400.000 € das Ergebnis einer gemeinsamen Koalitions­initiative sei, beschlossen von den Vertretern (m/w) der Koalitions­partner SPD und CDU/CSU im Haushalts­ausschuss des Bundestages.

Auch diesen Antrag lehnte die Abteilung "Gleichstellung" mit Schreiben vom 09.02.2021 ab.

Das Verhalten des "Bundesfrauenministeriums" (Selbstbezeichnung) verwundert und steht im Widerspruch zu folgender Passage im Bundeshaushalt 2021 Teilbereich 17 BMFSFJ (S. 2686): ": Zu den Schwerpunkten der Gleichstellungs­politik der Bundesregierung gehören... der weitere Ausbau der Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer."

Die oberste "Gleichstellungspolitikerin" der Republik, Abteilungs­leiterin Daniela Behrens, ignoriert jedoch diese Vorgabe: Frau Behrens verweigert seit ihrer Amtsübernahme im August 2019 jedes Gespräch mit FSI - dem Verein, der sich gleichberechtigt für die Belange von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern sowie von (getrennten) Müttern und Vätern einsetzt.

Konkret stellt sich die staatsrechtlich relevante Frage, ob die Exekutive (Bundesministerium) sich das Recht nehmen darf, den ausdrücklichen politischen Willen der Legislative (Bundestag) zu ignorieren und zu torpedieren.

FSI ersuchte jüngst das Bundesministerium um Auskunft darüber, welche (Frauen-)Organisationen in den Genuss von finanzieller Förderung durch das BMFSFJ kommen mit Angabe der jeweiligen Förder­summen.

Wünschenswert wäre ein demokratischer und pluralistischer Diskurs auf Augenhöhe unter der Prämisse der Vielfalt mit gleichen Möglichkeiten für alle gesellschaftlich relevanten Gruppen, die konstruktive Vorschläge im Geschlechterdiskurs einbringen möchten. Dazu bedarf es der Parität in den finanziellen Ressourcen.

– FSI e.V.[4]


Zitat: «Diese Woche hat es eine kleine Revolution gegeben. Der von Gerd Riedmeier geleitete gemeinnützige Verein "Forum soziale Inklusion", Mitglied in der Interessen­gemeinschaft Jungen, Männer, Väter, hat Förder­gelder von 400.000,-- € (in Worten: vier­hundert­tausend!!) für 2021 zugebilligt bekommen.

Wer Gerd Riedmeier und den Verein nicht kennt, hier eine kleine Vorstellung:

Das "Forum soziale Inklusion" (FSI) begleitet seit 2012 die politischen und gesellschaftlichen Debatten in Deutschland und beschreibt sich auf seiner Internetseite dabei selbst so:
"FSI erkennt, benennt und kritisiert die herrschende Polarisierung im Geschlechter­diskurs in Deutschland. Der polarisierende Ansatz Frauen gegen Männer, Mütter gegen Väter muss überwunden und durch einen inklusiven Ansatz ersetzt werden. Es ist ein Irrweg, Frauen- gegen Männer­rechte zu setzen. Es existieren weder Frauen- noch Männer­rechte. Es gibt Menschenrechte; sie gelten für Frauen und Männer gleich."
Wie diese Arbeit im Einzelnen aussieht, kann jeder [hier] nachlesen.
Zwei Beispiele möchte ich hier hervorheben:
  1. Gerd Riedmeier und seine Mitstreiter haben zusammen mit der Fraktion Die Grünen im Europa­parlament[ext] im Februar 2020 eine Konferenz zu Eltern-Kind-Entfremdung durchgeführt. Die Video-Dokumentation kann man sich hier anschauen.
  2. Am 25.09.2019 unterstütze Gerd Riedmeier als geladener Sachverständiger bei der öffentlichen Anhörung des Rechts­ausschusses des Bundestages den Antrag der Bundestags-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen" Fortbildungs­pflicht für Familienrichter und Qualitäts­sicherung in Familien­verfahren".
Dank der beharrlichen und sachlichen Arbeit, haben Gerd und seine Mitstreiter es geschafft, ausgerechnet aus dem Budget des "Ministeriums für alle außer Männer", eine starke finanzielle Förderung zu erreichen. Nicht für Politik für Männer, wohl aber für Gleichberechtigungs-Polititk für alle aus einer authentisch männlichen Perspektive. Dafür gebührt ihm aller größter Respekt.
Umso mehr erstaunt (übrigens auch deren Leserschaft, wie sich aus den Kommentaren entnehmen lässt) der pampige Artikel in der taz[5] mit angeblichen, kritischen Reaktionen von verschiedenen Seiten, u.a. aus dem so genannten "Bundesforum Männer". Nun, wie ich Gerd Riedmeier kenne, wird die Hand zur konstruktiven Aus­einander­setzung und Kooperation, so wie bisher (siehe oben), immer ausgestreckt bleiben.
Allerdings, wenn die erste Aufregung sich gelegt hat und das "Bundesforum Männer" seine (angebliche) Meinung nicht revidiert, dürfte die in der Vereins­mitglieder­schaft ohnehin sehr kritisch gesehene Zugehörigkeit im "Bundesforum Männer" endgültig nicht mehr haltbar sein.» - Väteraufbruch für Kinder - Kreisverein Köln[6]
Zitat: «Im kommenden Haushalt des Familienministeriums wird ausnahmsweise auch ein Verein gefördert, der sich von der Inszenierung eines Geschlechterkampfes bewusst absetzt. Die wütende Reaktion darauf mündet in dem Versuch, eine Hetzkampagne gegen den Verein zu initiieren.

