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Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie - Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse

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Verteidigungsschrift (Juli 2013)

Die Verteidigungsschrift Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie - Argumente im Streit um Geschlechter­verhältnisse ist eine Auftrags­arbeit der Gender-Lobby, die von der Heinrich-Böll-Stiftung mit Steuer­mitteln finanziert wurde.

Ihr Auftrag ist es, den eigenen Anspruch der Gender Studies auf Wissen­schaft­lich­keit zu verteidigen und Genderismuskritikern die Wissen­schaft­lich­keit abzusprechen. Das Wesentliche ergibt sich bereits aus dem Vorwort.

Zum Inhalt

Vorwort und Einleitung

Geschlechterthemen haben gesamt­gesell­schaftlich Konjunktur.

Bereits der erste Satz im Vorwort ist eine faustdicke Lüge. Geschenkt, dass gesell­schafts­politische Themen in Mode (oder außer Mode) sind und der Begriff Konjunktur aus dem Bereich der Wirtschaft stammt. Der gesamt­gesellschaft­lichen Wirklichkeit näher ist die Einschätzung, dass die Diskussion von Gender-Themen sich auf eine sehr kleine Gruppe der Funktionäre des Staatsfeminismus und des Genderismus beschränkt. Der weit überwiegende Teil der Gesellschaft nimmt davon keine Notiz und geschätzte 99,8 % der Bevölkerung weiß nicht einmal, was mit Gender eigentlich gemeint sein soll.

Ob Sexismus-Debatte, Quotenregelungen für Aufsichtsräte oder rechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebens­partner­schaften - gesellschaftliche Geschlechter­verhältnisse werden intensiv und kontrovers diskutiert.

Hier scheint eine Wahrnehmungs­störung vorzuliegen. Der Großteil der Bevölkerung ist von Sexismus-Debatten einfach nur enerviert und auch die Aufschrei-Kampagne hat dies nur noch bestätigt. Nur das eifrige Hoch­schreiben von Mietgriffeln der Meinungswirtschaft hat bewirkt, dass der Sturm im Wasserglas überhaupt bemerkt wurde. Quoten­regelungen für Aufsichts­räte bewegen nur Groß­aktionäre, die um ihre Dividenden fürchten und wenige Goldröcke, die von solchen Regelungen persönlich profitieren. Eingetragene Lebens­partner­schaften sind eine Minderheit einer Minderheit (in der Gesellschaft gibt es geschätzt rund 3 % gleich­geschlechtlich orientierte Paare, davon wiederum sind etwa 1 % eine eingetragene Lebens­partner­schaft). Davon wiederum ist nur eine verschwindend kleine Gruppe an Adoption von Kindern interessiert, sodass die "rechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebens­partner­schaften" nur die Minderheit einer Minderheit einer Minderheit interessiert. Würden diese Themen nicht immer wieder von der politischen Klasse und mit ihr verbundenen Lobby­gruppen aggressiv in die Öffentlichkeit getragen, würde außerhalb kleiner Zirkel niemand davon Notiz nehmen. Die "intensive gesellschaftliche Diskussion" wird in diesem Vorwort ähnlich herbei­geschrieben, wie der Regenmacher den Regen herbeitanzt.

In der Wissenschaft haben sich Geschlechter­forschung und - seit Ende der 1990er Jahre - Gender Studies etabliert und institutionalisiert.

Richtig ist, dass es Gender und Gender Studies gar nicht gäbe, wenn der Staat nicht künstlich ein Biotop anlegen würde, mit zehntausenden staatlich alimentierten Gleichstellungsbeauftragten, Gender-Referenten und hunderten von Gender-Lehrstühlen. Gender Studies ist in Deutschland etwa so etabliert und institutionalisiert, wie tropische Zierfische in der Antarktis, die dort in einem wohltemperierten Aquarium herumschwimmen.

Anfang 2012 hat das Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung die Expertise Die antifeministische Männerrechtsbewegung - Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung von Hinrich Rosenbrock heraus­gegeben. Dort wurde die anti­feministische Szene samt ihrer Denkweisen und Argumentations­muster näher untersucht. Auch dieser Expertise wurde Unwissen­schaft­lich­keit unterstellt mit dem deutlichen Versuch, den Autor im Wissen­schafts­kontext zu diskreditieren.

Michael Klein bemerkt dazu:

"Wie vollständig muss der Versuch, die Männerbewegung unter Benutzung von Hinrich Rosenbrock und seiner Magisterarbeit in die rechte Ecke zu rücken, in die Hose gegangen sein, wenn das von Steuer­zahlern finanzierte Gunda-Werner-Institut (Teil der Heinrich-Böll oder HB-Stiftung), das die Steuer­mittel einsetzt, um Ideologien zu verbreiten, sich gezwungen sieht, ein dünnes Pamphlet heraus­zu­geben, dessen einziger Zweck darin besteht, für den Gender­zirkus Wissen­schaft­lich­keit zu reklamieren?" [1]


Die Genderismuskritiker werden wie folgt klassifiziert:

  1. Journalistische Gender-Gegnerschaft
  2. Wissenschaftlichkeitswächter
  3. Christlicher Fundamentalismus
  4. Explizit antifeministische Akteurinnen und Akteure
  5. Rechte Organisationen (S. 10f.)

Bemerkenswert ist, dass man davon abgerückt ist, Kritiker unterschiedslos als "Rechts­extreme" und "Nazis" abzustempeln:

Es wäre zum Beispiel verzerrend, die Kritik eines Spiegel-Redakteurs mit der der FPÖ oder gar der NPD gleich­zu­setzen. (S. 11)

Christliche Kritik kann offenbar nur mit dem Attribut "fundamentalistisch" versehen wahrgenommen werden. Aufgrund solcher Aussagen:

Joseph Ratzinger[wp] vertrat als Papst ähnliche Positionen zum Gender-Begriff wie Kuby und stimmte ihr auch in weiteren Fragen zu. (S. 62)

wird deutlich, dass stellvertretend mit dem Papst die gesamte Katholische Kirche eine fundamentalistische Ausrichtung unterstellt wird.

Wie wir zeigen werden, richtet sich der Unwissen­schaftlich­keits-Vorwurf jedoch gegen die Gender Studies und gegen Gleich­stellungs­politik per se. Dieser Vorwurf ist somit kein Beitrag zur differenzierten wissenschaftlichen Qualitäts­verbesserung, sondern ein pauschaler Dis­kreditierungs­versuch, für den große Kaliber aufgefahren werden. (S. 12)

Es wäre ja nun naheliegend, den Unwissen­schaft­lich­keits-Vorwurf einfach dadurch zu begegnen, beispielsweise die grundlegenden Gender-Begriffe wissenschaftlich zu definieren. Dies unterbleibt allerdings, stattdessen wird jedwede Kritik als ein "pauschaler Dis­kreditierungs­versuch" gewertet.

Wir hoffen, die hier vorgestellten Argumente helfen Ihnen dabei, Un­wissen­schaft­lich­keits-Vorwürfe gegen die Gender Studies besser zu verstehen. (S. 12)

Dem Leser soll also nicht die Gedankenwelt der Gender Studies näher­gebracht und verständlich gemacht werden, sondern es sollen (nur) seine Zweifel zerstreut werden, indem Kritik zurück­gewiesen wird.

Regina Frey

Regina Frey schreibt "zur Konstruktion des Genderismus":

"Unter dem Schlagwort 'Genderismus' wird gerne alles subsumiert, was mit dem Konzept Gender, Geschlechter­forschung, Gleichstellungspolitik oder Gleich­stellungs­strategien zu tun hat. Personen, die den Begriff 'Genderismus' im Mund führen, beklagen, dass im einschlägigen Feld die Schlüssel­begriffe nicht klar definiert würden und die entsprechenden Fachleute nicht um Erklärungen bemüht seien. [...] Fehlt es tatsächlich an Erklärungen, Definitionen und Studien? Oder dienen diese Einwürfe eher der Delegitimierung eines Feldes, das nicht den politischen Vorstellungen der Gender-Gegnerinnen und -Gegner entspricht? Im Folgenden wird am Beispiel der Debatte über Gender und anhand der Kontroverse um Gender Mainstreaming gezeigt, dass die vermeintlichen Begriffs­unklar­heiten weniger Folge einer beabsichtigten Täuschung von so genannten 'Genderisten' sind, als vielmehr dem Bemühen geschuldet sind, Gender als Konzept und Gender Mainstreaming als Strategie ad absurdum zu führen." (S. 16)

Mit anderen Worten gesagt: Regina Frey weigert sich erstens, die Bedeutung von Gender-Begrifflichkeiten zu klären und zweitens schiebt sie die Schuld für bestehende Begriffs­unklarheiten einfach den Genderismus­kritikern in die Schuhe. Sie zitiert dann tatsächlich WikiMANNia (aus der Info-Box):

"In WikiMANNia steht Genderismus für die Ideologie (wie etwa Feminismus oder Kommunismus), Gender Mainstreaming für die politische und Gender Studies für die (schein)wissen­schaft­liche Etablierung der Gender-Ideologie in der Gesellschaft." (S. 17)

ohne dem dann eine eigene Definition entgegen­zu­stellen. Es folgt dann eine halbherzige Distanzierung von dem menschen­verachtenden Gender-Experiment des John Money, wobei Alice Schwarzer explizit in Schutz genommen wird:

"Alice Schwarzer hat vieles popularisiert - aber nicht den Begriff Gender." (S. 19)

Alice Schwarzer feierte den Wissenschaftler (sic!) John Money, der dem "aufklärenden Auftrag der Forschung (sic!) gerecht" wird, mit den Worten:

Zitat: «Zu den wenigen Ausnahmen, die nicht manipulieren, sondern dem aufklärenden Auftrag der Forschung gerecht werden, gehören Wissenschaftler wie der Psychologe Prof. John Money und die Psychiaterin Anke A. Ehrhardt, die sich in Forschung und klinischer Beobachtung intensiv mit der Frage der Geschlechtsidentität befassen. Ihre These: Die Geschlechts­identität, Weiblichkeit und Männlichkeit, ist nicht eine biologische Identität, sondern eine psychische. Um es mit Simone de Beauvoir zu sagen: "Man kommt nicht als Frau auf die Welt, man wird dazu gemacht." Die Amerikaner zitieren in ihrer umfassenden wissen­schaft­lichen Analyse "Männlich Weiblich" unter anderem folgenden frappierenden Fall: [...]
Das "Mädchen" (David Reimer, die Redaktion) wird einer kontinuierlichen Hormon­behandlung unterzogen, und nach der Pubertät[wp] wird man ihm eine künstliche Scheide einsetzen. Sie wird dann eine "normale" Frau sein - nur gebären kann sie nicht. Und die Gebärfähigkeit ist auch der einzige Unterschied, der zwischen Mann und Frau bleibt. Alles andere ist künstlich aufgesetzt, ist eine Frage der geformten seelischen Identität. Ein Beweis dafür, daß die seelische Geschlechts­identität ausschlaggebend ist und nicht die biologische ...» - "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen", S. 192-193[2]