Das verrät viel über die Art und Weise, wie in Deutschland Politik betrieben wird - und wie einige Medien dabei mitspielen.» - Lucas Schoppe[7]

Zitat: «Sie nennen sich "Forum Soziale Inklusion", "Geschlechter­politische Initiative" oder "Arbeits­gemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie" (Agens): Die Namen ihrer Zusammen­schlüsse klingen harmlos oder sogar aufklärerisch. Doch die dahinter steckenden Gruppen sind Wölfe im Schafspelz: Es handelt sich, oft gut getarnt, um rechts­populistische Frauen­hasser und Anti-Gender-Aktivisten. Sie reden von "Freiheit", "Zivilgesellschaft" oder einer "neuen Bürger­bewegung" - doch auf ihren Webseiten und vor allem in deren Kommentar­spalten wird deutlich, in welch trüber Brühe die Mitglieder und Anhänger dieser Vereinigungen schwimmen.» - Thomas Gesterkamp[8]
Zitat: «Erst gestern habe ich auf einen Artikel Thomas Gesterkamps hingewiesen, der selbst eine Plattform wie das "Forum Soziale Inklusion" mit Beschimpfungen wie "rechts­populistische Frauen­hasser" belegt. Ähnliche Angriffe kennt man von Martin Rosowski, dem Vorsitzenden des Bundesforums Männer unter Manuela Schwesig. Wie so oft verlassen die betreffenden Personen hier die Sachebene, auf der sie offenbar wissen, nicht punkten zu können, und wechseln stattdessen zur Ebene persönlicher Angriffe. Ehrverletzende Unter­stellungen gegen jeden zu fahren, der nicht stramm auf der radikal­feministischen Linie balanciert, ist jedoch fern aller Seriosität. So kann sich zum Beispiel jeder die Website des Forums Soziale Inklusion anschauen und suchen, ob er dort irgendwo den von Gesterkamp behaupteten "rechts­populistischen Frauenhass" findet. Das Ergebnis sagt viel über diese Plattform, aber mehr noch über Thomas Gesterkamp - der in seinem Artikel aus gutem Grund (einmal mehr) keinen einzigen Beleg für seine abenteuerliche Anschuldigung anführen konnte.» - Arne Hoffmann[9]
Zitat: «Vor einigen Wochen berichtete Genderama mehrfach über das Riesen­theater, das es darum gab, dass mit dem "Forum Soziale Inklusion" ein geschlechter­politischer Verein mit Steuer­geldern gefördert wird, der nicht dezidiert feministisch ist und sich für Männer benso sehr einsetzt wie für Frauen. Dieses Theater geht jetzt auf Landesebene weiter. Auf der Grundlage einer dpa-Meldung versucht eine Vielzahl von Medien, darunter RTL[10], die Süddeutsche Zeitung[11] und die Augsburger Allgemeine[12] die staatliche Bezuschussung dieser NGO zum Skandal zu erklären. "CSU und Freie Wähler wollen dubiosen Verein unterstützen" lautet eine der verwendeten Schlagzeilen.

Aus welchem politischen Lager diese Artikel kommen, ist leicht zu erkennen: Weder die CSU, noch die Freien Wähler, noch gar jemand vom Forum Soziale Inklusion selbst kommen darin zu Wort, sondern einzig ein Mitglied der Grünen. Dementsprechend sind die Artikel auch nicht ausgewogen, sondern geben allein der Anklage Raum: Der Verein wird als "anti­feministisch" gebrandmarkt, weil er auch Männer­anliegen vertritt:

Auf seiner Homepage spricht sich der Verein auf den ersten Blick in der Tat für die Gleichbehandlung von Männern und Frauen aus - wenn man sich die Forderungen aber im Detail anschaut, so sind Zweifel daran durchaus angemessen. So fokussieren sich die Forderungen auf mehr Rechte für Männer bei der Feststellung vermeintlicher Schein­vater­schaften, also beim Nachweis, wer der leibliche Vater eines Kindes ist, sowie auf steuer­rechtliche Nachteile für Männer nach einer Trennung.

Als "antifeministisch" und "dubios" gilt es in deutschen Leitmedien also inzwischen, wenn überhaupt jemand auch Anliegen von Männern vertritt - so berechtigt diese auch sein mögen. Allein das Eintreten für die Interessen von Frauen gilt als akzeptabel.

Die Artikel zitieren die Grünen-Landes­chefin und Landtags­abgeordnete Eva Lettenbauer[wp] - von der ich vermute, dass sie diese Attacken lancierte - damit, dass "die Förderung der Männer­rechts­bewegung ein großer Fehler" sei. Deshalb forderte sie die Regierungs­fraktionen auf, den Antrag bis zur Endberatung des Haushaltes zurückzuziehen:

"Die Söder[wp]-Regierung will mit einem Haushalts­antrag einer anti­feministischen Gruppierung mit Deckname staatliche Gelder verschaffen. Das ist mehr als fragwürdig und konter­kariert den Kampf für Gleichberechtigung."

Der Vorwurf, das Forum Soziale Inklusion verwende einen "Decknamen" ist besonders absurd. Der Name sagt sehr treffend aus, worum es dem Verein geht: um die längst überfällige Einbeziehung (Inklusion) auch von Männern und ihrer Anliegen in die Geschlechter­politik. Hier stellt sich die Frage: Warum gehen Grüne regelmäßig an die Decke, wenn solche Forderungen laut werden? Warum hassen die Mitglieder dieser Partei Männer derart abgrundtief?