Sebastian Scheele

Sebastian Scheele wirft Genderismuskritikern, die in dieser Schrift unisono mit dem Sprachkode "Gender-Gegner" benannt werden, vor:

"Der unspezifische Ideologie-Vorwurf soll Gender Studies als nicht reflexions­würdig abstempeln und eine inhaltliche Aus­einander­setzung mit politisch Unerwünschtem erübrigen." (S. 29)

Da weigern sich Genderisten, ihren Strauß an Gender-Begrifflichkeiten inhaltlich zu definieren und haben dabei die Chuzpe[wp], ihren Kritikern vorzuwerfen, der inhaltlichen Auseinandersetzung mit "unspezifischen Vorwürfen" aus dem Weg zu gehen. So ist in vielen Gender-Publikationen von Geschlechtergerechtigkeit die Rede, so auch in dieser Schrift:

"Es wird eine Bedrohungs­kulisse der Gleichschaltung entworfen, um Geschlechter­gerechtig­keit als politisches Ziel zu diskreditieren." (S. 25)

Nirgends wird aber konkret verdeutlicht, was man unter "Geschlechter­gerechtigkeit" verstanden wissen will. Auch in großspurig angekündigten Projekten wie GenderWiki finden sich solche Definitionen nicht. So entziehen sich Genderisten der Kritik: Sie können so auf jedwede Kritik immer behaupten, der Begriff würde ganz anders verwendet und der Kritiker habe eben keine Ahnung.

Manfred Köhnen

Manfred Köhnen mutmaßt:

"Offensichtlich verfolgen die Gender-Gegner [...] mit dem Unwissen­schaft­lich­keits­vorwurf das Ziel, dass das Fach [Genderismus] von den Universitäten verschwinden soll." (S. 42)

Dr. phil. habil. Heike Diefenbach kommentiert das folgendermaßen:

"Das ist die beste Illustration des Verhältnisses von Genderisten zur Wissenschaft, die mir jemals vor Augen gekommen ist [...] Unter dem Damokles-Schwert der Streichung von Stellen und Geldern im Bereich "Gender" richten die Genderisten ihren kurzsichtigen Blick auf eben diese Streichungs­möglichkeit - und sonst nichts."

und fährt fort:

"Genderisten schließen von sich auf andere Leute: Ganz so, wie sie selbst 'Wissenschaftlichkeit' bloß als Floskel im Kampf um Stellen und Gelder benutzen, unterstellen sie anderen Leuten, sie würden den Unwissen­schaft­lich­keits­vorwurf nur erheben, um die Streichung von Stellen für Genderisten zu fordern, sozusagen als Selbstzweck, nicht, weil diese Stellen in der Mehrzahl leider die Idee der Wissenschaft pervertieren.
Das sagt doch eigentlich alles, was es über Genderisten zu wissen gibt. Oder doch nicht?
Nein. Sie sind nicht nur Opportunisten, denen Wissenschaft egal ist, sondern sie sind wissen­schafts­feindlich, und sie sind Differentialisten, ganz so wie Rassisten, die erstens in ihrer Ideologie pauschal Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen (hier: Geschlechter, früher: Rassen) behaupten (von 'Inter­sektionalität' keine Spur!) und zweitens grundlegende, essentielle und daher unüberbrückbare Differenzen zwischen sich und denjenigen behaupten, die sie als ihre Gegner wahrnehmen.
Dass Genderisten nicht anders können als Leute, die die Genderisten außerhalb ihrer ideologischen Sekte verorten, als 'Gender-Gegner' zu bezeichnen, ist vielleicht die deutlichste Illustration der latenten Menschen­verachtung und der latenten Aggression gegen Andersdenkende, die sie auszeichnet. Das erinnert doch sehr stark an das, was die Genderisten so gerne als rechts­radikales Gedankengut brandmarken: Wer nicht im Wolfspack mitheult und mittrabt, der ist 'Fremder' und Feind - schlicht und einfach. SEHR schlicht und SEHR einfach!" [3]

Michael Klein als Wissenschaftswächter

Manfred Köhnen stellt Michael Klein als "Wissenschafts­wächter" dar. Letztlich geht es Köhnen darum, den Unwissen­schaft­lich­keits­vorwurf gegen die Genderismus­kritiker zu wenden. Dabei bedient er sich Taschen­spieler­tricks:

"Das ist auf den ersten Blick unoriginell, aber insofern relevant als Karl Popper[wp] nicht von Beobachtungen ausgeht, sondern von Problemen und auf diese Weise offen bleibt für nicht empirische Wissenschaften wie Mathematik und Philosophie. (Popper 1989: 104)" (S. 45)

Michael Klein stellt klar:

Auf Seite 104 verweist Popper tatsächlich auf Probleme und schreibt:
"Kein Wissen ohne Probleme - aber auch kein Problem ohne Wissen." Soweit so gut. Der entscheidende Text folgt dann wenig später: "Denn jedes Problem entsteht durch die Entdeckung, dass etwas in unserem vermeintlichen Wissen nicht in Ordnung ist; oder logisch betrachtet, in der Entdeckung eines inneren Widerspruchs zwischen unserem vermeintlichen Wissen und den Tatsachen." (Popper, 1989, S. 104)
Probleme entstehen also dadurch, dass ein vermeintlicher Wissensbestand mit Tatsachen in Widerspruch gerät. Und wie sollte man einen Widerspruch anders erkennen als durch Beobachtung oder Erfahrung? Das, Herr Köhnen, ist der Auslöser des Positivismusstreits (warum heißt der Streit wohl Positivismus­streit?), nämlich die Frage, ob alles Wissen bei der Erfahrung und somit in der Realität anfängt, oder ob alles Wissen im Hirn von Manfred X gespeichert ist und darauf wartet, heraus­geblubbert zu werden. Und mehr noch: Wissenschaft ist für Popper und für uns auf ScienceFiles gar nicht anders zu denken als als Erfahrungs­wissenschaft. Popper hat sein Lebenswerk der Frage gewidmet, wie man wissen­schaft­liche Aussagen begründet, Theorien einen Bewährungsgrad zuweisen kann, und wie man Wissenschaft gegen pseudo-intellektuelles Gebrabbel sichert, also das, was Herr Köhnen vermutlich als soziales Engagement sehen würde und ich als unwissenschaftlichen Unsinn.
Kritischer Rationalismus[wp] will Wissenschaft von Pseudowissenschaft oder Metaphysik[wp] abgrenzen. Diese Abgrenzung erfolgt über zwei Bedingungen: Wissenschaftliche Sätze müssen etwas über die Realität aussagen, und sie müssen an der Realität scheitern können. Gemessen an beiden Bedingungen stellt Genderismus keine wissen­schaft­lichen Sätze auf, und deshalb ist Genderismus auch keine Wissenschaft, sondern eine Metaphysik für Popper und eine Ideologie für uns.

Du kannst sagen, was du willst

Manfred Köhnen wirft den Kritikern der "Gender Studies" vor, dass sie sich zwar auf Karl Popper[wp] beziehen, dessen Kontrahenten Jürgen Habermas[wp] und Theodor W. Adorno[wp] aber ignorieren. Er fasst Habermas' und Adornos Position so zusammen:
"Dabei müssten nicht notwendigerweise alle Teilsätze empirisch prüfbar sein, solange die Theorie konsistent sei und Einblick in die gesellschaftliche Totalität biete."
In dem bekannten Originalzitat von Jürgen Habermas klingt das so:
"Theorien sind Ordnungsschemata, die wir in einem syntaktisch verbindlichen Rahmen beliebig konstruieren."
Karl Popper hat es treffend ins Deutsche übersetzt:
"Theorien sollten nicht ungrammatisch formuliert werden, ansonsten kannst Du sagen, was Du willst."[4]

Warum man mit Adorno keine Gender Studies basteln kann

Manfred Köhnen wirft dem Blog "Kritische Wissenschaft" vor, in seiner Gender-Studies-Kritik einseitig die Position Karl Raimund Poppers[wp] zu vertreten und "noch nicht einmal eine Fußnote zum Positivismus­streit in der deutschen Soziologie" einzufügen (S. 45) - was übersetzt bedeutet, dass das Blog die durch Adorno[wp] prominent vertretene Gegen­position nicht würdige.

Im Positivismusstreit, initiiert durch zwei 1961 gehaltene Vorträge Poppers und Adornos zur "Logik der Sozial­wissen­schaften", geht es, kurz gefasst, um den Stellenwert empirischer Über­prüfbar­keit von Theorien. Während für Popper sinnvolle wissen­schaft­liche Sätze prinzipiell empirisch widerlegbar sein müssen, zweifelt Adorno grundsätzlich an der Vertrauens­würdigkeit empirischer Daten in der Sozial­wissen­schaft. Einzel­beobachtungen seien immer durch gesell­schaft­liche Strukturen insgesamt geprägt, und Einzeldaten würden täuschen ohne "die Antizipation jenes strukturellen Moments, des Ganzen".

Wer also auf die einzelnen Daten baue, "sabotiert sich selbst samt dem Begriff der Wahrheit", weil er übersehe, wie sehr sich in diesen Daten selbst "das gesellschaftliche Unwahre" zeige. Knapp ausgedrückt: In einer Gesellschaft, die insgesamt falsch ist, kann man nach Adorno nicht naiv von der Richtigkeit einzelner Beobachtungen ausgehen.

Es ist verständlich, dass diese Position für die Autoren einer Schrift interessant ist, die gegen ein "sehr enges Verständnis von Wissen­schaft­lich­keit" (S. 7) argumentieren und damit eben die Zumutung empirischer Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Positionen meinen. Allerdings können sie sich tatsächlich kaum auf Adorno berufen - und der Grund, warum sie das nicht können, ist charakteristisch für die Gender Studies insgesamt.

Adorno distanziert sich in seinem Vortrag, darin Popper ausdrücklich zustimmend, von einer "Standpunkt­philosophie" und "Standpunkt­soziologie" - der Gedanke, dass die parteiliche Sicht von einem bestimmten Klassen­stand­punkt oder die "Sicht von unten" eine "bessere Wissenschaft" produziere, ist Adorno ebenso fremd wie Popper. Der Grund lässt sich erläutern an einer Schrift Adornos, die vier Jahre später erschien, an seinen "Meditationen zur Metaphysik".

"Alle Kultur nach Auschwitz, samt der dringlichen Kritik daran, ist Müll. (...) Wer für Erhaltung der radikal schuldigen und schäbigen Kultur plädiert, macht sich zum Helfers­helfer, während, wer der Kultur sich verweigert, unmittelbar die Barbarei befördert, als welche die Kultur sich enthüllte. Nicht einmal Schweigen kommt aus dem Zirkel heraus; es rationalisiert einzig die eigene subjektive Unfähigkeit mit dem Stand der objektiven Wahrheit und entwürdigt dadurch diese abermals zur Lüge." (Meditationen zur Metaphysik, S. 62)

Eine Kultur, in der Nationalsozialismus und organisierte Massenmorde in den Vernichtungs­lagern möglich wurden, ist für Adorno in radikaler Weise nicht vertrauenswürdig. Wer diese Kultur verteidige, produziere ebenso Müll wie derjenige, der sie kritisiere und ja doch zugleich ein Teil von ihr sei, und auch das Schweigen biete keinen Ausweg. Es ist demgegenüber naiv, wenn Köhnen und Co. glauben, dass das ja alles so sein möge - aber wer die Position von reflektierten Frauen einnehme und die heterosexuelle Matrix kritisiere, der habe eben doch einen Ausweg gefunden.