Immerhin ist interessant, von wem das Forum Soziale Inklusion gestützt wird: auf Bundesebene von der CDU, auf Landesebene von der CSU und den Freien Wählern. Männer sollten sich bis zur Bundestagswahl merken, wo in der deutschen Politik ihre Freunde und wo ihre Feinde sitzen.» - Genderama[13]

Auch während Giffeys Rücktritt verweigert das Bundesfrauenministerium hartnäckig die Auszahlung der vom Bundestag bewilligten Förderung:

Zitat: «Möglicherweise werde der inklusive und ganzheitliche Ansatz des Vereins von den Verantwortlichen im Bundes­ministerium nicht verstanden, vermutet der Vorsitzende Gerd Riedmeier. "Das Ministerium legte bisher seinen Fokus überwiegend auf die Bedürfnisse von Frauen und Minderheiten, obgleich zu den Schwerpunkten der Bundes­regierung der weitere Ausbau der Gleich­stellungs­politik auch für Jungen und Männern gehört" bedauert Riedmeier und fordert eine "überfällige Öffnung des Diskurses."

Der aktuelle - mittlerweile vierte - Antrag auf Auszahlung datiert vom 18. April 2021, adressiert an Staatssekretärin Juliane Seifert. "Bedauerlicherweise steht seitdem jede Antwort aus", beklagt Riedmeier.

Der Verein vermutet hinter der Verzögerungstaktik Absprachen zwischen einflussreichen Verbänden und einzelnen Mitarbeitern in den Ministerien. So habe die Bundes­arbeits­gemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros versucht, die Politik dahingehend zu beeinflussen, die Auszahlung der Förderung an FSI zu verweigern. Da stelle sich die Frage, so Riedmeier, wer bestimmt die Politik in der Republik - der Bundestag als höchstes demokratisches Gremium oder eher ein Lobbyverband mit Partikular­interessen?

FSI zeigt sich irritiert durch ähnliche Erfahrungen in Bayern. Der Bayerische Landtag bewilligte FSI für 2021 einen Förderbetrag in Höhe von 20.000 EUR. Die zuständige Abteilung Gleichstellung im Bayerischen Staats­ministerium verweigert jedoch die Auszahlung.

Wesentliches Anliegen des Forum Sozial Inklusion ist es, Kooperation und Kommunikation im Geschlechter­verhältnis zu stärken, anstatt es als Spiel zu begreifen, in dem eine Seite nur dann gewinne, wenn die andere verliere. Besonders irritierend ist vor diesem Hintergrund der politische Umgang mit Trennungs­familien. FSI setzt sich für die Bedürfnisse von beiden Elternteilen ein sowie für eine zeitgemäße Modernisierung des Familienrechts und erhält keine staatliche Förderung. Der Verband Alleinerziehender Mütter (VAMV) fokussiert bei Trennungsfamilien nur auf einen Elternteil, macht den zweiten Elternteil unsichtbar und erhält bundesweit Förder­gelder in Millionenhöhe.

Für die Konfrontation zwischen den Geschlechtern werden damit wesentlich mehr öffentliche Gelder ausgegeben als für ihre Kooperation. FSI sieht dringend Korrektur­bedarf.» - Genderama[14][15]

Männerfeindliches Feminismusministerium mit journalistischem Geleitschutz

Wie ein Bundesministerium eine Entscheidung des Bundestages ignoriert und dabei Geleitschutz vom Tagesspiegel bekommt
"...es begannen die sinnlosen Bittwege zum Vorsteher, zu den Sekretären, den Advokaten, den Schreibern, meistens wurde er nicht empfangen, und wenn er durch List oder Zufall doch empfangen wurde - wie jubelten wir bei solcher Nachricht und rieben uns die Hände - , wurde er äußerst schnell abgewiesen und nie wieder empfangen. Es war auch allzu leicht, ihm zu antworten, das Schloss hat es immer so leicht." - Franz Kafka[wp], Das Schloss[wp], Das fünfzehnte Kapitel: Bittgänge

Das Bundesfamilienministerium hat die 400.000 Euro, die der Bundestag in letzten Jahr der NGO Forum Soziale Inklusion bewilligt hat, bis heute nicht ausgezahlt.[16] Der letzte Projektantrag vom April wurde nicht einmal beantwortet. Anstatt diese administrative Verschleppung einer demokratischen Entscheidung durch ein Ministerium kritisch zu untersuchen, bieten Journalisten ihr massen­medialen Geleitschutz.[7] Ein neues Beispiel dafür ist ein Artikel des Tagesspiegel-Journalisten Sebastian Leber.

  1. Herr Riedmeier wartet auf Antwort aus dem Schloss
  2. Journalismus. Macht. Gewalt.
  3. Journalismus als politische Gefälligkeit
  4. Herr Leber spielt Nullsummenspiele und zieht in den Trojanischen Krieg

Herr Riedmeier wartet auf Antwort aus dem Schloss

Die Titelzeile "Trojanische Männer", darüber ein Foto von Männern in Anzügen, einander einhakend Seite an Seite vorwärts­schreitend auf einem Bild, das irgendwann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde. So leitet der Tagesspiegel am vorletzten Wochenende einen Artikel auf der ganzen Seite 3 seiner Druckausgabe ein.

Darin geht es allerdings nicht um Burschenschaftler oder antike Griechen, sondern um eine politische Affäre, die noch seltsamer ist als Sebastian Lebers Text darüber. Der kleinen NGO Forum Soziale Inklusion hat der Bundestag auf seiner Haushalts­sitzung im Dezember des vergangenen Jahres 400.000 Euro aus Steuer­mitteln bereitgestellt - aber das zuständige Familien­ministerium verschleppt die Auszahlung bis heute. Auf den letzten Antrag des Vereins hat es jetzt seit über einem Monat nicht einmal geantwortet.

Eigentlich könnte ein Journalist nun natürlich kritisch nachfragen, warum hier ein Bundes­ministerium eine Entscheidung des Bundestages durch administrative Verschleppung hintertreibt. Stattdessen sieht Leber einen "Skandal" darin, dass überhaupt eine Entscheidung für die Förderung des Vereins getroffen wurde. "Wie konnte das passieren?", fragt er so entgeistert, als ginge es um einen fürchterlichen Unfall und nicht um eine demokratische Entscheidung erwachsener, zurechnungs­fähiger Abgeordneter.

Die Überschrift greift dabei ein Muster auf, das die Bericht­erstattung über das Forum Soziale Inklusion auch schon im Spiegel und der taz prägte.[7] Die verbindliche Tonlage und die auf Kooperation, nicht auf Konfrontation zielenden Positionen des Vereins werden dort kurzerhand und unbelegt als Täuschung hingestellt, ganz so, als könne nicht sein, was nicht sein darf.

Ich bin selbst Mitglied im Forum Soziale Inklusion. Lange Zeit hatte ich Geschlechter­politik so betrachtet, wie es wohl viele andere aus meinem (traditionell rot-grünen) politischen Spektrum tun: wohlwollend, aber eigentlich auch ohne kritisches Interesse. Als Trennungsvater erlebte ich dann aber solche irrationalen Härten und solch eine Hilflosigkeit, dass ich das Gefühl hatte, irgendetwas tun zu müssen.

Allerdings ist die Bitterkeit, die ich bei vielen Trennungs­vätern erlebt habe, zwar verständlich - sie ist politisch aber auch sinnlos. Im Forum Soziale Inklusion bin ich eben deshalb Mitglied, weil es sich für mehr Gleichberechtigung im Kindschafts­recht und für eine Kooperation der Geschlechter einsetzt, ohne diese Trennungs­väter­bitterkeit zu bedienen.

So habe ich in den letzten Monaten denn auch miterlebt, wie der Verein beim Familien­ministerium des Bundes aufläuft - und auch beim bayerischen Familien­ministerium, das nach einem Landtags­beschluss eigentlich 20.000 Euro an die NGO auszahlen sollte. Antworten bleiben über Wochen und Monate aus - für Projekt­anträge werden Bedingungen gestellt, die dann plötzlich wieder verändert werden - es ist schwer, überhaupt Ansprech­partner zu finden - Projek­tanträge werden mit schwer nach­voll­ziehbaren Begründungen abgelehnt. Es ist auch nicht möglich, einen Einblick in erfolgreiche Anträge zu erhalten, die doch die diffusen Bedingungen der Ministerien offenbar erfüllt haben.

Der FSI-Vorsitzende Gerd Riedmeier gerät so in die Position von Kafkas Land­vermesser K., der versucht, Zugang zum Schloss zu bekommen - und der damit immer wieder aus konsequent unklar bleibenden Gründen scheitert, obwohl das Schloss[wp] doch eigentlich ganz nah und greifbar scheint.

Journalismus. Macht. Gewalt.

Obwohl das Forum Soziale Inklusion eigentlich ein Interesse daran hat, diese seltsamen Vorgänge öffentlich bekannt zu machen, war ich skeptisch, als vor einer Weile der Tagesspiegel-Journalist Sebastian Leber um ein Interview bat.

In einem Artikel über ein "Netzwerk der Antifeministen" - Wenn fragile Männlichkeit gefährlich wird[17] - hatte Leber vor einigen Monaten Akteure, die Kritik an feministischen Positionen üben, generell mit dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik in Verbindung gebracht. Der schließlich sei "erklärter Antifeminist". Lebers Artikel ist suggestiv bebildert mit zwei Fotos - eines von Breivik, eines von Matthias Enderle, Vorsitzender von MANNdat, einer Interessen­vertretung von Männern und Jungen.

Lebers Breivik-Assoziation führt in die Irre[7], und nicht nur deshalb, weil weder Enderle noch andere in dem Artikel zitierte Männer jemals Gewalt legitimiert hätten. Der rechts­radikale Massen­mörder Breivik nämlich ist eben deshalb Antifeminist, weil der Feminismus nach seiner Vorstellung Männer so sehr verweichlicht hätte, dass sie nun als Soldaten für die Verteidigung Europas nicht mehr zur Verfügung stünden. Das Töten von Männern oder Jungen ist für ihn aber eben kein Problem - sie sollen schließlich bereit sein, auf dem Schlachtfeld zu fallen. Was immer Leber also über die Anliegen von MANNdat denkt: Ihm hätte irgendwann einmal auffallen müssen, dass dort ganz genau die entgegen­gesetzte Vorstellung vertreten und die Idee männlicher Disponibilität scharf kritisiert wird.

Den Autor Gunnar Kunz wiederum zitiert Leber lediglich mit dem Satz, dass der Feminismus "die größte Bedrohung für die Demokratie seit Bestehen der Bundesrepublik" wäre. Eine Quelle für dieses Zitat gibt er nicht an, ich habe auch keine gefunden. Ein Interview mit Leber hatte Kunz, offenbar mit guten Gründen, zuvor abgelehnt. So ganz ohne Kontext, als vermeintliches Original­zitat in den Text gestellt, lässt der Satz ihn aber natürlich als einen Wirrkopf dastehen, der Gleichberechtigung für eine Gefährdung der Demokratie hält.