Adornos systematische Produktion theoretischer Ausweg­losig­keiten ist, wahlweise oder abwechselnd, in inspirierender oder ärgerlicher Weise provozierend - eine Grundlage für einen "Wissen­schafts­bereich" (S. 32) ist sie in keinem Fall. Wer wie Köhnen Adorno für die Gender Studies vereinnahmt, der simplifiziert seine Position ebenso wie die konservativen Kultur­marxismus-Schatten­boxer, die Adorno und die Frankfurter Schule als Toten­gräber der westlichen Kultur phantasieren.

Die Logik der Feindschaft

Wichtig ist in jedem Fall: Wer eine umfassende Herrschaft imaginiert, ganz gleich von wem, der lässt keinen Raum mehr für eine Position außerhalb dieser Herrschaft. Während Adorno diesen Schluss konsequent zieht, versuchen Köhnen und Co., die Phantasie umfassender hegemonialer Strukturen durch die Idee einer guten, natürlich irgendwie weiblichen Gegen­position zu ergänzen. Was sie dadurch produzieren, ist lediglich eine Position des Ressentiments, die sich in die irrwitzige Idee verstrickt, ausgerechnet die Pflege gruppen­bezogener Feindschaft würde "bessere Wissenschaft" begründen.

Antisemiten pflegen ihre Feindschaft, wenn sie von einer "jüdischen Welt­herrschaft" phantasieren. Rassisten pflegen ihre Feindschaft, wenn sie glauben, die weiße Rasse sei durch die Übermacht anderer, "niederer" Rassen bedroht. Wenn aber wie die Autoren der Böll-Stiftung Wissenschaft als Parteinahme für Unterdrückte verstehen, die umfassend durch als männlich phantasierte Macht­verhältnisse unterjocht würden, dann hat das selbstverständlich nichts mit Feindschaft zu tun, sondern macht eine seriöse Forschung überhaupt erst möglich.

Ein gerade in seiner selbstverständlichen Alltäglichkeit schönes Beispiel für diese Feindschaft liefert Anna-Katharina Meßmer, ausgezeichnet mit dem Grimme-Online-Award, hoffnungs­volles SPD-Mitglied und Doktorandin am Gender-Studies-Lehrstuhl von Paula-Irene Villa[wp] mit einer Arbeit über Schamlippen­schönheits­chirurgie ("Der Kampf um die Vulva hat begonnen. Intim­modifikation zwischen Zwang und Selbst­ermächtigung"[ext] - womit sie gewiss den Verdacht eindrucksvoll widerlegt, Gender-Forscherinnen betrieben aus Steuer­mitteln nichts als eine eitle, dafür aber langwierige Selbstbeschau).

"Schöner Scheitern mit WHMs" twittert[ext] sie fröhlich unter dem Namen "Total­reflexion". Mit "WHM" sind weiße heterosexuelle Männer (white heterosexual males) gemeint. Es schließen sich ein paar kleine infantile Wortspiele mit einem Twitter-Buddy an, und ein Mann, der gegen die kindische öffentliche Verächtlich­machung von Männern protestiert, liefert der akademischen Elite Deutschlands damit nur eine weitere Vorlage, das lächerliche Spiel fortzusetzen.[ext]

Interessant daran ist eben gerade die unmotivierte Alltäglichkeit der Feindschaft, die Meßmer pflegt. Noch im genuss­vollen Spott über das Scheitern von Männern ist die Phantasie einer männlichen Herrschaft aufbewahrt - eben gerade diese Phantasie ermöglicht es ihr, die Schwierigkeiten anderer ohne alle Empathie, auch ohne alle geheuchelte Empathie, anzusprechen und auszukosten. Es gehört nicht viel Unter­stellungs­bereit­schaft dazu, die soziale Primitivität der angehenden Gender-Studies-Doktorin mit der strukturellen gruppen­bezogenen Feindschaft ihres Wissen­schafts­bereichs in Verbindung zu bringen.[5]