Dass Kunz tatsächlich für gleiche Rechte eintritt, erfahren Lebers Leser und Leserinnen nicht, auch nicht, dass er ein langes, ungeheuer fakten­reiches "Schwarzbuch Feminismus" erstellt hat, in dem er auf vielen Hunderten von Seiten Belege auflistet für seine These, dass unsere Geschlechter­politik rechtliche Gleichheit bedroht, anstatt sie zu unterstützen. Im Netz hat er eigens eine Seite mit einer enormen Menge von Quellen­nachweisen eingerichtet.[18]

Nun ist es Programm eines Schwarzbuchs, die dunkle Seite einer vermeintlich lichten und aufgeklärten Politik aufzuzeigen, und so könnte Leber sicherlich eine abgewogenere Darstellung einklagen. Dafür aber müsste er die umfangreiche Arbeit von Kunz - die eigentlich jeder Mensch kennen sollte, der sich mit Geschlechter­politik aus­einander­setzt - überhaupt erst einmal erwähnen. Er müsste auch anerkennen, dass Kunz eben nicht belegfrei schimpfend durchs Internet wütet, sondern ruhig und sachlich Tausende von Belegen zusammen­getragen hat.

Lebers Methode in diesem Text aus dem vergangenen Jahr ist simpel: Er lässt Kontexte weg, die unverzichtbar wären, um die Positionen von Kunz oder Enderle überhaupt nach­zuvoll­ziehen - und er fügt diese Positionen stattdessen in andere Kontexte ein, die mit ihnen überhaupt nichts zu tun haben. Das ist durchaus auch von Geringschätzung für die eigenen Leser geprägt, denen Leber kein eigen­ständiges Urteil ermöglicht.

Ein Journalist, der so arbeitet, macht sich vielleicht einfach nicht klar, wie erheblich die diskursive Gewalt ist, die er ausübt. Denn tatsächlich agieren hier ja keine gleichstarken Kontrahenten in einem offenen Diskurs - sondern Leber agiert mit einer unendlich viel größeren Reichweite. Dass Kunz ihm in seinem persönlichen Blog mit einem offenen Brief antwortet, unterstreicht die Unterscheide in den Macht­positionen eher noch, als dass es sie ausgleichen könnte.[19]

Schlimmer noch: Leber bezieht nicht einfach nur eine Position, die sich in der Sache von der Position Enderles oder Kunz' unterscheidet - sondern er greift sie als Personen direkt an. Kurz: Er nutzt seine weit überlegene diskursive Position, um andere aus dem Diskurs heraus­zu­halten. Dieses kommunikative Herrschafts­verhalten wiederum legitimiert er durch die assoziative Verknüpfung der Angegriffenen mit einem Massenmörder.

Als nun Riedmeier auf Leber antwortete, gab er alle Antworten schriftlich, um zur Not nachweisen zu können, was er formuliert hat - und er wies schon im Vorfeld darauf hin, dass das FSI nach den Erfahrungen der letzten Monate mit einer Medienkanzlei zusammen­arbeitet.

Vielleicht liegt es eben daran, dass Lebers neuerer Text weniger offen diffamierend als der Text über Enderle, Kunz und andere. Trotzdem ist dieser Hintergrund eigentlich vernichtend für das Berufsfeld der Journalisten insgesamt. Denn warum sollte ich den Texten von Menschen vertrauen, mit denen ich ohne anwaltlichen Beistand möglichst nicht einmal sprechen sollte?

Journalismus als politische Gefälligkeit

Etliche, aber ungenannte "Politiker, Gleichstellungs­experten und Mitarbeiter des Familien­ministeriums" würden, so Leber nun in seinem Text, dem FSI eine Agenda unterstellen:

"Das FSI vertrete vor allem Männer­interessen, wolle Schritte zur Gleichberechtigung der Frau rückgängig machen. Gerd Riedmeier bestreitet das."

Wer so formuliert, streut Verdächtigungen anstatt über Hintergründe aufzuklären. Wie unseriös das ist, wird in einem analogen Beispiel sicherlich auch dem Tagesspiegel klar: Sebastian Leber, so behaupten etliche Leute, würde gerne kleine Kinder schlagen. Leber bestreitet dies.

Wer belastende, möglicherweise auch schädliche Anschuldigungen gegen jemanden öffentlich verbreitet, muss sie eben auch nachvollziehbar belegen können. Es reicht nicht, sich auf unüberprüfbare Quellen zu berufen und Abgewogenheit durch den Hinweis vorzutäuschen, dass der Beschuldigte die Beschuldigungen bestreitet.

Insgesamt wirkt Lebers Text so eher durch Andeutungen und eine suggestive Wortwahl als durch klare Analysen. Die Förderung des FSI sei beispielweise ein "unrühmliches Lehrstück" - ohne dass recht klar wird, was daran eigentlich so unrühmlich sein soll, abgesehen davon, dass der Verein Leber nicht gefällt.

Die Abgeordneten hätten "nicht gewusst, wem genau sie Geld bewilligen würden", schreibt er, als ob der FSI im Geheimen operiere und nicht schon seit Jahren Öffentlichkeits- und Lobby­arbeit verrichte.

Die Welt habe den Verein als "dubios" bezeichnet (eine Quelle dafür habe ich nicht gefunden, nur eine in der Zeit).[20] Leber stützt diesen Eindruck, indem er andeutet, das FSI würde Informationen zurückhalten, auch noch in der Schlusspointe seines Textes: "Welches Projekt genau er gefördert haben will, sagt Riedmeier trotz mehrfacher Nachfrage nicht."

Leber unterschlägt hier, dass er umfangreiche Informationen durch das FSI bekommen hat, noch über die Antworten auf seine Fragen hinaus, die der Verein vorsichts­halber auf seiner Webseite veröffentlicht hat.[21] Er weiß daher auch, dass mittlerweile der vierte Projektantrag an das Familien­ministerium gestellt wurde. Sicher kann er sich auch denken, dass der Verein gegenüber dem Ministerium in Legitimations­nöte geräte, wenn er in der jetzigen Situation Projekt­anträge an Journalisten durchstechen würde.

Statt aber das auffällige Verhalten des Bundes­ministeriums zu untersuchen, das den Antrag schlicht nicht beantwortet, erweckt er den Eindruck, der Verein wisse eigentlich gar nicht, was er wolle. Er zitiert gar ohne erkennbare Distanz eine ungenannte Sprecherin des Ministeriums mit dem Statement, dass eine "antifeministische Haltung nicht mit einer partner­schaftlichen Gleich­stellungs­politik zu vereinbaren" sei. Das ist, so allgemein formuliert, gar nicht auf das FSI bezogen und daher rechtssicher - aber jeder, der den Text liest, wird diesen Bezug unweigerlich herstellen.

Anstatt aus den Antworten zu zitieren, die er auf seine Fragen erhalten hat, sucht Leber schließlich einige Zitate von Michael Baleanu heraus, die eine "anti­feministische Haltung" des Vereins scheinbar belegen. Baleanu behaupte nämlich, Feministinnen hätten in Deutschland ein "Spinnennetz des Männerhasses" gewoben.

Immer diese Netze: Auch hier gibt Leber nicht an, woher er seine Zitate eigentlich hat, so dass auch hier der Kontext nicht überprüfbar ist. Er weist auch nicht darauf hin, dass Baleanu nicht für das FSI spricht. Es ist nicht einmal klar, ob er überhaupt gesagt hat, was hier scheinbar wörtlich zitiert wird.

Ich selbst habe allerdings tatsächlich Väter erlebt, die mit solcher oder ähnlicher Bitterkeit formulieren, die Leber hier Baleanu unterstellt. So falsch ich es auch finde, diese Bitterkeit öffentlich ungefiltert herauszuhauen und Menschen damit zu konfrontieren, die damit überhaupt nichts anfangen können: Trotzdem könnte ein Journalist mit einem Erkenntnis­interesse auch schlicht einmal die Frage stellen, in welchen Erfahrungen solch eine Bitterkeit überhaupt wurzelt.

Dieses Erkenntnisinteresse hat Leber nicht - er produziert politischen Gefälligkeits­journalismus. Den Geschäfts­führer vom "Bundesforum Mann" (tatsächlich: Bundesforum Männer), Dag Schölper, zitiert er ohne erkennnbare Distanz, wenn dieser dem FSI Gering­schätzung für alle Frauen zuschreibt, "die sich politisch für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen".

Das ist schlicht nicht wahr. Leber aber erwähnt nicht, dass Schölper durchaus ein eigenes Interesse daran hat, das FSI schlecht­zureden. Das Bundesforum Männer wird seit Jahren durch das Familien­ministerium finanziert und hat eigentlich das Ziel, "in konstruktivem Dialog zwischen den Geschlechtern"[22] die Perspektiven von Jungen und Männern in der Geschlechter­politik zu formulieren. Würde das Bundesforum diesen konstruktiven Dialog tatsächlich gestalten, dann gäbe es das FSI vermutlich gar nicht: Dessen bloße Existenz bietet also guten Grund, an der Arbeit des Bundesforums zu zweifeln.

Herr Leber spielt Nullsummenspiele und zieht in den Trojanischen Krieg

Gleichwohl hat es in meinen Augen wenig Sinn, wenn das FSI kritisiert, in der deutschen Familienpolitik stünden "die Belange von Frauen und Minderheiten" im Fokus.[23] Dass Minderheiten manchmal besonders förderungs­bedürftig sein können, wird jedem einleuchten. Dass wiederum Frauen generell im Fokus stünden, würde ich der deutschen Familienpolitik überhaupt nicht zugestehen.

Denn tatsächlich kommen dort auch viele Frauen überhaupt nicht vor. Wer etwa Vätern weiterhin das Recht zur Sorge für ihre Kinder verweigert oder erschwert - der macht es damit zugleich denjenigen Vätern leicht, die ihre Kinder und deren Mütter im Stich lassen. Frauen, die mit solchen Vätern kooperieren wollen, müssen damit rechnen, nirgendwo Hilfe zu finden.

Das wesentliche Problem in der deutschen Geschlechter- und Familien­politik lässt sich mit einem Begriff aus der Spieltheorie[wp] erläutern, der auf den ersten Blick abstrakt und sperrig wirkt: dem Begriff des "Nullsummenspiels"[wp]. In einem Nullsummenspiel verliert der eine Spieler immer genau das, was der andere gewinnt, so dass Verluste und Gewinne in der Summe immer Null ergeben.

Das ist auch in der Affäre um die immer weiter verschleppten Auszahlungen an das FSI wichtig. Wenn neben Frauen auch Männer in der Geschlechter­politik mitreden möchten, ist das in der Logik des Nullsummen­spieles tatsächlich frauenfeindlich - denn sie beanspruchen damit ja Aufmerksamkeit und Ressourcen, die sonst Frauen zu Gute kämen.

Von einer der beunruhigendsten Folgen dieser Nullsummen­logik in der Geschlechter­politik habe ich in dem Bericht gelesen, den die Berliner Grünen im Jahr 2015 zur Aufarbeitung der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche[24] im Umfeld ihrer Partei veröffentlicht hatten.[25] Die weitaus meisten Opfer waren Jungen. Der Bericht der Grünen erläutert dazu über ihre Vorgängerpartei, die Alternative Liste (AL):

"Innerhalb der Frauenbewegung, die um die Öffentlichkeit und Akzeptanz des Themas Missbrauch von Mädchen kämpfte und sich durch das Thema Missbrauch von Jungen ('wieder rücken die Jungen/Männer in den Vordergrund und verallgemeinern das Thema') wieder übergangen fühlte, war das Thema Pädophilie nicht sehr interessant. Es wurde außerdem als Konkurrenz abgelehnt. Diese Haltung teilte letztlich der (Landes-) Frauenbereich der AL." (S. 65f.)