Kritik

Zitat: «Die Einleitung ist eine gelungene praktische Einführung in das Basteln einer paranoiden Verschwörungstheorie - Andreas Müller[6]
Zitat: «Wer etwas argumentieren will, wofür ihm eine Argumentations­hilfe zur Verfügung gestellt werden muss, dem ist nicht mehr zu helfen.» - Heike Diefenbach[7]
Zitat: «Nichts bringt Gender-Vertreter so auf die Palme wie der Vorwurf, ihre Arbeit entbehre der Wissen­schaft­lich­keit. Ich habe aufmerksam nach Gegen­argumenten gesucht, schließlich soll die Aufklärungs­broschüre der Böll-Stiftung ja all denjenigen helfen, "die sich im Rahmen der unterschiedlichen Gender-Diskurse abwertenden Angriffen ausgesetzt sehen".
Mich hätte zum Beispiel interessiert, was die Gendertheorie zu den neuen Erkenntnissen der Verhaltens­forschung sagt. Ich habe gelesen, dass schon neun Monate alte Babys bei der Auswahl von Spielzeug geschlechter­spezifische Vorlieben zeigen: Jungs krabbeln auf Autos zu, Mädchen auf Puppen, wie Labor­versuche ergeben haben. Der Psychologe Simon Baron-Cohen hat bei Neugeborenen festgestellt, dass Jungen eher auf mechanische Geräte reagieren, während Mädchen sich mehr zu Gesichtern hingezogen fühlen.
Aber wie ich bei der Lektüre gelernt habe, verrät schon die Frage nach der Wissenschaftlichkeit, wie sehr man dem alten, männlich zentrierten Denken verhaftet ist. Ein Merkmal der Geschlechter­forschung sei gerade, dass sie "spezifische Konzepte der epistemologischen Tradition" hinterfrage und dabei herausarbeite, wie "klassische Vorstellungen von Objektivität tatsächlich androzentrisch" seien, heißt es in der Böll-Schrift: "Dadurch stellt sie Wahrheits­ansprüche stark in Frage und verweist auf die Verbindung von Wissen und Macht." [...]
Tatsächlich erweist sich der Objektivitäts­anspruch der Wissenschaften nicht nur als männlicher Habitus, sondern schlimmer noch: als Bindeglied nach rechts. "Es wäre verzerrend, die Kritik eines SPIEGEL-Redakteurs[wp] mit der der FPÖ oder gar der NPD gleichzusetzen", steht zur Warnung in der Einleitung der Gender-Broschüre. "Es gibt jedoch durchaus argumentative Schnittstellen. Eine dieser Schnittstellen ist der Unwissen­schaft­lich­keits-Vorwurf."» - Jan Fleischhauer[8]
Zitat: «Die berüchtigte Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen - Kampfstation der Gender-Ideologie - setzt zum großen Krieg gegen Wissenschaft an und versucht, den Staat seine eigene Sabotage finanzieren zu lassen. Man muss die Grünen als verfassungsfeindliche Organisation betrachten. [...]
Der Vorwurf der Unwissen­schaft­lich­keit wird immer öfter erhoben, und es fangen inzwischen auch einige Journalisten und Wissenschaftler an, den Gender Studies die Wissen­schaft­lich­keit abzusprechen oder einfach festzu­stellen und zu publizieren, dass Gender Studies unwissenschaftliche Esoterik[wp], leeres Gequatsche und Rhetorik[wp] sind.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Sie nehmen Wissenschaftlichkeit für sich in Anspruch und offenbaren dabei, dass sie gar nicht wissen und begriffen haben, was das eigentlich ist:
"Nun ist, aller Meinung zum Trotz, Wissen­schaft­lich­keit allerdings mehr als natur­wissen­schaft­liche Methode. Die forschende Aus­einander­setzung mit allen Bereichen der Welt - Menschen inklusive - bringt es mit sich, dass man sich dabei mit von Menschen (mindestens mit-)erzeugten Phänomenen aus­einander­setzen muss. Für die wissen­schaft­liche Aus­einander­setzung mit Gender gilt dies im besonderen Maße."[10]
Mag sein, dass natur­wissen­schaft­liche Methode nicht alle Wissenschaft abdeckt (warum eigentlich nicht?), und dass wissen­schaft­liches Arbeiten die Aus­einander­setzung voraussetzt, aber eine Aus­einander­setzung alleine ist noch lange keine Wissenschaft. Genau dieser Fehler ist aber symptomatisch für Gender Studies: Eine der häufigsten Floskeln, die ich in den Gender-Studies-Texten gefunden haben (und glaubt mir, die bestehen fast nur aus den immer­selben Floskeln, die in Endlosschleifen wiederholt werden), ist, dass sie "forschen" und "hinterfragen". Sie tun aber weder das eine noch das andere. Das einzige, was sie tun, ist Zeit und Geld zu verbrauchen, und sich einzureden, dass jedes Gerede, egal welcher Qualität, bereits Forschung und Wissenschaft sei, einfach weil man es so nennt.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Sie können nicht ansatzweise belegen, wie sie überhaupt auf Gender kommen. Paula-Irene Villa[wp] schreibt auf ihrer Webseite sogar:
"Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Geschlechter­fragen Gesellschafts­fragen sind. Sie bilden also eine para­digmatische Folie zur Bearbeitung wesentlicher Fragen der Soziologie, wenngleich die Gender Studies ein eigenständiges inhaltliches Profil haben."[11]
Sie gehen einfach davon aus. Sie suchen sich einfach irgendeine willkürliche Behauptung und gehen davon aus, dass es so sein. Aber nehmen für sich in Anspruch, Wissenschaftler zu sein, und stellen jeden Vorwurf der Unwissen­schaft­lich­keit als böswillig und unberechtigt hin. Man merkt hier und in anderen Schriften sehr deutlich, dass die gar nicht erst begriffen haben, was wissen­schaft­liches Arbeiten und was Wissenschaft ist, und sie maßen sich trotzdem an, anderen sagen zu wollen, was wissen­schaft­lich und was unwissen­schaft­lich sei.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Die Böll-Stiftung der Grünen greift direkt die Meinungs- und Wissenschafts­freiheit an und setzt ganz offen und direkt Kritiker unter Druck und diffamiert sie öffentlich auf persönlicher Ebene. Das ist richtig verfassungsfeindlich, was die da treiben, und der Staat finanziert das alles.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Kapitel 2 geht - wirr, sprunghaft, ungeordnet - auf den Vorwurf ein, Gender sei nicht klar definiert, alles irgendwie unscharf. Beachtlicherweise wird die Schuld daran den Gegnern zugewiesen, als ob das an deren Fragestellung läge. Die Definition für Gender (ich bin fast vom Stuhl gefallen) entnehmen sie dabei dem Brockhaus. Sie wollen Wissenschaftler sein, wehren sich gegen den Vorwurf der Unwissen­schaft­lich­keit, und brauchen für eine Definition einen Satz aus dem Brockhaus. Kann eine Fachrichtung deutlicher belegen, dass sie nicht eigen­definitions­befähigt ist? [...]