Aus Angst, dass Aufmerksamkeit für das Leid von Jungen Aufmerksamkeit von Mädchen ablenken könnte, wurde dieses Leid also wider besseres Wissen verschwiegen. Aus der Sicht einer kooperativen Logik ist diese Anwendung der Nullsummen­logik nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch schlicht sachlich falsch.

In einer kooperativen Logik können wir nämlich davon ausgehen, dass wir gemeinsame Güter haben, um die wir uns gemeinsam bemühen müssen. Wenn wir kooperieren, dann können davon alle gewinnen, dann kann die Summe also anders als im Nullsummen­spiel größer als Null sein. Wenn wir hingegen die Kooperation verweigern, können alle verlieren, mit der Gesamtsumme im Minusbereich.

Eben das ist die Pointe eines berühmten, oft zitierten Satzes von Martin Niemöller[wp]: Wenn wir Gewalt gegen bestimmte Menschen oder Gruppen tolerieren, dann greifen wir damit die Menschenrechte insgesamt an, und dann müssen wir auch damit rechnen, dass schließlich auch weitere Gruppen Opfer von Gewalt werden.[26]

Im Alltag sind auch in wesentlich weniger spektakulären Umständen fast alle Menschen auf eine Logik der Kooperation angewiesen. Wir müssen im Arbeitsleben kooperieren, und weiterhin wächst der überwiegende Teil der Kinder in Deutschland in Familien auf.[27] Auch getrennt lebende Eltern können zum weitaus größten Teil die Kindessorge kooperativ gestalten.

Unsere Geschlechter- und Familien­politik hingegen folgt der Logik von Nullsummen­spielen, wenn sie Frauen gegen Männer ausspielt. Das zentrale Problem dabei ist nicht, dass hier Männer zu kurz kommen würden - für einige Männer hat diese Politik ja erhebliche Vorteile, und dies ausgerechnet dann, wenn sie die Kooperation verweigern.

Das zentrale Problem ist, dass Menschen, die ihren Alltag weithin nach einer kooperativen Logik gestalten müssen und wollen, sich in einer Politik überhaupt nicht wiederfinden können, die auf der Logik des Nullsummen­spieles aufbaut. Eben bei diesem Problem setzen die Projekt­anträge des FSI an.

In einer Nullsummen­logik ist der andere Mensch eigentlich kein Mitmensch, sondern ein Gegenmensch. Was ich brauche, bekomme ich nur, wenn ich es ihm nehme - und ich muss auch ständig damit rechnen, dass er ebenso denkt.

Wenn wir von Mitmenschen sprechen, denken wir hingegen schon in einer kooperativen Logik.

In einer solchen kooperativen Logik sind denn auch Männer, die in der Geschlechter­politik eigenständig mitreden möchten, eben keine Frauenfeinde, sondern Dialog­partner. Wer stattdessen bloß anderen nach dem Mund redet, wer die Positionen anderer ohne eigene Ein- und Wider­sprüche übernimmt, praktiziert aus dieser Perspektive schlicht eine simple und schwer angreifbare Methode der Dialog­verweigerung.


So wird verständlich, warum Leber dem Forum Soziale Inklusion unterstellt, seine Akteure würden eigentlich etwas ganz anderes wollen, als sie zu wollen vorgeben. Wenn er von "trojanischen Männern" schreibt, dann projiziert er eine Logik der Konfrontation und des Nullsummen­spiels in eine politische Initiative hinein, deren Ziel es ist, Strukturen der Kooperation zu stärken.

Kafkas Schloss bietet damit eine deutlich bessere Metapher für das Agieren des Familien­ministeriums als Homers Ilias[wp], die Leber heranzieht. Aus einer demokratischen Perspektive agieren dessen Verantwortliche wie die Sekretäre und Advokaten des Schlosses, die keinen und nur unüberschaubar willkürlichen Zugang gestatten. Aus Lebers Perspektive hingegen sieht das Ministerium wie eine belagerte Stadt aus, die von hinter­listigen Feinden angegriffen wird und die unbedingt verteidigt werden muss.

Dass diese Feinde tatsächlich eben die Menschen sind, die vom Ministerium eigentlich repräsentiert werden sollen, versteht Leber nicht, oder er möchte es nicht verstehen.

Lucas Schoppe[28]