Auch hier fällt wieder auf, was mir schon 2012 in der Böll-Stiftungs-Studie von Rosenbrock so negativ auffiel: Sie dreschen nur auf die Gegner ein, was die alles falsch machen würden, wo die unfair wären und so weiter. Jeglichen Beleg für Gender bleiben sie schuldig. Gender soll eine Wissenschaft sein, deren gesamte Wissen­schaft­lich­keit darauf beruht, Kritiker zu beschimpfen. Eine Eigendarstellung kommt da nicht.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «[In] Kapitel 3 [...] hält man Kritikern dabei auch "Ressentiments gegenüber Disziplinen (sic!) jenseits der Naturwissenschaften" vor. Die Schuld für die Unwissen­schaft­lich­keit läge also bei den Kritikern, die nicht bereit sind, Gender einfach so hinzunehmen. Was kurios ist, denn Gender Studies lehnen es doch stets ab, irgendeiner bestimmten Disziplin (sic!) zugeordnet zu sein, und die Disziplin­losigkeit hinter dem Begriff des "Inter­disziplinären" verstecken. Bevor man Kritikern solche Ressentiments vorwerfen könnte, müsste Genderisten erst einmal den Beweis antreten, überhaupt eine Disziplin zu sein. Denn gerade das sind sie schon nach ihren eigenen Erklärungen gerade nicht. [...]
Sie geben sich als Inter­disziplinär, letztlich lehnen sie die anderen Disziplinen aber nur ab. Als wäre es schon Wissenschaft, keiner bestehenden Wissen­schafts­disziplin anzugehören. Der Vorwand für grenzenloses Gelaber. Wie daraus Wissenschaft erwachsen können soll, das verraten sie nicht.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Es ist überhaupt nicht belegt, dass verschiedene Disziplinen fehlerfrei kombinierbar sind, und ob ein solches Springen nicht gerade Symptom der Unfähigkeit ist, etwas einheitlich zu zeigen. Sie unterstellen immer, dass Inter­disziplinarität ein Wissen­schafts­beleg sei. Naheliegender ist, dass darin eher ein Unwissenschafts­beweis liegt, denn es belegt ja, dass Aussagen mit keiner Disziplin einheitlich belegbar wären. Letztlich ist das alles nur Rhetorik, um Murks und Pfusch, und die Unfähigkeit wissenschaftlichen Arbeitens irgendwie gutreden zu wollen.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «In Kapitel 4 greifen sie den Vorwurf der Unwissen­schaft­lich­keit als "Allein­vertretungs­anspruch eines speziellen Wissen­schafts­ver­ständnisses" an. Sie geben also zu, nicht wissenschaftlich im bestehenden Sinne zu sein, sondern wollen irgendwie anders wissen­schaftlich sein. Und dann kommt wieder die typische Masche, Kritik nicht inhaltlich zu untersuchen, sondern dem Kritiker unlautere Absichten zu unterstellen: [...] Kann man besser illustrieren, zu einem wissenschaftlichen Disput - der ja regelmäßig auf Kritik und dem Umgang damit beruht - gar nicht in der Lage zu sein?» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Liegt die tiefe Lächerlichkeit nicht gerade darin, dass sie in dem Ansinnen, ihre eigene "Wissen­schaft­lich­keit" gegen Kritik zu schützen, belegen, wissenschaftlich völlig unfähig zu sein, indem sie Kritik per se als nicht legitim einstufen? Außerdem meinen sie, dass der Vorwurf mit dem Versuch verbunden sei, ganze Fächer und Themen aus der Wissenschaft auszuschließen. Mit dieser Logik kann man natürlich jede Esoterik[wp] schützen, weil man diesen Vorwurf gegen jegliche Kritik erheben und damit jeglichen Humbug verteidigen kann.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Es geht gar nicht darum, wissenschaftlich zu sein, sondern den Begriff der Wissenschaft so auszudehnen, dass jede beliebige Tätigkeit nach dem Lustprinzip als wissenschaftlich gelten solle. Die völlige rhetorische Entleerung des Wissenschafts­begriffs, so wie sie alle Begriffe zu Worthülsen entleeren. Sie meinen, dass sie nicht objektiv sein müssten, weil es Objektivität ja so gar nicht gäbe, um den Freibrief für Subjektivität einzuholen.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Und dann schwurbeln sie herum, dass es Wissenschaftlichkeit eigentlich nicht gäbe. Sie behaupten sogar - festhalten, allen Ernstes - dass sich die Natur­wissen­schaften den Sozial­wissen­schaften annäherten, die Sozial­wissen­schaften also die bessere Wissenschaft und die anderen bekehrt wären. [...]
Man muss man sich klarmachen, was da abgeht: Wissen­schaft­lich­keit und Objektivität gäbe es gar nicht. Wer das glaubt, sei sich der eigenen Subjektivität nur nicht bewusst. Als Freibrief für grenzenlose Subjektivität.» - Hadmut Danisch[9]
Zitat: «Ein wichtiger Bestandteil der Broschüre befasst sich mit dem Vorwurf, dass die Gender-Lehre unwissen­schaft­lich sei. Dabei wird prominent Harald Eias Dokumentation erwähnt, in der er die Aussagen verschiedener Wissenschaftler über angeborenes geschlechts­spezifisches Verhalten Vertretern der Gender-Lehre darlegt und ihre Reaktion dokumentiert. Wie geht die Broschüre mit dem Vorwurf der Unwissen­schaft­lich­keit um? Ganz einfach: Wissenschaft wird umdefiniert.» - Alexander Durin[12]
Zitat: «Um den Inhalt in einem Satz zusammenzufassen: Glaubt man den Autoren der Studie, hat es noch nie eine seriöse Kritik an den "Gender Studies" gegeben. Schon in der Einleitung werden die Kritiker der "Gender Studies" unter anderem in die politisch "rechte Ecke" gestellt, den christlichen Fundamentalisten zugeordnet oder als frauen­feindliche Antifeministen eingestuft. Die Autoren der Studie gestehen keinem Kritiker an den "Gender Studies" auch nur eine Spur von Legitimität zu. Im besten Fall wird die Kritik aus dem Zusammenhang gerissen, im schlimmsten Fall werden Personen und Aussagen denunziert.
Der Norweger Harald Eia wird in der Studie als "populärer Komiker" abqualifiziert, obwohl er ein graduierter Soziologe ist und für seine Serie "Hirnwäsche" mit einem Ehrenpreis für herausragende journalistische Arbeit ausgezeichnet wurde.»[4]
Zitat: «Die [von der] Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlichte [...] Broschüre erregt derzeit viel Medien­auf­merksamkeit, weil sie Gendertheorie-Kritiker wie Volker Zastrow, Harald Martenstein[wp], Gerhard Amendt oder Michael Klein in einem Atemzug mit der NPD[wp] nennt und "argumentative Schnittstellen" damit behauptet. Ein Tiefschlag weit jenseits der seriösen Auseinandersetzung, mit dem sich sogar Ostermärsche[wp] diskreditieren ließen und angesichts dessen man sich fragen muss, was die vier HBS-Autoren dazu treibt, ihn einzusetzen.»[13]
Zitat: «Wer die deutsche Geschlechterdebatte in den letzten Jahren auch nur einigermaßen verfolgt hat, dem dürfte eine Strategie der feministischen Fraktion nicht entgangen sein: So ziemlich jeder, der sich in irgendeiner Form kritisch gegenüber der herrschenden Genderszene geäußert hat, wurde in einer beispiellosen Hetzkampagne als Kompagnon des "rechten" Lagers denunziert, um ihn so unmöglich zu machen und aus der Debatte auszugrenzen.»[14]
Zitat: «Ohne Gendergegner wäre doch das Genderthema völlig irrelevant. Daher: Liebet Eure Feinde ...»[15]

Einzelnachweise

  1. Michael Klein: Bewegung im Hühnerhaus - Wir liegen den Genderisten im Magen, Kritische Wissenschaft - critical science am 10. Juli 2013
  2. Alice Schwarzer: Der kleine Unterschied und seine großen Folgen, 1975, S. 192-193
  3. Heike Diefenbach: Wissenschaftsfeindlich und differentialistisch: Genderisten und ihr Verhältnis zur Wissenschaft und zu Andersdenkenden, Kritische Wissenschaft - critical science am 11. Juli 2013
  4. 4,0 4,1 Das Eigentor in der Studie der Heinrich-Böll-Stiftung, Zettels Raum am 14. Juli 2013
  5. Lucas Schoppe: Gender Studies und die Logik der Feindschaft, Man Tau am 1. August 2013
  6. Andreas Müller: Gender Studies: Wir machen keine Wissenschaft, Feuerbringer-Magazin am 12. Juli 2013
  7. Heike Diefenbach, Michael Klein: Die kleine Welt der Genderisten - Netzwerkforschung aus ScienceFiles, Kritische Wissenschaft - critical science am 16. Juli 2013
  8. Jan Fleischhauer: Geschlechterforschung: Vorsicht, Gender-Gegner!, Spiegel Online am 11. Juli 2013 (Die Heinrich-Böll-Stiftung hat eine Broschüre veröffentlicht, in der vor Leuten gewarnt wird, die im Streit um Geschlechtergerechtigkeit nur diffamieren wollen. Unter den Genannten ist auch der SPIEGEL-Redakteur René Pfister[wp].)
  9. 9,00 9,01 9,02 9,03 9,04 9,05 9,06 9,07 9,08 9,09 9,10 Hadmut Danisch: Der offene Krieg gegen die Wissenschaft bricht aus, Ansichten eines Informatikers am 12. Juli 2013
  10. Sabine Hark[wp]/Paula-Irene Villa[wp]: Streit um Genderstudies: Biologistische Grenzziehungen (Die Unter­stellungen sind bekannt: Genderstudies sind unwissenschaftlich. Das "Zeit-Magazin" versucht diese Debatte neu zu entfachen - eine Replik.), TAZ am 14. Juni 2013
  11. Willkommen am Lehrstuhl Prof. Villa: Geschlecht - eine ominöse soziale Tatsache
  12. Alexander Durin: Heise-Forum am 16. Juli 2013 um 12:11 Uhr
  13. Peter Mühlbauer: Sozialwissenschaftliche Selbsttäuschung, Heise/Telepolis am 16. Juli 2013 (Die Heinrich-Böll-Stiftung bringt Gendertheorie-Skeptiker wie Harald Martenstein mit der NPD in Verbindung)
  14. Arne Hoffmann: Genderkrieger: Telepolis kritisiert Hetzkampagne der Heinrich-Böll-Stiftung, Genderama am 16. Juli 2013
  15. Kampfkunst-Board am 11. Juli 2013 um 17:44 Uhr

Querverweise

Netzverweise