Einzelnachweise

  1. Lucas Schoppe: "Na, am besten, Sie lassen den Vater einfach sterben."[archiviert am 15. Juni 2021], Man Tau am 26. Juli 2019
  2. 29 Frauen und Männer aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Berlin, Thüringen und Sachsen nahmen teil. Der Frauenteil betrug ca. 40 %. FSI: Geschlechterpolitische Tagung in Kloster Seeon
    Forum Soziale Inklusion führt geschlechterpolitische Tagung in Kloster Seeon durch, Genderama am 14. November 2021
  3. Lucas Schoppe: Endlich enthüllt: Die Wahrheit über das "Forum Soziale Inklusion"[archiviert am 15. Juni 2021], Man Tau am 16. Dezember 2020 (Titel später geändert in: 'Das Forum soziale Inklusion': Fake News und Realität")
  4. Bundesfrauenministerium behindert weiterhin die Auszahlung der vom Bundestag bewilligten Förderung, FSI e.V. am 12. Februar 2021
  5. Haushalt des Frauenministeriums: Staatliches Geld für Antifeministen, taz am 10. Dezember 2020
    Anreißer: Ein Verein so genannter Männerrechtler soll 400.000 Euro bekommen - aus dem Haushalt des Frauenministeriums. Das gibt sich unbeteiligt.
  6. Bundesgelder für das Forum soziale Inklusion, Väteraufbruch für Kinder - Kreisverein Köln am 12. Dezember 2020
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Lucas Schoppe: Vom Hass auf ein kleines gallisches Dorf[archiviert am 28. Januar 2021], Man Tau am 13. Dezember 2020: Anreißer: Über den Versuch einer Hetzkampagne gegen den kleinen gemeinnützigen Verein "Forum Soziale Inklusion"
  8. Thomas Gesterkamp: Der Wahn von der Machtergreifung der Frau, Neues Deutschland am 25. März 2017
    Anreißer: Männerrechtler wildern getarnt in linken und liberalen Milieus, füttern aber die rückwärts­gewandte geschlechter­politische Programmatik der AfD.
  9. Arne Hoffmann: Tristan Rosenkranz: Darum ziehe ich mich von der Männerarbeit zurück, Genderama am 31. März 2017
  10. CSU und Freie Wähler wollen dubiosen Verein unterstützen, RTL.de am 14. März 2021
    Auszug: CSU und Freie Wähler wollen einen umstrittenen anti­feministischen Verein im kommenden Landes­haushalt mit einem fünf­stelligen Betrag unterstützen. Konkret geht es um den so genannten Verein "Forum Soziale Inklusion" und eine Zuwendung von 20.000 Euro, wie aus einem Antrag der beiden Regierungs­fraktionen zum Etatplan 2021 hervorgeht. Die beiden Fraktionen begründen die Förderung mit dem Ziel, die Gleichheit von Frauen und Männern in der Berufswelt verbessern zu wollen.
  11. Politik in Bayern:CSU und FW wollen antifeministischen Verein fördern, Süddeutsche Zeitung am 14. März 2021
    Anreißer: Ein fünfstelliger Betrag aus dem Landeshaushalt soll an das "Forum Soziale Inklusion" gehen. Selbst das Bundes­familien­ministerium sieht den Verein kritisch.
  12. CSU und Freie Wähler wollen dubiosen Verein finanziell unterstützen, Augsburger Allgemeine am 14. März 2021
    Anreißer: CSU und Freie Wähler wollen einem Verein 20.000 Euro zukommen lassen, um die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern. Doch der Verein ist umstritten.
  13. Genderama: Warum hassen die Grünen Männer so sehr? - News vom 15. März 2021
  14. Genderama: Grüne und AfD einig bei Abstimmung im Bundestag - News vom 22. Mai 2021
  15. FSI - Forum Soziale Inklusion e.V.: Bundesfamilienministerium verweigert wiederholt Auszahlung vom Bundestag bewilligter Förderung, Presseportal am 21. Mai 2021
  16. Bundesfamilienministerium verweigert wiederholt Auszahlung vom Bundestag bewilligter Förderung: Exekutive torpediert parlamentarischen Willen, Pressemitteilung FSI vom 21.05.2021
  17. Sebastian Leber: Das Netzwerk der Antifeministen: Wenn fragile Männlichkeit gefährlich wird, Der Tagesspiegel am 13. August 2020
    Anreißer: Sie halten Feminismus für "die größte Bedrohung seit Bestehen der Bundesrepublik", wollen Gesetze beeinflussen. Auf diese Ideen berufen sich auch Terroristen.
  18. Quellen zu "Besonders Frauen" - Schwarzbuch Feminismus 1968 - 2019
  19. Gunnar Kunz: Der "Qualitätsjournalismus" schlägt wieder zu, Alternativlos Aquarium am 7. August 2020
    Anreißer: Vor einigen Monaten kontaktierte mich Sebastian Leber vom Berliner Tagesspiegel mit dem Wunsch, ein Interview mit mir zum Thema Feminismus zu führen. Da ich über einschlägige Erfahrungen mit diesem Blatt verfüge, hatte ich mich nach einigem Nachdenken entschieden, ihm abzusagen. Offenbar zu Recht.
  20. Haushalt: CSU und Freie Wähler wollen dubiosen Verein unterstützen, Zeit Online am 14. März 2021
  21. Tagesspiegel und 400.000 €, FSI e.V. am 19. Mai 2021
    Der Tagesspiegel, Berlin, bat FSI um Auskünfte bezüglich des Sachstandes und der Hintergründe bezüglich 400.000 € Förderung für 2021 für den Verein FSI, bewilligt durch den Bundestag am 10.12.2020 und der immer noch ausstehenden Auszahlung durch das zuständige BMFSFJ. Nachfolgend die Dokumentation der sechs Fragen des Tagesspiegel und die Antworten von FSI.
  22. Pdf-icon-extern.svg Plattform BFM am 4. November 2010[ext] (Gründungsversammlung)
  23. FSI e.V.: Pressse
  24. Pdf-icon-extern.svg Bericht und Handlungsempfehlungen[ext] - Kommission zur Aufarbeitung der Haltung des Landesverbandes Berlin von Bündnis 90/ DIE GRÜNEN zu Pädophilie und sexualisierter Gewalt gegen Kinder von der Gründungsphase bis in die 1990er Jahre
  25. Wie die Grünen Jungen opferten[archiviert am 12. November 2016], Man Tau am 8. Dezember 2015
  26. Martin Niemöller: "Als die Nazis die Kommunisten holten ..."
  27. Bevölkerung: Haushalte und Familien, destatis.de (41,5 Mio. Private Haushalte - 11,6 Mill. Familien mit Kindern - 2,6 Mill. Alleinerziehende)
  28. Lucas Schoppe: Das Familienministerium und die Angst vor trojanischen Männern[archiviert am 16. Juni 2021], Man Tau am 1. Juni 2021

Netzverweise